INFORMATIONEN ZU FRÜHEREN VERANSTALTUNGEN (Bis Ende 2008)

 

Plakate zu aktuellen Veranstaltungen finden sich unter Downloads (ebenso wie ausführliche Berichte). Weiterverbreitung und Aushang sind ausdrücklich erwünscht. Fortlaufende Informationen sind über die Emailadresse kulturwerkstatt@gmx.de anzufordern.

Unten findet sich eine Auflistung der bisherigen Veranstaltungen der Kulturwerkstatt einschließlich Auszüge aus den damaligen Materialien, mit denen in der Werbung auf sie aufmerksam gemacht wurde („Infos“).

Sukzessive werden auf dieser Seite auch repräsentative Photos, Dokumente und Presseberichte zu unseren Veranstaltungen veröffentlicht. Es ist jeweils vermerkt, bei wem die Rechte an den Aufnahmen liegen.

Für ev.  angeführte Links gilt die übliche, vorsorgliche Distanzierung zu Beginn der Rubrik "Links" auf dieser Homepage.

 

14. Dezember 2008, 20 Uhr:

"Zum Symbol wird die Gestalt. Über das Zeichenhafte in Leben und Wesen Kaspar Hausers"

Eckart Böhmer (Intendant der Kaspar-Hauser-Festspiele Ansbach)

 

Eckart Boehmer

Eckart Böhmer (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Eckart Böhmer, Intendant der Kaspar-Hauser-Festspiele-Ansbach, sprach am 14. Dezember in der Kulturwerkstatt auf Einladung des Trägervereins über das Thema „Zum Symbol wird die Gestalt. Das Zeichenhafte im Leben und Wesen Kaspar Hausers“. Es war zugleich der Jahrestag des Attentats auf den erstmals zu Pfingsten 1828 in der Öffentlichkeit aufgetauchten und am 17. Dezember 1833 gestorbenen "Kinds Europas", dessen Herkunft namhafte Forscher wie z.B. Hermann Pies mit dem Haus Baden in Verbindung brachten.

Der Referent baute phänomenlogisch auf den äußeren Fakten auf und entwickelte anhand des Bildes eines achtseitig geschliffenen Diamanten („adamas), welche symbolische Bedeutung die Gestalt Hausers erlangt habe. Der Diamant stand hierbei für etwas „Edles“, das lange im Dunkeln „reift“, ehe es erkennbar wird bzw. „ans Licht kommt“. Intensiv mit dem Thema und den Fakten vertraut, hob Böhmer nun acht ihm am bedeutsamsten erscheenden Aspekte hervor. So könne man z.B. in Hauser eine Gestalt sehen, die gleichsam das unterdrückte Kindliche im Menschen repräsentiere. An äußerer Wirksamkeit gehindert, habe er dennoch Wesentliches durch die Art bewirkt, wie sich sein Schicksal vollzog und die Menschen berührte und inspirierte – so wie er es auch heute tue und künftig tun werde, z.B. im Bereich des Künstlerischen.

Böhmer gab zu, dass man, wenn man sich mit Hauser beschäftige, gewissermaßen immer erst am Anfang stehe, auch wenn man, wie er selbst, sich schon seit so vielen Jahrzehnten mit ihm auseinandersetze. In einem anschließenden Gespräch gab es auch Raum für persönliche Erfahrungen (ein Anwesender war beispielsweise auch durch seine Herkunft mit den historischen Ereignissen verbunden.)

Schon zuvor, im März, fand ein einführender Vortrags Böhmers in die Thematik statt, der inzwischen bei Sentovision auf CD erschienen ist. Nähere Infos siehe unter:
http://www.sentovision.com/shop/product_info.php?info=p12_Eckart-Boehmer--Kaspar-Hauser---das-Kind-Europas.html

 

Informationen:

Der Titel ist ein Zitat Jakob Wassermanns, das er seinem Roman „Kaspar Hauser oder die Trägheit des Herzens“ vorangestellt hat. Es deutet in aller Klarheit auf das Zeichenhafte im Leben und Wesen Kaspar Hausers. Viele Zugänge, so z.B. aus Philosophie, Psychologie, Pädagogik, Medizin, Kriminalistik, Geschichte, Rechtsprechung und Kunst zeigen auf, wie exemplarisch und zeitlos das Ereignis um den so genannten Findling ist.
Je tiefer wir uns ihm widmen, desto mehr tritt er uns als menschliches Urbild entgegen.
Eckart Böhmer wurde 1966 in Santiago de Chile geboren. Kaspar Hauser war er bereits als 16-Jähriger in Brasilien „begegnet“. Über den Film „Jeder für sich und Gott gegen Alle“ von Werner Herzog mit dem so eindringlichen Bruno S. in der Hauptrolle war die Begeisterung für das urmenschliche Schicksal, das durch Kaspar Hauser spricht, geboren. Bereits die Abitursrede hielt er dann in Anlehnung an Peter Handkes Kaspar. Nach dem Theaterstudium fügte es sich, ganz in der Nähe Ansbachs einen Wohnsitz zu finden, wo er 1998 die Kaspar-Hauser-Festspiele ins Leben rief, deren Intendant er ist.
Böhmer hielt bereits im Frühjahr 2008 einen Vortrag zu Kaspar-Hauser in der Kulturwerkstatt Dreiländereck und wird diese Thematik nun weiter vertiefen. 

 

 

01. Dezember 2008, 20 Uhr:

Jahresversammlung der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V.

Am 1. Dezember fand die Jahresversammlung der gemeinnützigen Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. im Bistro Roter Hahn statt.

Ziel des Kulturwerkstatt-Vereins ist es, ein informatives Programm zu hauptsächlich spirituell orientierten Themen anzubieten, wobei insbesondere Wert auf die Seriosität und Authentizität des Angebots gelegt wird. Darüberhinaus werden auch künstlerische Beiträge (z.B. Lesungen) aufgenommen. Ort der Veranstaltungen ist die Kulturwerkstatt Riesstraße 4, Lörrach.

Vorstand Björn Steiert gab einen Überblick über die Entwicklung im vergangenen Jahr, wobei er die Vielseitigkeit des Programms hervorhob, das durchaus unterschiedliche Personenkreise anspricht. Im nächsten Jahr soll die eingeschlagenene Linie in gleicher Ämterbesetzung weiterverfolgt werden. Für 2009 ist angedacht, die Vereinsbibliothek, die Literatur zu geisteswissenschaftlichen Themen, aber auch Bücher und CDs der aufgetretenen Referenten, Autoren und Musiker umfasst, zu regelmäßigen Zeiten zu öffnen.

Die Mitgliedschaft im Verein ist schon ab 5 Euro monatlich möglich. Durch diese Form der Unterstützung wird der Fortbestand dieser Initiative und deren weitere Entfaltung gewährleistet. Den Mitgliedern wiederum eröffnen sich dafür manche Vorteile (Ermäßigungen, z.B., bei Seminaren mit Fetspreis; kostenlose Ausleihe aus der Vereinsbibliothek; Dokumentation der besuchten weiterbildenden Veranstaltungen zur Vorlage bei Bewerbungen). Auch einmalige Zuwendungen an die Kulturwerkstatt sind möglich. (Konto 7900582300 bei der GLS-Bank, Bankleitzahl: 43060967) Spendenquittungen werden gerne ausgestellt.

Weitere Informationen unter: www.kulturwerkstatt-dreilaendereck.de

 

29. Noveber 2008, 20 Uhr, Vortrag

Der christliche Hermetismus als Übungsweg“

Dr. phil. Sebastian Niklaus (Wald/Schweiz)

Sebastian Niklaus

Sebastian Niklaus (Copyright by Björn Steiert

Bericht:

Sebastian Niklaus sprach im Rahmen der Kulturwerkstatt Dreiländereck über das Thema „Der christliche Hermetismus als Übungsweg“. Er stellte einleitend klar, dass man über den Hermetismus eigentlich nicht sprechen könne wie über eine Lehre, die man schlagwortartig mit der Formel „Wie oben, so unten“ zum Ausdruck bringt. Vielmehr gehe es um konkrete geistige Erfahrungen. Nach einem kurzen historisch.philosophischen Überblick ging er darum gleich auf die Inhalte des spirituellen Wissens und der entsprechenden Überlieferung ein. In ägyptischer Zeit habe Hermes seine Schülern gelehrt, wie sie sich bereit machen könnten, im Nachtodlichen mit einem Wesen in Kontakt zu kommen, in dem spätere geistigenLehrer Christus wiedererkannten. Nun, seit dem „Mysterium von Golgatha“ gehe es darum, diesem Wesen hier, auf Erden, zu begegnen. Vor diesem Hintergrund kam er auf das Werk des neuzeitlichen Hermetikers Valentin Tomberg zu sprechen. Dieser Griff im 20. Jahrhundert die Motive des Taros - schon in ägyptischer Zeit bekannt - neu auf, um sie als Inhalte eines Wegs der meditativen Versenkung zu behandeln. Dabei brachte sie sie nun – als entscheidende Innovation – unmittelbar mit der christlichen Spiritualität in Zusammenhang. Niklaus versuchte mit den Anwesenden, denen es freigestellt war, sich hieran zu beteiligen, anhand des 1. Arcanums des Taro einige Meditationsübungen, um die Erfahrung der Ruhe herzustellen – aus hermetischer Sicht Ausgang der intuitiven geistigen Erfahrung. Der Referent verstand dies ausdrücklich als einen Anfang – denn in der Meditation ersetze der Rhythmus die Kraft. Und sie beginne meist dort zu wirken, wo man es noch nicht wahrnehme. Fragen und ein sich entwickelnder Austausch führten zur Vertiefung einzelner Aspekte.

Informationen:

Die Strömung der christlichen Hermetismus ist geheimnisvoll und schwer zu greifen, weil es sich - genau genommen - nicht um Lehren handelt, sondern um einen Strom gemeinsamen geistigen Bemühens durch die Jahrhunderte hindurch. Wir lernen den Hermetismus nur dann kennen, wenn wir nicht nur Gedanken über Geistiges denken, sondern wenn wir versuchen
von den Gedanken in ihrer Alltagsform überzugehen zu den Inhalten dieser Gedanken. Die Inhalte geistiger Gedanken sind aber Wesen und Taten, und so erfordert es Anstrengung und Läuterung des Willens, um sich in diesen Strom hineinzustellen. Wie können wir lernen, diesen Strom zumindest zu berühren?

Valentin Tomberg (1900-1973) hat sich bereits seit er etwa 20 Jahre als war mit dem Taro - als Träger hermetischer Lehren - beschäftigt. Vor diesem Hintergrund studiert er dann viele Jahre die Anthroposophie Rudolf Steiners, bis er sich in der zweiten Hälfte seines Lebens wieder dem Taro zuwendet. Seine Mitteilungen zeichnen sich durch eine besondere Tiefe, organische Kohärenz und den immer spürbaren Bezug zur Christus-Wesenheit aus.

Der Referent: Sebastian Niklaus hat zum Thema "Leere und Bewusstsein: Eine religionswissenschaftliche Methode der Auswertung religiöser Erfahrungsbeschreibungen, angewandt auf die Gelug-Tradition des tibetischen Buddhismus" promoviert. Im Achamoth-Verlag liegt seine Schrift „Was ist Hermetismus? Eine Untersuchung der christlichen Hermetik Valentin Tombergs im Licht der Initiationswissenschaft Rudolf Steiners“ vor. Außerdem war er als Übersetzer an der Publikation „Inspirationen: Zu den Großen Arcana des Taro XIV-XII“ (Valentin Tomberg) beteiligt.

Mehr Infos siehe: www.fhab.de.Sebastian Niklaus arbeitet gegenwärtig in einem Unternehmen in der Schweiz.

 

 

25. Oktober 2008, 20 Uhr, Vortrag:
„Okkulte Stimmen“

Thomas Knoefel (Freiburg)

Bericht:

Thomas Knoefel (Freiburg) stellte in der Kulturwerkstatt im Rahmen eines Vortrags das von ihm und Andreas Fischer bei supposé veröffentlichte CD-Projekt "Okkulte Stimmen" vor. Angefangen vom frühen 20. Jahrhundert bietet es den Hörern die Möglichkeit, anhand seltener, oft schwer zu beschaffender bzw. zu verwertender Tonaufnahmen ein breites Spektrum an Phänomenen kennenzulernen, die sich unter diesem Oberbegriff zusammenfassen lassen (z.B. sog. mediales Sprechen, Zungenreden etc.)

Die Publikation als 3er-CD-Box fand eine erstaunliche Resonanz in den Medien - zu Knoefels Erstaunen allerdings kaum in der esoterischen Szene, sondern im Feuilleton. Ziel sei es nicht gewesen, die Hörer von einer bestimmten Theorie über das Zustandekommen solcher Phänomene zu überzeugen, sondern deren Existenz auf seriöse Weise zu dokumentieren und sie auch hinsichtlich ihrer Ästhetik im Falle musikalischer Beispiele wahrzunehmen. Eine phänomenologische Herangehensweise stand im Vordergrund.

Knoefel lieferte in der Kürze der Zeit kenntnisreich eine Fülle an Hintergrund-Informationen und Anekdoten zur Geschichte dieser Phänomene. Seinem Vortrag war das Engagement anzumerken, das ihn auch durch die äußerst umfangreichen Recherchen und Vorarbeiten für die CD "Okkulte Stimmen" getragen hatte. Anschließend folgte eine Fragebeantwortung, in der eine Teilnehmerin sogar von einem eigenen Erlebnis dieser Art berichtete.

Informationen:

Am Samstag, den 25. Oktober, 20 Uhr, wird Thomas Knoefel in der Kulturwerkstatt Dreiländereck (Riesstraße 4, Lörrach-Zentrum) die CD „Okkulte Stimmen“ vorstellen. Im Rahmen eines circa 2-stündigen Vortrags mit Live-Performance werden die Anwesenden durch Einspielungen von O-Tönen und erläuternde Kommentare dieses besondere dokumentarische Projekt kennenlernen. Knoefel ist außerdem bekannt als Herausgeber zahlreicher Originaltonaufnahmen (u.a. von E. M. Cioran, Albert Hofmann, Jean Baudrillard, Peter Sloterdijk). Es wird ein Eintritt in freiwilliger Höhe erhoben.


In der Ankündigung zum Erscheinen der CD heißt es:

>> Bei der Zusammenstellung der Audio-CD-Box "Okkulte Stimmen - Mediale Musik", die erstmals überhaupt sich in umfassender Weise des Themas annimmt, ging es nicht so sehr um die Frage, ob diese Art von akustischen Ereignissen wahr oder manipuliert, gefälscht, ob sie übersinnlich-jenseitig oder einfach nur menschlicher Natur sind - sie finden sich als fester Bestandteil in allen Kulturen und sollen hier phänomenlogisch aufgezeichnet und gewürdigt werden. Viele der Tonaufnahmen verschaffen sich mit einer ungeheuren, einer verstörenden Intensität Gehör […]. Sie vermitteln unserer Wahrnehmung genau das, was im Dunkel des Séancen-Raumes für die damals Anwesenden im Hineinhorchen, in der rein audiotiven Erfassung des Geschehens offenbar wurde.
Dem hier repräsentierten Zeitraum (1905-2007) entsprechend, erzählen die Aufnahmen zugleich ein Stück Mediengeschichte. Aus den frühen Zeiten des Okkultismus existieren naturgemäß nur wenige Tondokumente, die, wenn auch bisweilen von schlechter Qualität, unverzichtbar, Höhepunkte einer solchen Sammlung sind. Die Vielfalt an Phänomenen, der man gerecht werden musste, erscheint überraschend groß: Trancereden, direkte Stimme, Telepathie und Hellsehen, Glossolalie und Xenoglossie, Paranormal Music, Raps oder "Electronic Voice Phenomena", hierzulande besser als "Tonbandstimmen" bekannt. (Nach dem Pressetext, Infos: www.suppose.de) <<

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29. September 2008, 20 Uhr, Vortrag:
„Mystisches Bewusstsein“

Dr. Hubert Tita (Lörrach)

Dr. Hubert Tita (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Hubert Tita referierte unlängst über das Thema „Mystisches Bewusstsein“. Er beschrieb sich hierbei selbst als sich auf dem spirituellen Weg befindlicher Übender, der nicht nur als Theoretiker sprach. Im Verlauf des Vortrags blieb er konsequent bei seinem Kerngedanken, das Augenmerk nicht auf die Gegenstände der Wahrnehmung, sondern auf das wahrnehmende Bewusstsein selbst zu richten und hierbei eine Verbundenheit mit Gott (oder, wir ergänzt wurde, dem eigenen Selbst) zu erleben. Dies führe zur Erfahrung eines tiefen inneren Friedens und einer umfassenden Liebe. Diese Beschreibung illustrierte er mit Beispielen aus der gegenwärtigen Literatur, in der u.a. auch Ergebnisse der Hirnforschung über die Wirkung der Meditation einbezogen werden, sowie dem Werk des Mystikers Meister Eckart. Durch seine theologische Ausbildung und seine zurückliegende Tätigkeit als Priester in St. Fridolin vermochte er den umfassenden Hintergrund christlicher Spiritualität mit einzubeziehen. Christus, so betonte er, stehe für ihn bei allem im Mittelpunkt. In der anschließenden regen Diskussion, die ungefähr ebenso lang wie der Vortrag selbst dauerte, zeigte der Referent sich als einfühlsamer Zuhörer. Es wurden viele Fragen aufgeworfen, etwa, ob Mystik nicht immer auch ein rebellisches Element gegen Autorität beinhalte. Es wurde deutlich, dass seine Bestrebungen denen des Kulturwerkstatt-Vereins, wie Björn Steiert schon in der Begrüßung hervorhob, in dem Punkt begegnen, unterschiedliche geistige Strömungen und Anschauungen vorurteilsfrei kennenzulernen.

Informationen:

Der Vortrag beschäftigt sich mit mystischer Erfahrung. Er untersucht allerdings nicht, wie Inhalte mystischer Erfahrung beschrieben oder gar definiert werden. Stattdessen richtet er sein Augenmerk auf das Bewusstsein der erfahrenden Person. Jede Erfahrung wird ja durch unser menschliches Bewusstsein vermittelt. Es zeigt sich, dass es ein Religionen und Kulturen übergreifendes mystisches Bewusstsein gibt.
Der Vortrag will das Publikum zunächst mit dem eigenen Bewusstsein in Kontakt bringen. In einem zweiten Schritt werden Erfahrungsberichte mystischen Bewusstseins zu Wort kommen. Schließlich werden einige Texte des Mystikers und Theologen Meister Eckhardt im Hinblick auf ein mystisches Bewusstsein beleuchtet.

Dr. Hubert Tita (*1961) ist als promovierter Theologe (Bibelwissenschaften) und Seelsorger freiberuflich tätig. Zuvor wirkte er 18 Jahre als katholischer Priester in Gemeinden (u.a. in Lörrach-Stetten) und einige Jahre in lehrender Funktion im akademischen Bereich. Er ist Mitglied der von Willigis Jäger gegründeten Würzburger Schule der Kontemplation (WSdK), die sich zum Ziel gesetzt hat, das Erbe christlicher Mystik für die heutige Zeit neu zu erschließen. Sein besonderes Interesse gilt dem kontemplativen Weg, den er in Kursen weitergibt, und einem von der Kontemplation befruchteten Bibelverständnis.

http://www.sich-an-ver-trauen.de/

 

18. Mai 2008, 20 Uhr, Lesung:

Ein bemerkenswerter Mensch –
Lesung aus „Das Blau, das auf dem letzten Regenbogen reitet“


Eva Bohnsack (Berlin), Björn Steiert (Lörrach)

Björn Steiert und Eva Bohnsack (Copyright)

Bericht:

Am 18. Mai stellten Eva Bohnsack (Berlin) und Björn Steiert (Lörrach) in der Kulturwerkstatt das Buch „Das Blau, das auf dem letzten Regenbogen reitet“ vor. Es handelt von Michael Benjamin Weber, der 2004 mit nur 21 Jahren infolge der erblichen Stoffwechselerkrankung „Mukoviszidose“ starb, und umfasst Dokumente aus dessen Leben, eingebettet in einen biographischen Rahmen. Von besonderer Bedeutung sind die literarischen Beiträge in Form von Webers Gedichten und Tagebüchern, in denen Kuraufenthalte auf der Nordseeinsel Amrum geschildert werden. Im Ganzen entspricht es einer Biographie, wie er sie selbst zu schreiben vorgehabt hatte, aber nicht mehr verwirklichen konnte. Horst Mehls, Vorsitzender der Mukoviszidose e.V., steuerte eigens ein Vorwort bei.  

Zu Beginn erklärte Steiert, dass er ein paar Schlüsselstellen aus den wichtigsten Abschnitten ausgewählt habe, um den Anwesenden im Verlauf des Abends einen Überblick über die gesamte im Buch erzählte Geschichte zu geben. Diese trug er mit mündlichen Überleitungen vor. Mal überwog der heitere, mal der nachdenkliche Tonfall. Dabei stand keineswegs immer nur Webers Krankheit im Vordergrund. Auch der studentische Alltag der jungen Germanisten etwa wurde auf lustige Weise beschrieben. Amüsanter Höhepunkt des ersten Teils der Lesung war ein von Steiert und Bohnsack mit verteilten Rollen vorgetragenes Chat-Protokoll. Auch dieses zeigte freilich durch manche „Zwischentöne“, wie nahe Scherz und Traurigkeit beieinander liegen.

Nach einer Pause ging es im zweiten Teil mit dem titelgebenden Gedicht „Blau“ weiter, das Weber vor dem Hintergrund seiner unerfüllten Liebe zu Eva Bohnsack schrieb. Darin verbindet sich die Farbe ihrer Augen mit der des Meeres und des Himmels auf poetische Weise. Eng damit verknüpft sind seine anschließenden, sehr intimen und doch der Öffentlichkeit zugedachten Einträge aus dem zweiten Inseltagebuch, entstanden circa ein halbes Jahr vor seinem Tod.

Bewegt wurde Steierts Darstellung der letzten Lebenszeit Michaels und der Bericht von seiner  Beerdigung aufgenommen. Gleiches gilt für Bohnsacks einfühlsamen, an den verstorbenen Freund gerichteten Brief, der mit Hemmingways Worten „Niemand, den man liebt, ist jemals tot“ endet. Heute geschrieben, würde er um einiges länger ausfallen, bemerkte die Autorin vorweg.

Im Anschluss hatten die Anwesenden, von denen einige zu diesem Anlass sogar eigens aus Hannover angereist waren, die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Im Gedächtnis bleiben dürfte ihnen die Erinnerung an das Schicksal eines bemerkenswerten jungen Mannes, von den Autoren menschlich nahegebracht, aber auch an eindrucksvolle Texte wie das Gedicht „Blau“. Bei allen Äußerungen merkte man Bohnsack und Steiert ihre grundsätzliche Wertschätzung für Weber an. Zu hoffen ist, dass ein Buch wie dieses Mut machen und Betroffenen bei der Verarbeitung helfen kann.
Die auf freiwilliger Basis erbetenen Einnahmen in Höhe von rund 150 Euro werden von der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. an die Christiane-Herzog-Stiftung, die den Druck des Buches unterstützte, gespendet.

Spenden sind möglich an die:

Christiane Herzog Stiftung (Stadtsparkasse München, Konto 9191, BLZ 701 500 00)
Mukoviszidose e.V., Sozialbank Köln, Kontonummer: 70 888 00, BLZ: 370 205 00.

Björn Steiersts Buch „Das Blau, das auf dem letzten Regenbogen reitet“ erschien 2007 im Centaurus-Verlag und ist zum Preis von 19.50 Euro in jeder Buchhandlung und über das Internet beziehbar. ISBN 3825506568

Informationen:

Der Lörracher Michael Benjamin Weber starb mit 21 Jahren an der erblichen Krankheit Mukoviszidose. Der mit ihm befreundete Kommilitone Björn Steiert schildert seine Biographie und insbesondere die letzten Lebensjahre, als er das Germanistik-Studium an der Universität Freiburg aufnahm und anfing, eigene Gedichte zu schreiben, die hier veröffentlicht sind. Mit einem von diesen – „Blau“ – verbindet sich zugleich die Geschichte einer unglücklichen und zuletzt doch versöhnlichen Liebe, die auf der Nordseeinsel Amrum ihren Anfang nahm. In diesen Versen verschmelzen das Blau der Augen der geliebten Frau, das Blau des Meeres, das den Verfasser magisch anzieht, und das Blau des Himmels, der ihn erwartet. Detaillierte Tagebücher seiner Urlaube auf Amrum geben einen tieferen Einblick in seine Gedanken und Gefühle und zugleich in den Alltag eines Mukoviszidosekranken. Bei aller Tragik lesen sich weite Passagen dieses Buches sehr amüsant und hintergründig. Michael Benjamin Weber zeigt sich als humorvoller, lebensfroher Mensch mit Fähigkeit zur Selbstironie und zugleich als begeisterter Kinogänger, dessen hier mitveröffentlichte, fundierte Filmrezensionen zeigen, was ihn an dieser Welt so faszinierte.

Björn Steiert, geb. 1980, lebt in Lörrach und studiert in Freiburg im Breisgau Germanistik und Philosophie. Er schreibt seit seiner Kindheit sowohl Lyrik als auch Prosa. Dabei entstehen Texte ganz unterschiedlicher – teils nachdenklicher, teils humorvoller – Art. Er ist als Kulturvorstand zuständig für das Veranstaltungsprogramm des gemeinnützigen Vereins "Kulturwerkstatt Dreiländereck". Mehr Informationen unter: www.bjoernsteiert.de
Eva Bohnsack war mit Michael eng befreundet und schrieb ihm nach dessen Tod einen letzten, im Buch publizierten Brief.


 

25. April 2008, 20 Uhr, Vortrag:

"Heilkräuter - eine 'Entführung in andere Welten'"

Stefan Isenschmid (Rosenau, F)

Bericht:

Der Referent Stefan Isenschmid 'entführte' sein Publikum in der Kulturwerkstatt anhand einer anschaulichen Power-Point-Präsentation in die Welt der Heilkräuter. In der Hauptsache stellte er die kulturgeschichtlichen Hintergründe dar und zeigte auf, aus welcher Tradition unsere Kenntnisse über die Wirkweise der einzelnen, einst auch kultisch eingebundenen Kräuter bzw. Pflanzen stammen. Er setzte bei der matriachal geprägten steinzeitlichen Kultur ein, verwies auf die Rolle der Göttin in ihren drei Aspekten (Jungfrau, Mutter, Göttin der Wandlung), und ging dann über zum ägyptischen und griechischen Zeitraum. Verbunden mit der Schilderung der teils märchenhaft-mythischen Hintergründe und Volksbräuche waren auch praktische Tipps zum Einsatz der verschiedenen Blätter, Blüten, Beeren, Samen usw..  Isenschmid organisiert auch Kräuter-Workshops und Kräuter-Spaziergänge in der Region. (Infos: 0033 389 70 79 59).

Informationen:

Viele Heilkräuter hatten einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Schon vor Jahrtausenden wurden sie verehrt wie Gottheiten und begleiteten uns Menschen über die Jahrhunderte hinweg durch unsere verschiedensten Geschichts- und Entwicklungsepochen hindurch, indem sie etwa bei religiösen Bräuchen und im damaligen Heilwesen eine wichtige Hauptrolle spielten. Pflanzen sind vielschichtige Wesen, die in enger Koexistenz mit dem Menschen leben. Nicht umsonst gibt es verschiedenste Kräuter-Heilmethoden, - dies stellt einen Teil des immensen Reichtums der Pflanzenwelt dar.

Aufgrund modernster Forschungen können heute viele Gesellschaftskrankheiten erfolgreich mit Heilkräutern behandelt und natürlich kuriert werden. Die Heilpflanzen bieten uns mit ihrem breiten Unterstützungsspektrum eine echte Alternative im Gesundheitswesen an.

Das Referat stellt ein Streifzug durch die Geschichte der Heilpflanzen dar, bis hin zur heutigen modernen Anwendung der Heilkräuter mit ihren Wirkstoffen und ihren verschiedensten Einsatzmöglichkeiten.

Der Referent Stefan Isenschmid ist Heilpflanzenspezialist, Polarity-, Dorn- Breuss- Therapeut und Präsident der radiästhetischen Gesellschaft Basel.

 

24. April 2008, 20:00 Uhr, Konzert

"Liebe ist der Weg"

Thomas Busse/Omnitah

Thomas Busse und Omnitah (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Die Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V und die HMS-Kulturagentur veranstalteten jüngst gemeinsam ein Konzert mit dem Liederpoeten Thomas Busse und der Musikerin Omnitah. Busse ist, wie Björn Steiert in seiner Begrüßung hervorhob, nicht nur Chansonier, sondern auch Schauspieler, Regisseur, Autor und Maler. Omnitah, deren Stimme in manchen Disney-Produktionen zu hören ist, bereicherte mit ihrem gut harmonierenden Gesang, Klavier- und Geigenspiel die von ihrem Partner meist zur Gitarre vorgetragenen Stücke. Die Anwesenden erlebten über zwei Stunden lang beste Unterhaltung, ja mehr als das: auch leise und kritische (Zwischen-)Töne wurden angeschlagen. Die Bandbreite reichte von einer Politiker-Parodie, über das charmante "Bonsoir Mademoiselle" bishin zum berührenden Liebeslied "Ein Engel auf Erden". In der Tat ist das Themenspektrum des Komponisten und Texters Busse weit gefächert. Allerdings, so erklärte er, falle ihm das Texten schwerer als  das Erfinden von Melodien. "Musik ist eigentlich immer da", erklärte er. Die Pausen zwischen den einzelnen Songs nutzte er dazu, manche Gedanken und persönliche Erfahrungen zu schildern. Man konnte spüren, dass beide "Musiker mit Leib und Seele" sind, die konsequent und mit Freude ihren eigenen Weg verfolgen, erfolgreich auch ohne sich am Mainstream zu orientieren. Sich selbst treu zu bleiben ist überhaupt eines der großen Themen Busses, und so zeigte er sich als überaus vielseitiger Künstler mit Charakter, der in kein Schema passt. Ein Anwesender erklärte Busse, der auch durch seinen mehrstündigen Dokumentarfilm über den Heiler Bruno Gröning bekannt ist, kurzerhand zum "spirituellen Reinhard May", womit er verschiedene Facetten des Künstlers zusammenfasste. Nach  Zugaben endete das sehr gelungene Konzert.

Mehr Informationen finden sich unter www.traumleben.de und www.omnitah.de

Informationen:

Thomas Busse – ein deutscher Chansonier – ist auf seiner „Liebe ist ...“-Tournee in der Kulturwerkstatt zu Gast. Der vielseitige Künstler (Schauspieler, Regisseur, Buchautor, Hörspielsprecher, Maler) begeistert seit 1996 als Liederpoet und Chansonier sein Publikum. Eine interessante Mischung aus tiefgründigen Texten und wunderschönen Melodien zeichnet seine Lieder aus. In den Medien spricht man auch häufig vom romantischen Rebell. Mal zeigt er sich verträumt und gefühlvoll, mal nachdenklich und kritisch, mal humorvoll und witzig. Er ist Entertainer und Komödiant in einer Person.  Mittlerweile gab er sehr erfolgreich viele Konzerte im kleinen wie im großen Rahmen. Sogar das Ausland ist auf ihn aufmerksam geworden (Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien).  „Live“ wird er von der bezaubernden Vollblutmusikerin Omnitah begleitet (Geige,Klavier, Gesang). Als Solistin wurde sie in der Presse als schwedische Norah Jones gefeiert. Ihre unverwechselbare Stimme findet man u.a. auch bei Walt Disney Kino-Produktionen.

Das Konzert ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. und der HMS Kulturagentur.

 

 

29. März 2008, 20:00 Uhr, Vortrag:

"Wer war Kaspar Hauser? Das Kind Europas"

Eckart Böhmer (Ansbach)

Eckart Böhmer (Copyright by Björn Steiert)

 

Bericht:

In einem informationsreichen und dabei doch auf das Wesentliche konzentrierten Vortrag schilderte Eckart Böhmer, in der Kulturwerkstatt Dreiländereck das Leben Kaspar Hausers, des 1828 auf geheimnisvolle Weise in Nürnberg aufgetauchten und nur wenige Jahre später ermordeten Jünglings, dessen Herkunft sowohl ihm selbst wie auch seinen Zeitgenossen ein Rätsel war, so dass man, wie der Referent hervorhob, in ihm gleichsam auf sinnbildliche Art die Frage nach der Identität an sich ausgedrückt finde. Das sich in einer großen Besucheranzahl ausdrückende Interesse zeigte den hohen Stellenwert, den dieses Thema auch in der hiesigen Region u. a. durch den Bezug zu Schloss Beugen, einem mutmaßlichen frühen Unterbringungsort Hausers, besitzt.

Björn Steiert, Vorstand der Kulturwerkstatt Dreiländereck e. V. , hob in seiner Begrüßung hervor, dass es schon seit langem sein Wunsch gewesen sei, eine Veranstaltung zu Kaspar Hauser in das Programm aufzunehmen, da er selbst schon früh durch dessen Schicksal berührt und zu einer eingehenden Beschäftigung veranlasst worden sei. So habe er auch den auf diesem Gebiet forschenden Dr. Rudolf Biedermann kennengelernt. Steiert brachte seine Wertschätzung für dessen Mut, Wahrhaftigkeit und Kenntnisreichtum zum Ausdruck und erwähnte, dass er es ihm zu verdanken habe, auf Eckart Böhmer, den Intendanten der Kaspar Hauser Festspiele in Ansbach, aufmerksam geworden zu sein.

Böhmer behandelte zunächst die Jahre, in denen Hauser im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand, wobei er auch dessen verblüffende, durch viele Zeugen dokumentierten Wahrnehmungsfähigkeiten und äußerst sensible Reaktionen (z. B.   auf Alkohol und Fleischnahrung) beschrieb. Diese hätten allerdings, je länger er unter Menschen lebte, abgenommen. Beginnend bei Georg Friedrich Daumer, skizzierte Böhmer anhand der einzelnen, unterschiedlich zu bewertenden Erzieher sowie Freunde und Feinde Hausers, dessen Weg. Zunehmend hätten sich Erinnerungen bei dem jungen Mann eingestellt, weswegen er für diejenigen, die in das an ihm verübte Verbrechen verstrickt gewesen seien, zu einer Gefahr geworden sei.  Ergreifend nahm sich Böhmers Schilderung der letzten Tage und Stunden Hausers aus, der von seinem Mörder unter dem Vorwand, etwas über seine Herkunft zu erfahren, an den Ort gelockt worden sei, wo dieser ihm die gleich mehrfach tödliche Wunde beigebracht habe. 

Im Anschluss kam Böhmer auf die Jahre vor Hausers Verschwinden zu sprechen. Er ließ keinen Zweifel daran, dass die erdrückende Last der durch die historische Forschung gründlich recherchierten Indizien dessen Herkunft aus dem badischen Königshaus bestätige. Inzwischen sei dies auch aus naturwissenschaftlicher Sicht durchaus wahrscheinlich, da die 1996 vom Spiegel initiierte, dies verneinende Genanalyse eines angeblich von Hauser stammenden Blutflecks inzwischen durch eine 2002 bekannt gewordene und u. a. im Fernsehen (ZDF/arte) und GEO vorgestellte Untersuchung entkräftet worden sei. Letztere stütze sich im Vergleich zur vorigen auf mehrere Proben genetischen Materials aus unterschiedlichen Quellen, sei also hieb- und stichfest. Böhmer stellte nachvollziehbar die verwickelten machtpolitischen Konstellationen dar, die den Austausch des badischen Erbprinzen gegen einen sterbenden Säugling und seine spätere, einem grausamen Experiment vergleichbare Gefangenhaltung zur Ursache hatten, wobei er auch auf tiefere Hintergründe einging.

Bei einem Blick bis in die Gegenwart, bis hin zu den Diskussionen um die besagten Gen-Analysen, vermittelte Böhmer, wie sich an Kaspar Hauser schon früh bis in Hass ausartende Verleumdungen hefteten. Auf der anderen Seite aber nahmen viele Menschen in positive Weise Anteil an seinem Schicksal und trugen Erhellendes hierzu bei, so z. B. aus anthroposophischer Sicht Dr. Rudolf Steiner. Bei allem, was Hauser unschuldigerweise an Bösem widerfahren sei, habe dieser doch nicht das Staunen an der Welt verlernt und den Wunsch geäußert, möglichst lange in ihr zu leben, so Böhmers Schlusswort - und man erinnerte sich nochmals daran, dass das "Kind Europas" selbst seinen Übeltätern zuletzt nichts nachgesehen hatte, was sein besonderes Wesen zeigte. 

 Informationen:

Dieser Vortrag gibt eine umfassende Einführung in das Leben und Wesen Kaspar Hausers, eine bis heute geheimnisvolle Gestalt, die man einerseits unter dem historischen Aspekt seiner mutmaßlichen Herkunft aus dem badischen Königshaus, andererseits unter spirituellen, menschheitlichen Gesichtspunkten betrachten kann – wer war er und was wurde gleichsam durch ihn gewollt?  Sein Leben unter den Augen der Öffentlichkeit beginnt mit dem seltsamen Auftauchen zu Pfingsten 1828 und führt bis zum Tod im Dezember 1833. Es wird die Zeit von 1812 bis 1828 beleuchtet und auch eine Zusammenfassung der Dinge gegeben, die sich von seiner Ermordung und Grablegung an bis heute ereignet haben. Schon daraus wird gut zu erkennen sein, welch außerordentliches Wesen dieses Kind von Europa ist und wie aktuell und gegenwärtig die viele Menschen berührende Thematik blieb. Es bewahrheitet sich, was der Literat Jakob Wassermann über Kaspar Hauser schrieb: „ So ohnmächtig er im Leben war, so mächtig wird er im Tode sein!“

Eckart Böhmer wurde 1966 in Santiago de Chile geboren. Kaspar Hauser war er bereits als 16-Jähriger in Brasilien „begegnet“. Über den Film „Jeder für sich und Gott gegen Alle“ von Werner Herzog mit dem so eindringlichen Bruno S. in der Hauptrolle war die Begeisterung für das urmenschliche Schicksal, das durch Kaspar Hauser spricht, geboren. Bereits die Abitursrede hielt er dann in Anlehnung an Peter Handkes Kaspar. Nach dem Theaterstudium fügte es sich, ganz in der Nähe Ansbachs einen Wohnsitz zu finden, wo er 1998 die Kaspar-Hauser-Festspiele ins Leben rief, deren Intendant er ist.

 

08. März 2008, 20:00 Uhr, Vortrag:

"Berufung im Horoskop"

Lianella Livaldi Laun (Lörrach)

Lianella Livaldi Laun (Copyright by Björn Steiert)

 

Bericht:

Die auch als Buchautorin bekannte Astrologin Lianella Livaldi Laun referierte in der Kulturwerkstatt über das Thema "Berufung im Horoskop". Anhand von Beispielen einzelner Geburtshoroskope von ihr bekannten Personen, die hierzu im Vorfeld ihr Einverständnis erklärt hatten, wurde anschaulich gemacht, welche Aspekte hierbei in Bezug auf die Konstellationen und Häuser zu berücksichtigen sind. Dabei kam sie auch auf noch weniger bekannte, aber bedeutsame Einzelheiten, wie etwa den sog. "karmischen Neumond" zu sprechen. Berufung, so wurde deutlich, müsse sich nicht unbedingt im Beruf ausdrücken, allerdings könnten frühe, nachhaltig verfolgte Wünsche hinsichtlich der späteren Tätigkeit sehr aufschlussreich sein. Und oft entstünden große Schwierigkeiten für Menschen, die das, wozu sie veranlagt sind bzw. was sie gleichsam "mitbringen", nicht zur Erntfaltung bringen könnten. Laun machte deutlich, dass für sie der Gedanke der Berufung im Horoskop und der Reinkarnation zusammenhängen. Denn gerade durch die Erfahrungen früherer Leben bzw. die dort erworbenen Fähigkeiten würden maßgeblich  unsere Aufgaben und Tätigkeiten in unserer jetzigen Inkarnation bedingt.

Informationen:

Die renommierte Astrologin und Autorin Lianella Livaldi Laun wird in ihrem Vortrag aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, Hinweise auf die eigene Lebensaufgabe im Geburtshoroskop zu erkennen. Diese kann mit dem zu wählenden Beruf zusammenhängen. Allerdings drückt sich in dem verwandten Wort „Berufung“ noch etwas aus, was darüber hinausweist. Es mag im Leben viele Felder geben, auf denen sich erfüllen soll, wozu der jeweilige Mensch seinem Schicksal nach „berufen“ ist.  (u. a. persönliche Entwicklung, zwischenmenschliche Beziehungen usw.)  Zu fragen ist: wie kann man dies erkennen, um es ggf. bewusst zu ergreifen? Der Vortrag richtet sowohl an Kenner als auch Laien. 

Die Referentin wurde am 2.2.56 in Piombino / Italien geboren. Sie beschäftigt sich seit 1978 mit der Astrologie und ist seit 1987 geprüfte Astrologin DAV mit eigener Praxis sowie Korrespondentin und Mitarbeiterin des italienischen Astrologen Verbandes CIDA. Ihre Schwerpunkte sind:  die Partnerschaftsastrologie, Astrologie und Traum, Lilith, der Schwarze Mond, und die Jahresthemen. Ihr besonderes Anliegen ist das Finden der wahren Berufung über das Geburtshoroskop. 1988 erhielt sie das Zertifikat für personenzentriertes Kommunikations- und Konflikttraining nach Gordon bei der AKP in Heidelberg, 1987 den italienischen „Preis für besondere Verdienste um die Astrologie“ (verliehen bei dem internationalen Kongress der Astrologie in Venedig). 2000 absolvierte sie eine  Ausbildung als Traumberaterin bei Hellmut Hark. Lianella Livaldi Laun nimmt regelmäßig an internationalen Kongressen teil und hält auch Vorträge und Seminare in verschiedenen Astrologie- Zentren in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Seit 2006 ist sie Gast-Dozentin bei der Astrologie Schule der CIDA in Bologna, und Referentin bei verschiedenen Cida-regionalen Kontakt-Stellen in Italien. Über ihre aktuellen Termine, Publikationen und Bücher informiert die Homepage von Lianella Livaldi Laun: Homepage: http://www.lianella.de

 

26. Januar 2008, 20:00 Uhr, Vortrag:

"Die Kraft der Vergebung"

Barbara Hafner (Basel)

Barbara Hafner (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Barbara Hafner stellte in einem Vortrag der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. einem interessierten Publikum die nach ihrem Begründer benannte Tipping-Methode vor, die davon ausgeht, dass mit dem, was wir unter Vergebung verstehen, wirklich ein radikaler Abschied vom Opfer-Dasein einhergehen muss um ein Fortwirken früherer negativer Erfahrungen, die sich im Laufe der Zeit immer tiefer in den Menschen einprägen, zu verhindern. 

Die Referentin wies auf verschiedene Möglichkeiten hin, Vergebung zu üben, so z.B. durch die praktische Hilfestellung eines von Colin Tipping entworfenen Arbeitsblattes, Einzelcoachings, Buchgruppen oder im Rahmen einer Vergebungszeremonie. (siehe www.vergeben.ch) Mit den Anwesenden erprobte sie sogleich die praktische Wirkung dieser Methode mithilfe einer Übung, an der rein  im gedanklichen Mitverfolgen teilgenommen werden konnte.

Die Organisatoren der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. machten bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, dass es ab 2008 den Vereinsmitgliedern möglich ist, sich den Besuch von Veranstaltungen/Seminaren zu dokumentieren, u.a. zur Vorlage bei Bewerbungen etc. Infos unter www.kulturwerkstatt-dreilaendereck.de

Informationen:

Die Tipping-Methode der Vergebung (nach dem Buch: „Ich vergebe – der radikale Abschied vom Opferdasein“ von Colin Tipping) ist eine Synthese aus psychologischer und spiritueller Arbeit und soll uns einen neuen Blick auf die Welt und auf unser Leben eröffnen. Die Anwendung der Methode hat zum Ziel, uns zu ermöglichen, die Position des Opfers zu verlassen und die Verantwortung für unser Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Wer Interesse daran hat, sein Leben ggf. aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und Erkenntnisse über die grundlegenden Muster zu erlangen, kann durch diesen Vortrag Anregungen hierzu erhalten; auch auf Fragen kann näher eingegangen werden.

Im Anschluss soll eine geführte Übung für diejenigen, die teilzunehmen wünschen, die Kraft der Vergebung praktisch erfahrbar machen. (Hierbei ist es nicht nötig, irgendetwas Persönliches preiszugeben, es ist lediglich gemeint, den Vorgang gedanklich zu begleiten.)

Die Referentin: Barbara Hafner, lic. phil. Psychologin FSP, hat, auf der Suche nach effizienten Methoden zur Bewältigung von Lebenskrisen oder zur Beantwortung von Fragen nach dem Sinn des Lebens, die Tipping- Methode „gefunden“. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Vergebung hat, wie sie selbst berichtet, ihr Leben und ihre Art, Beziehungen zu gestalten tiefgreifend verändert. Sie bietet Vergebungszeremonien,  Buch-Zirkel und Einzel-Coachings in Basel/ CH an Siehe www.vergeben.ch.

 

13. Dezember 2007, 20:00 Uhr, Vortrag:

"Das Rätsel Atlantis - Mythos und Gegenwart"

Marcus Schneider (Basel)

Informationen

Marcus Schneider stellte in seinem Vortrag das Thema "Atlantis" in große Zusammenhänge. Einleitend trug er aus den unterschiedlichen Kulturen verschiedene Berichte zusammen, die von einer Flutkatastrophe erzählen, und ging auch auf Platons Beschreibung ein, bei der man das älteste schriftliche Zeugnis vorliegen hat, in dem explizit von Atlantis gesprochen wird und das sich seinerseits auf ältere Quellen beruft. Der Referent beschrieb die Schwierigkeit, mit den herkömmlichen Mitteln der Wissenschaft äußerlich überhaupt nachweisen zu können, dass diese mythische Insel bzw. dieser Kontinent existiert habe, da man hier mit ganz anderen erdgeschichtlichen Bedingungen und Verhältnissen zu tun habe, als gegenwärtig, dass aber für die Überwindung der Grenze, auf die man so stoße - einem Zitat Thomas Manns folgend - eigentlich die Grenzwissenschaften mit ihren unorthodoxen Methoden zuständigen seien und manche Erkenntnisse beitragen könnten. So legte er den Schwerpunkt seiner folgenden Darstellungen auf das durch die Theosophie und Anthroposophie Bekannte, das sich auf die Erforschung des immateriellen Gedächtnisses der Erde stütze, in dem gleichsam alle wesentlichen Informationen über die Vergangenheit enthalten seien und das man in der indischen Philosophie bzw. Spiritualität als "Akasha-Chronik" bezeichnet, womit nicht etwa ein konkretes Buch gemeint sei. Bei Rudolf Steiner finde man etwa detaillierte Schilderungen, wie die Menschen auf Atlantis zunächst noch in einem Gruppenbewusstsein lebten und in besonderer Weise mit den Erinnerungen der Ahnen verbunden gewesen seien. Erst später habe sich die individuelle Persönlichkeit stärker emanzipiert, was wiederum die Kontrolle durch Gesetze erforderlich machte. Die Atlantier hätten vielmehr in Bildern als in logischen Gedanken gedacht, auch sei ihre Erinnerungsfähigkeit so beschaffen gewesen, dass sie sich wesentlich an Orte knüpfte. Der Referent  warf die Frage auf, ob möglicherweise der Brauch des Aufstellens von Menhiren etc. später eine ähnliche Funktion ausgeübt habe, nämlich die Erinnerung an dortige Ereignisse zu bewahren. Als weiteres Charakteristikum der Atlantier wurde deren besondere Fähigkeit zur Beherrschung der Lebenskräfte, wie sie sich im Pflanzenwachstum zeigen, genannt. Gegen Ende hob Schneider nochmals hervor, dass Atlantis - als Sinnbild verstanden - lehren könne, dass aus dem Chaos, sei es im individuellen Leben oder in größeren Zusammenhängen, eine neue Ordnung hervorgehe. Man könne die Flut im übertragenen Sinne zugleich auch so begreifen, dass diese, vergleichbar einem Schlaf, über das Bewusstsein der Menschen komme. Im Anschluss an den Vortrag fand eine weiterführende Fragebeantwortung statt.

Bericht

Erstmals bei Platon erwähnt, sind Lage und Existenz dieses untergegangenen mythischen Kontinents bis heute umstritten. Nach wie vor beschäftigt er aber viele Menschen, so dass Fragen auftauchen: Was hat Atlantis überhaupt mit uns zu tun? Weshalb kann dieses Thema anscheinend nicht einfach „ad acta“ gelegt werden? War Atlantis – wie Überlieferungen und Rückerinnerungen vieler Menschen nahe legen – mehr als nur Dichtung? Was liegen ggf. für konkrete Erkenntnisse vor und auf welchem Wege wurden diese gewonnen? Inwieweit sind wir möglicherweise heute noch vorn der atlantischen Kultur geprägt und kann man davon ausgehen, dass manches, was sich damals ereignete, plötzlich in neuer Form aktuell wird?

Marcus Schneider, (1954) in Basel, Studium phil. und Pianist. 18 Jahre Klassenlehrer an der Rudolf Steiner-Schule Basel. Rege Kurs- und Reisetätigkeit im In- und Ausland zu Musik, Pädagogik, Lebensfragen. Gegenwärtig Leiter der Höheren Fachschule Anthroposophische Pädagogik HFAP Dornach, Vorsitzender des Paracelsus-Zweiges in Basel, Präsident des Vereins Medienstelle Anthroposophie Schweiz. Präsident Kulturkommission Scala (Basel). Autor von “Rätsel und Werk Giuseppe Verdis”, Vortragspublikationen, Paulus, Mondknoten u. a. 

 

25. November 2007, 16:00 Uhr:

"Bericht Generalversammlung Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V."

Am 25. November fand die Generalsversammlung der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. statt. Der Kulturwerkstatt-Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Programm verwirklichen, das im Rahmen eines informativen Begegnungsforums authentischen Ansätzen auf dem Gebiet seriöser Spiritualität durch Vorträge, Seminare etc. Raum gibt; hierzu gehört auch aus diesen Quellen schöpfende inspirierte Kunst. Dabei ist er an keine weltanschauliche Institution gebunden.. Ort der Veranstaltungen ist die Kulturwerkstatt in der Riesstraße 4, die der Verein sich mit anderen Mietern teilt.

 Der für das Programm und dessen Vertretung in der Öffentlichkeit zuständige Vorstand Björn Steiert zog zunächst eine positive Bilanz der Entwicklung des seit 2004 bestehenden Vereins und hob auch die vielfach eingehende ermutigende Resonanz hervor. Die Veranstaltungen würden als qualitativ hochwertig und gut gemischt wahrgenommen. Die Ausrichtung stimme.

 Dies wurde auch durch die anwesenden Mitglieder bestätigt. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt, so dass Björn Steiert (Stellvertreterin: Cornelia Steiert) weiterhin für die kulturellen Belange zuständig bleibt, während Claus Steiert (Stellvertreterin: Isolde Krauss) sich der rechtlichen Fragen annimmt und Knud Johannsen (Stellvertreterin Karin Suyter) sich um sämtliche wirtschaftliche Angelegenheiten kümmert.

 Für das nächste Jahr ist eine Neuerung geplant, die vor allem für diejenigen interessant ist, die bereits Vereinsmitglieder sind oder Interesse haben, es zu werden. So können diese durch ihren monatlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von jeweils 5 Euro nicht nur diese Einrichtung fördern, sondern sich voraussichtlich ab 2008 auf Wunsch auch dokumentieren lassen, welche weiterbildenden Veranstaltungen von ihnen besucht wurden, so dass sie die entsprechenden Unterlagen z. B. auch bei Bewerbungen vorlegen können.

Überdies wurde die Anregung ausgesprochen, auch den Kontakt zu den Kulturschaffenden vor Ort zu intensivieren und z. B. Vertreter von Schülerzeitungen zu den Veranstaltungen einzuladen.

 Als nächste Veranstaltung ist am 13. Dezember, 20 Uhr, ein Vortrag von Marcus Schneider zum Thema „Atlantis“ angekündigt.

 

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24. November 2007, 20:00 Uhr, Vortrag und Gespräch:

"Indigo-Kinder und die neue Kindergeneration - Eine Herausforderung. (Hochbegabte ADS- und ADHS-Kinder. Ihre Besonderheiten. Spirituell verstehen und handeln.)"

Siegfried Woitinas (Stuttgart)

Siegfried Woitinas (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Siegfried Woitinas hielt am 24. November auf Einladung der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. einen gut besuchten Vortrag über die neue Kindergeneration, für die man den Begriff "Indigo-Kinder“ gefunden hat. Als Lehrer wie auch Elternberater konnte Woitinas aus eigenen, reichen Erfahrungen zu diesem Thema schöpfen.

Kulturwerkstatt-Vorstand Björn Steiert stellte in seiner Vorstellung zunächst heraus, dass es ihn sehr freue, den Referenten als Gast zu haben, da dieser in Stuttgart vor Jahrzehnten mit dem Forum 3  (siehe http://www.forum3.de) eine Einrichtung aufgebaut habe, die – freilich im größeren Rahmen – einen ähnlichen Ansatz wie die Kulturwerkstatt verfolge.

Woitinas stellte sein Thema auf beeindruckende und plausible Weise in einen großen Zusammenhang. Seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts würden immer mehr Kinder auftreten, die in gewisser Hinsicht auffällig seien: z. B. würden sie die Autorität der Erwachsenen nicht mehr vorbehaltlos akzeptieren, sondern verlangen, als Gesprächspartner ernst genommen zu werden. Das Charakteristische sei freilich, dass sie laut eigener Aussage oft noch eine Erinnerung an ein vorgeburtliches (geistiges) Dasein oder gar frühere Leben mitbrächten, ja auch über erweitere Wahrnehmungen ihres Umfelds verfügten.

Hierüber lägen inzwischen diverse Berichte und Publikationen vor. Aus vielen Gesprächen weiß Woitinas auch, dass diese Kinder eine Art Bewusstsein einer gemeinsamen Mission besäßen und sich von einer großen Ungeduld gedrängt fühlten.

Oft aber sei es so, dass sie weder von ihrem Umfeld verstanden würden, noch selbst begriffen, was in ihnen vorgehe. Die hieraus entstehende psychische Not könne schließlich zu introvertiertem Verhalten, aber auch bis zu gewalttätigen Äußerungen führen. Gegen die oft konstatierte Aufmerksamkeitsstörung oder Hyperaktivität würden Mittel verabreicht, die aber freilich nur bestimmte Symptome zurückdrängen würden, ohne den Betroffenen wirklich helfen zu können. Ja, eigentlich stellten sie ein neues Problem dar.

Woitinas führte nun Ergebnisse der neueren Gehirnforschung an, die besagten, dass das Gehirn des Menschen über Generationen hin sich stark verändere und auch nie endgültig festgelegt sei. Freilich könne man darin kein menschliches Ich finden, doch gerade dies sei ja ein Indiz dafür, dass das menschliche Ich nicht an dieses gebunden sei, sondern sich des Gehirns prinzipiell nur als „Werkzeug“ bediene und strukturierend wirke.

Nun sei es ohnehin allgemein so, dass – den Erkenntnissen der Anthroposophie wie auch den aktuellen Beobachtungen folgend – die allgemeine Entwicklung dahingehe, dass der Mensch sich (zumal mit seinen Lebens- und in diese eingreifenden Seelenkräften) immer weniger mit dem Körper verhaftet erlebe. Und dies sei im besonderen Maße bei den Indigo-Kindern der Fall, die deshalb auch viel mehr wahrnehmen würden von dem, was in ihrer Umgebung oder in anderen Menschen vor sich gehe. Das führe durch die Fülle an Eindrücken zu den besagten Konzentrationsstörungen.

Damit liege nun die Schwierigkeit vor, diesen Kindern zu ermöglichen, dass das menschliche Ich (gerade in Anbetracht einer „gelockerten“ Konstitution) einerseits bis in den Körper hinein richtig wirken und konkrete Aufgaben in der Welt übernehmen, andererseits aber auch über die erweiterte Wahrnehmung verfügen könne. Und hier müsse nun die Pädagogik ansetzen.

Woitinas erklärte in Abwandlung eines Beuys-Zitats: jeder Mensch möge ein Forscher an seinem Mitmenschen sein, um diese Phänomene unbefangen wahrzunehmen. Dies der Wissenschaft zu überlassen, genüge nicht.

An den sehr komplexen Vortrag schloss sich eine in die Tiefe gehende Diskussion an, in der deutlich würde, dass wir im Grunde von diesen Kindern lernen könnten - und sollten.

Informationen:

Es sind ungewöhnliche Phänomene und Verhaltensweisen, die sich nicht in einem Wort beschreiben lassen. Sie stellen eine immer größere Herausforderung für Eltern und Erzieher dar – Über viele Jahre hat sich Siegfried Woitinas in seiner Arbeit mit Betroffenen und Erziehern vor allem die Frage gestellt, wie diese Kinder zu ihrem ungewöhnlichen Verhalten und ihren mitunter außergewöhnlichen Fähigkeiten gelangen. Das Ergebnis sind eine Reise bisher unbekannter Fakten auf Grund neuer Forschungen sowie zahlreiche Hinweise für angemessenen Umgang mit Kindern.

 Über den Referenten: Siegfried Woitinas ist Mitbegründer und Mitarbeiter des Jugend- und Kulturzentrums Forum 3 in Stuttgart und übt darüber hinaus eine umfangreiche Seminar-, Vortrags- und Beratungstätigkeit aus.  Er ist Autor mehrerer Bücher, u. a. des Buches: "Wer sind die Indigo-Kinder – Herausforderung einer neuen Zeit".

 

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24. Oktober 2007, 20:30 Uhr

"Erzähl/Erlebnisabend mit Galsan Tschinag (Ulan Bator, Mongolei)"

Galsan Tschinag (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Bereits zum 3. Mal war der aus der Mongolei stammende, in deutscher Sprache schreibende Galsan Tschinag in der Kulturwerkstatt Dreiländereck zu Gast. Tschinag, der zugleich Schamane und Häuptling des Nomadenvolkes der Tuwa ist, vermittelte den Anwesenden im Rahmen eines Erzählabends ein anschauliches Bild davon, wie sich das Gesicht seiner Heimat zusehends verändert. So wachse die Hauptstadt Ulan Bator immer mehr u. a. durch das Entstehen neuer Slums. Zeitgleich breite sich auch die Technik zunehmend aus. Fast jeder besitze inzwischen ein Handy und die Computertechnologie sei auf dem neuesten Stand. Die Menschen in der Steppe bekämen die Folgen des Klimawandels. Ausländische, an Bodenschätzen interessierte Investoren kauften das Land auf, erst nach großen Protesten würde dies zu besseren Konditionen für das mongolische Volk geschehen, die freilich immer noch  

Tschinag verknüpfte diese allgemeinen Darstellungen mit der Schilderung seines eigenen  Werdegangs, der sowohl von literarischen Erfolgen, wie auch einer einzigartigen Aktion geprägt ist – so führte er sein 4000 Menschen zählendes Volk, das zu Zeiten der Sowjetunion zwangsumgesiedelt wurde, auf der größten Karawane seit Dschingis Khan in die alte Heimat zurück.

Er glaube, dass ihn die Geister der alten Germanen, die auch vom Schamanismus geprägt gewesen seien, nach Deutschland geführt hätten. Tschinag erkennt im Ursprung grundsätzlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Deutschen und Mongolen, u. a. zeigte er auf, dass bei beiden die Zahlen 3, 9 und 13 als heilig galten. Als junger Mensch habe er schon angestrebt, die deutsche Sprache und Kultur der Mongolei zu vermitteln, u. a. wollte er Goethes „Faust“ übersetzen, wozu es allerdings nicht kam. Der Komponist Beethoven wiederum sei gewissermaßen der „erfolgreichste mongolische Komponist“ – so volkstümlich sei er inzwischen in Tschinags Heimatland geworden.

In der kommunistischen Mongolei wurde Tschinag in seinem Brücken zwischen den Kulturen bauenden Wirken freilich durch Entzug der Lehrerlaubnis eingeschränkt. Inzwischen habe er es sich zum Ziel gesetzt, eine Million Deutsche dazu zu bringen, die Mongolei persönlich kennenzulernen.

Der Abend war aufgelockert durch die Lesung aus seinem im Insel-Verlag erschienenen Liebesgedichten. Diese nutzte Tschinag dazu, manche Unterschiede im Liebesverständnis zwischen westlichen Menschen und den Nomaden der Steppe aufzuzeigen. Als signifikant erwähnte er auch die Tatsache, dass es in seinem Volk kaum Scheidungen gäbe.

Den Initiatoren der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. schrieb er zum Abschluss ins Gästebuch: „Nach Lörrach zu kommen, lohnt sich immer. Heute war das heilige dritte Mal für mich – ich bin stolz und glücklich!“  Seine für die Organisation seiner Reisen mitzuständige Begleiterin Maria Kaluza ergänzte: „Ich bewundere Eure visionäre, idealistische Arbeit und wünsche uns, sie möge die Welt verändern.“

Informationen 

Galsan Tschinag, Dichter und Schamane, wurde 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei geboren und ist Stammesoberhaupt der Tuwa. Er studierte Germanistik in Leipzig und schreibt seitdem vor allem in deutscher Sprache. Seit 1991 lebt er als freier Schriftsteller vor allem in Ulan Bator und ist viele Monate des Jahres als Nomade mit seiner Sippe im Altaigebirge in der Nordwestmongolei unterwegs. Im Sommer 1996 führte er eine Karawane von Tuwa-Nomaden, die im Zuge kommunistischer Planwirtschaft umgesiedelt worden waren, 2000 km weit zurück in ihre ursprüngliche Heimat, das Altai-Gebirge. Diese größte Karawane seit Dschingis-Khan, über den er jüngst einen Roman („Die neun Träume des Dschingis Khan“) veröffentlichte, erregte großes Aufsehen in der Öffentlichkeit.

 

23. September 2007, 19:30, Vortrag und Gesprächsabend:

"Arbeitslosigkeit und bedingungsloses Grundeinkommen unter spirituellen Aspekten"

Christiane Feuerstack (Eckernförde)

Christiane Feuerstack (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Christiane Feuerstack (Eckernförde) stellte im Rahmen des Veranstaltungsprogramms der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. einige ungewöhnliche Gedanken zum Thema "Arbeitslosigkeit und bedingungsloses Grundeinkommen" vor. Ihren Schwerpunkt legte sie dabei nicht auf die politisch-wirtschaftlichen Aspekte, vielmehr war es ihr Anliegen, zu versuchen die ihr aus der eigenen Biographie bekannte Situation Arbeitslosigkeit unter dem Gesichtspunkt zu behandeln, welche schicksalhafte Ursachen und welche Bedeutung diese haben kann. Ausgehend vom  Märchen von Goldmarie und Pechmarie, in dem sie anhand der Hauptfiguren zwei grundsätzlich unterschiedliche Haltung hinsichtlich der Motivation, warum jemand überhaupt etwas tut, erkennt. Wichtig war es ihr, den Gedanken einer sinnvollen Tätigkeit, die ihren Wert in sich hat, von dem des Lohnes zu entkoppeln, so wie dies auch  im Modell des bedingungslosen Grundeinkommens geschieht. Sie zeigte auf, wie man die Erfahrungen, die einem in der Arbeitswelt mit all ihren Schattenseiten (z.B. Druck und Ausübung einer nicht erfüllenden Tätigkeit) sowie durch die Arbeitslosigkeit selbst widerfahren, in Analogie setzen könne, zu den früheren sog. "Prüfungen" in den Mysterienschulen, bei denen es darum ging, besondere seelische Fähigkeiten zu entwickeln. Konkret angesprochen waren die Feuer-, Wasser-, Luft- und Erdprobe, die ihm Leben selbst durchlebbar wären. Sie regte die Anwesenden auch dazu an, kreativ zu sein und eigene Berufe gleichsam zu "erfinden".

Informationen:

"Die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts ist in einem grundlegenden Wandel von historischem Ausmaß begriffen. Menschliche Arbeitskraft wird durch den Einsatz von Maschinen und Computern zunehmend überflüssig gemacht. Für wichtige soziale, pflegende oder kulturelle Tätigkeiten ist häufig kein Geld da und diejenigen, die noch das Privileg eines festen Arbeitsplatzes im herkömmlichen Sinne haben, geraten zunehmend unter Druck. Viele Menschen klammern sich an scheinbare Sicherheiten, obwohl sie in ihrer Arbeit keinen rechten Sinn mehr sehen, keine Freude daran haben, sich an ihrem Arbeitsplatz unwohl, ausgebeutet oder gar schikaniert fühlen. (...) Sollte es in einer reichen Gesellschaft nicht möglich sein, dass Menschen ihrer wahren Berufung folgen können, ohne dabei existentielle Not zu leiden, weil sie in der herkömmlichen Arbeitswelt keinen Platz finden?" (Aus: Christiane Feuerstack: "Das Karma der Arbeit. Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit. Esoterische Hintergründe und Chancen in einer sich wandelnden Arbeitswelt." Lazarus 2/07).– Dem mit diesen Sätzen umrissenen Thema wird die Referentin in ihrem Vortrag nachgehen und auch die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens behandeln. Ihre Darstellungen gehen hierbei tiefer als gewöhnlich, indem sie auch miteinbeziehen, wie die derzeitige Situation vor spirituellen Hintergründen und dem Gedanken von Reinkarnation und Karma  zu betrachten ist, was aus dieser Perspektive als erstrebenswert anzusehen und welche Voraussetzungen dafür zu erbringen wären.

Die Referentin Christiane Feuerstack wurde 1960 als Tochter von Paul und Heide Oehms in Manderscheidt geboren. 1978-1982 nahm sie das Studium an der Eurythmieschule in Nürnberg auf, ab 1982 war sie tätig in der Bühnenarbeit und Eurythmiebegleitung am Klavier sowie im Aufbau und in der Betreuung von Laienkursen. Sie übte auch eine Lehrtätigkeit an verschiedenen Waldorfschulen aus. Ab 1985 folgten eine Heileurythmieausbildung in Stuttgart sowie Heirat und Geburt zweier Söhne. Seit 1990 betreibt sie neben Eurythmiekursen und Heileurythmie an einer Schule mit behinderten Kindern Aufbau einer freiberuflichen Heileurythmiepraxis. Seit 1995 forscht sie an Karmafragen, auch zusammen mit Rat suchenden Menschen. Eigene meditative Erlebnisse schildert sie in dem Interview "Die Rückerinnerung an die Begegnung mit Rudolf Steiner gehörte für mich zu den ersten Erfahrungen" (Lazarus 1/04). Sie hat verschiedene Bücher publiziert, u.a. über Saint Germain. Mehr zu einzelnen Titeln (z.B. "Samenkörner – karmische Bilder mit einer Einführung in die Karmaerkenntnis") und Seminarterminen siehe unter http://christiane.feuerstack.net

 

September 2007: Ausstellung Inka Schubert

Seit September 2007 stellt die Malerin Inka Schubert in der Kulturwerkstatt Bilder zum Thema "Parzival" aus.

 

26. August 2007, 19:30 Uhr, Vortrag:

"Meine Begegnung mit einem indianischen Schamanen"

Angelika Hansen (derz. Berlin)

Angelika Hansen (Copyright by Angelika Hansen)

Bericht:

In einem gut besuchten Vortrag stellte die als Schauspielerin (u. a. durch Filme des italienischen Regisseurs Fellini) bekannt gewordene Weltenbummlerin Angelika Hansen dem Publikum der Kulturwerkstatt Dreiländereck auf unterhaltsame Weise ihre einschneidende Begegnung mit einem indianischen Lakota-Schamanen namens Godfrey Chipps dar, durch die sie im Rahmen eines Rituals von ihren Panikattacken befreit wurde. Ebenso berichtete sie über ihre späteren Eindrücke des sog. "Sundance"-Rituals, einer der heiligsten indianischen Zeremonien, die den Charakter eines Initiationsrituals hat, wie es aus Sicht der Vortragenden der westlichen Welt leider fehle, von den Praktizierenden selbst aber wohl hauptsächlich als dem Schöpfer demütig dargebrachtes Opfer gemeint sei. Es werde als ein sehr intimes Erlebnis begriffen. 

Die hauptsächlich als Autorin, Übersetzerin und Publizierende tätige Referentin, die  in Lörrach ihren ersten Vortrag in deutscher Sprache hielt, wollte nicht auf theoretisch-abstrakte Weise ein Wissen über indianisches Kultur und Spiritualität darstellen, sondern einfach auf authentische Weise schildern, was sie selbst erlebt hatte. Dabei bezog sie auch amüsante und nachdenkliche stimmende biographische Anekdoten mit ein. Auch war es ihr ein Anliegen, den Anwesenden Mut zu ungewöhnlichen Entscheidungen zu vermitteln und ihrer inneren Stimme zu folgen.

Informationen:

Auf Einladung eines guten Freundes reist Angelika Hansen 1987 ins Pineridge Reservat in South Dakota, wo sie Godfrey Chipps kennen lernt und an verschiedenen Heilungszeremonien für physisch und psychisch kranke Menschen teilnimmt. Darunter sind Fälle, die von der Schulmedizin als hoffnungslos aufgegeben wurden. Doch nach der Zeremonie kehren die Betreffenden geheilt oder gebessert in ihren Alltag zurück. Schließlich führt der Lakota-Medizinmann auch für Angelika H. eine Zeremonie durch, durch die sie von ihren periodisch auftretenden Panikattacken befreit wird. Aus Dankbarkeit beschließt die Autorin, Godfrey Chipps Geschichte, seine Erfahrungen und die Heilungen, deren Zeugin sie wurde, aufzuschreiben ... Durch ihre guten Kontakte durfte sie später einem sogenannten "Sundance" beiwohnen, was sie die nächsten 10 Jahre regelmäßig tat. Beim "Sundance" – einer der intensivsten und heiligsten indianischen Zeremonien - überschreiten die Teilnehmer gezielt die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit. In ihrem Vortrag wird sie unter anderem hierüber berichten.

 Zur Person: Die (ehem.) Schauspielerin, Weltenbummlerin, freie Journalistin, Autorin und Übersetzerin drehte in den 70ern mehrere Filme, darunter zwei mit dem legendären italienischen Regisseur F. Fellini: „Casanova“ und „Die Orchesterprobe“. Die Autorin lebt seit 2001 ein Nomadenleben, ist zuhause, wo sie eine Weile zuhause sein möchte, sei es Indien, Australien, Singapore, Neuseeland, Bali, Argentinien, USA – und hin und wieder auch mal in Deutschland. Sie schrieb die Bücher „Begegnung mit dem Schamanen“ und „Sundance“ (beide bei Ullstein); ihr neues Buch (u.a. über den Mut, ungewöhnliche Entscheidungen zu treffen) erscheint August 2008.

Photo/Infos: http://www.ullsteinbuchverlage.de/ullstein/autor.php?id=7615&page=autoraz&sort=autor&auswahl=H&pagenum=3

 

20. Mai 2007, 11-19 Uhr, Seminar

"Schamanische Heilkunst, Heilen durch Worte"

Galsan Tschinag (Ulan Bator, Mongolei)

Galtai Galsan und Galsan Tschinag (Copyright by Björn Steiert)

Galsan Tschinag demonstriert schamanisches Heilen (Copyright by Björn Steiert)

 

Bericht

Am 20. Mai war der aus der Mongolei stammende, in deutscher Sprache schreibende und mit vielen Preisen (darunter dem Bundesverdienstkreuz) ausgezeichnete Schriftsteller Galsan Tschinag zu Gast in der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V.. Tschinag ist überdies Stammesoberhaupt der nomadisch lebenden Tuwa, die er nach den Zeiten der Zwangsumsiedlung in der größten Karawane seit den Zeiten Dschingis Khans in ihre alte Heimat, der Steppe um das Altaigebirge, führte.

In seinem Volk wirkt er als Schamane und vertritt damit ein altes Wissen, dem sich in seiner Sicht auch die Wissenschaft immer mehr annähern wird. Die Naturwissenschaft dringe forschend in die äußere Welt vor, die schamanische Weisheit aber beziehe beide Perspektiven mit ein – nämlich auch die Einwirkung der Welt, die als belebt, beseelt, von Geist durchdrungen gedacht wird, auf den einzelnen Menschen, so dass der innige Zusammenhang erkannt wird. Aufmerksam verfolge er die aktuellen Forschungen zur Entstehung des Weltalls und Theorien wie die von den sog. Strings. In Einstein auch in Beethoven, Goethe und vor allem Mozart entdecke er schamanische Züge, geistige Inspiration.

An das Schamanentum knüpfte nun das Seminar in der Kulturwerkstatt an, in der er bereits 2005 eine Lesung hielt und anschließend im Gästebuch seinen Wunsch zum Ausdruck brachte, an diesen Ort, an dem seine Erwartungen sogar überfüllt worden seien, zurückzukehren.

In dem insgesamt 8-stündigen Seminar sprach er über schamanische Heilkunst und die heilende Kraft der Worte. Für eine musikalische Umrahmung sorgte sein Sohn Galtai Galsan, der auf der Pferdekopfgeige und mit seinem Gesang einfühlsam mongolische Weisen vortrug, die einen Eindruck von der Weite der Steppe vermittelten – eine ganz andere, elementare Naturerfahrung, als sie dem modernen Europäer eignet, und die zu dem Erlebnis führt, Gott bzw. dem Göttlichen gegenüberzustehen, von ihm umgeben zu sein, fern alle machtpolitisch orientierten Formen des Glaubens. Tschinag begann mit dem Vortrag von Auszügen seiner Lyrik – in seinem Volk ist der Schamane und der Dichter ein- und dasselbe, beide gehen mit der Kraft des Wortes um, der sogar geistererzeugende Macht zugeschrieben wird. Anschließend versuchte er einen Eindruck der von Konflikten charakterisierten Gegenwart zu geben, indem er den mit dieser Situation zusammenhängenden, verrohten Umgang mit der Sprache beschrieb. Doch „Wie ich bin, denke ich. Wie ich denke, rede ich. Wie ich rede, handle ich.“ Und die Kraft eines Wortes solle nicht unterschätzt werden, es könne nicht nur heilen, sondern auch verletzen. Der ehrfürchtige Gebrauch, der liebevoll-milde Umgang mit der Sprache, das langsame Erzählen, wie es eher sei typisch für die Nomaden  zeige eine andere Möglichkeit auf. Indem er selbst während des gesamten Seminars eine praktische Demonstration dieser Art des – im Übrigen Ernst und Humor gleichermaßen kennenden – Sprechens bot, vermittelte er den Anwesenden, wie dieses „heilsam“ wirken könne.

Tschinag versuchte hieran anknüpfend, die Welterfahrung seines Volkes bzw. das schamanische Weltbild und seine eigene Position zwischen zwei Kulturkreisen zu beschreiben. Krankheit sei nicht per se negativ zu verstehen. Ein bisschen Krankheit dürfe man sich gönnen, zumal man an diesem Widerstand Kräfte zu entwickeln imstande sei. Man könne mit allem spielen, auch mit Krankheit, Schmerz, Tod. Das ganze Leben sei so zu betrachten. „Der Himmel ist wie ein dreijähriges Kind. Er will immer spielen.“ Und in gleicher Weise könne man selbst spielerisch mit dem Schicksal umgehen. Wenn es ein Wort gebe, das er uns Europäern nahe legen wolle, so sei es dies: „Habt wieder den Mut, an Euch zu glauben.“ – nicht nur an äußere Mächte. „Wir leben, um zu leben.“ – darin liege der Sinn, nicht im Erfüllen außerhalb dessen liegender Ziele.

Nach einer größeren Pause folgten praktische Demonstrationen des Heilens, so durch Zuwendung und Handauflegen. Jeder könne diese Begabung entwickeln, um sich und anderen zu helfen. Die Pharmaindustrie habe verständlicherweise wenig Interesse, dass solcherlei praktiziert und anerkannt werde. Tschinag erklärte auch den Gebrauch der Orakelsteine und führte diesen vor.

So konnten die Anwesenden im Rahmen des warmherzigen Vortrags einen bereichernden Einblick in eine andere Kultur gewinnen, die vielleicht gerade wegen ihre „Einfachheit“ einen stärkeren Bezug zum Wesentlichen hat als die unsere.

Informationen:

In diesem Seminar wird Galsan Tschinag schamanisches Heilwissen aus Twa erklären und in Form von praktischen Einzelbehandlungen in der Gruppe sinnlich erfahrbar werden lassen. Außerdem vermittelt er einfache Techniken der Selbstbehandlung. Es ist eine Heilweise, die Körper und Seele berührt. Heilen heißt bei den Nomaden: berühren mit Worten, berühren mit den Händen, genaues Zuhören, Öffnen der Sinne, intuitives Wahrnehmen des ganzen Menschen. Wenn Heilender und Heilsuchender sich vorbehaltlos einander öffnen, entsteht Resonanz, wird Berührung möglich, werden Ressourcen aktiviert, die heilsame Veränderungsprozesse anzuregen vermögen.

Galsan Tschinag, Dichter und Schamane, wurde 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der Tuwa. Er studierte Germanistik in Leipzig und schreibt seitdem vor allem in deutscher Sprache. Seit 1991 lebt er als freier Schriftsteller vor allem in Ulan Bator und ist viele Monate des Jahres als Nomade mit seiner Sippe im Altaigebirge in der Nordwestmongolei unterwegs. Im Sommer 1996 führte er eine Karawane von Tuwa-Nomaden, die im Zuge kommunistischer Planwirtschaft umgesiedelt worden waren, 2000 km weit zurück in ihre ursprüngliche Heimat, das Altai-Gebirge. Diese größte Karawane seit Dschingis-Khan erregte großes Aufsehen in der Öffentlichkeit.

 

14. April 2007, Lesung mit Konzert:

"Insel der Stürme" (Trilogie)

Heide Solveigh Goettner (Region Freiburg)

"Un viaggio in Sardegna" (Liederzyklus)

Massimo Serra (Gitarre), Helen Göttner (Saxophon)

Massimo Serre, Heide Solveigh Göttner, Helen Göttner (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Am 14. April fand in der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. eine Lesung der besonderen Art statt. Die Autorin Heide Solveigh Goettner, die nachmittags noch dem Radiosender Kanal Ratte in einem Interview über ihr viel Anklang findendes Debüt in der phantastischen Literatur berichtet hatte, präsentierte am Abend Auszüge aus „Die Priesterin der Türme“, dem ersten Teil ihrer Trilogie „Insel der Stürme“, sowie aus dem jüngst erschienenen zweiten Band: „Der Herr der Dunkelheit“.
 Ein musikalischer Rahmen gliederte die Lesung in zwei Teile. Zunächst stellte die Verfasserin eindrücklich dar, wie sie Besuche auf der Mittelmeerinsel Sardinien und die Beschäftigung mit deren Vergangenheit, insbesondere der Nuraghenkultur mit ihren Turmbauten, zur Schaffung ihrer imaginären Welt angeregt hätten. Sie erwähnte auch die Einflüsse von mythisch-religiösen Vorstellungen anderer Völker, z.B. die der Hopi-Indianer; ein solcher Bezugsrahmen, wie er in anderen Kulturkreisen selbstverständlich gegeben sei, würde unserer Literatur leider weitgehend fehlen. So liege es also am Autor phantastischer Literatur  Entsprechendes zu entwerfen.
 Im zweiten Teil folgten Auszüge aus ihren Büchern. In der Geschichte, die auf einer in kultureller Hinsicht und durch landschaftliche Besonderheiten in Nord und Süd zweigeteilten Insel spielt, begegnet die Priesterin Amra der kleinen Lillia, einem Mädchen mit türkisfarbenen Augen wie nur Göttinnen sie haben, und nimmt sich ihrer an. Eine besondere Prophezeiung verbindet sich mit diesem Kind, und so hat auch das Ziegenvolk der Nraurn größtes Interesse an ihm. Hieraus entwickelt sich eine spannungsreiche Handlung. In der Konstellation dreier verschiedener Bevölkerungsgruppen (Bewohner des Nordens, des Südens sowie die Nraurn) sind die Rollen von Gut und Böse nicht einfach im Sinne einer Schwarz/Weiß-Zuordnung verteilt, sondern durchaus differenzierter zu sehen. Gleiches gilt für die einzelnen Figuren (Jemren/Gorun).
 Goettner verstand es, eindrückliche Bilder und Stimmungen heraufzubeschwören, so dass das Publikum mit großer Aufmerksamkeit zuhörte.
 Die dargebotenen Stücke für Gitarre (Massimo Serra) und Saxophon (Helen Göttner) aus dem Zyklus "Un viaggio in Sardegna" wurden inspiriert durch Landschaften und Leute, Geschichten und Legenden Sardiniens, was sie mit der Trilogie „Insel der Stürme“  gemeinsam haben. Gerade dieses Konzept fand Anklang. So bemerkte ein Anwesender in einer anschließenden Fragebeantwortung, dass Wort und Musik zusammen eine besondere Atmosphäre geschaffen hätten; beeindruckend sei es gewesen, wie es durch ein Gitarrenstück gelungen sei, die Assoziation von Stille zu wecken – man habe dabei sogar „die Wolken fliegen hören“ können.
 
 
 Mehr Informationen unter:
http://www.heidesolveigh-goettner.com
 

Informationen:

Zur Lesung: Vor dem Hintergrund alter Mythen hat Heide Solveig Göttner eine farbenprächtige Welt der phantastischen Literatur geschaffen, von der sie im Rahmen einer musikalisch umrahmten Lesung einige Facetten vorstellen wird. Darüber hinausgehend wird sie auch darstellen, welche alten Kulturen und Weltanschauungen sie zu ihrer Trilogie inspirierten. Ein an die Lesung anschließendes Gespräch kann diese Fragen noch vertiefen. Erzählt wird ein großes Abenteuer um ein kleines Mädchen: Amra, eine schöne junge Frau aus der wehrhaften Stadt Caláxi, dient dem Totengott Antiles und begleitet die Sterbenden auf dem Weg ins Jenseits. Eine mystische Kraft, das Taú, befähigt sie, tief ins Innere der Menschen zu blicken. Eines Tages begegnet sie einem Mädchen mit türkisfarbenen Augen, wie nur Göttinnen sie haben. Die Menschen auf der Insel fürchten das Kind, denn Lillia umgibt ein seltsames Geheimnis: Sie ist das Verlorene Kind aus einer alten Prophezeiung und sagt Amras Stadt eine Katastrophe voraus. Als die Türme von Caláxi tatsächlich in Schutt und Asche fallen, nimmt Amra sich des Mädchens an und flieht mit ihr vor den kriegerischen Nraurn.…

Die Autorin Heide Solveig Göttner, geb. 1969 in München, liebte schon als Kind Feensagen und Rittergeschichten und entdeckte neben vielen anderen Büchern auch die phantastische Literatur. Sie war schnell begeistert von der Idee, selbst magische Welten zu erfinden. Sie studierte Anglistik und Amerikanistik. Besonders interessierte sie, wie Mythologie und Weltanschauung anderer Kulturen (z.B. Nordamerika und Afrika) sich mit der westlichen Literatur verschränken. Seit 1997 arbeitet sie als Dozentin für Englisch und Deutsch als Fremdsprache.  Sie reist gern und erkundet mit Vorliebe archäologische Stätten sowie die Sagen und Legenden geheimnisvoller Landschaften. Inseln haben es ihr besonders angetan. Die sardischen Feen, die Janas, und die Nuragen, eindrucksvolle Steintürme aus der Bronzezeit, inspirierten sie schließlich zur Trilogie Insel der Stürme. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten bei Freiburg im Breisgau.

Musikalisches Rahmeprogramm: Mit zauberhaften Kompositionen für Gitarre und Saxophon beschreibt der Zyklus "Un viaggio in Sardegna" Landschaften und Leute, Geschichte und Legenden der Mittelmeerinsel Sardinien und entführt in musikalische Träumereien. Der Komponist Massimo Serra (Gitarre), gebürtiger Sarde, studierte an der Stl. Hochschule für Musik in Karlsruhe. Neben seinem Engagement als Initiator verschiedener musikalischer Projekte ist er als Musikpädagoge tätig. Helen Göttner (Saxophon) studierte an der Stl. Hochschule für Musik in Freiburg klassisches Saxophon und arbeitet neben zahlreichen Engagements als Musikpädagogin an der Musikschule Tuttlingen.

 

 

09. März 2007, Vortrag:

"Wieso ein neues Regiogeld? Wieso der Dreyecker?"

Gabriele Rellermeier/Otmar Donnenberg (Schopfheim)

Otmar Donnenberg und Gabriele Rellermeier (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Gabriele Rellermeier und Otmar Donnenberg stellten am 9. März auf Einladung der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. den Dreyecker, eine alternative Währung für die Region, vor.  Diese hat den Vorteil, die regionalen Wirtschaftsstrukturen zu stärken und zugleich kulturelle und gemeinnützige Einrichtungen im Umkreis zu fördern.

Der Vortrag entfaltete sich, nachdem beide Referierenden ihren persönlichen Weg zu dem Projekt geschildert hatten, in einer lebhaften Diskussion mit den Anwesenden, unter denen auch Kunden und Inhaber von Geschäften waren, in denen der Dreyecker akzeptiert wird. So wurden auch Ansätze wie jene von Silvio Gesell ins Spiel gebracht, wobei deutlich wurde, dass geldreformerische Projekte im großen Stil unter den gegebenen Verhältnissen schwerlich durchzuführen seien, wohl aber könne man jeweils vor Ort  versuchen, etwas aufzubauen, wobei man durchaus auch aus Erfahrungen lernen könne.  Als Beispiel wurde der "Chiemgauer" genannt, gleichfalls eine alternative Währung.

Wichtig, damit sich der Dreyecker zunehmend durchsetzen könne, sei es, dass die einzelnen Konsumenten in den Geschäften etc. nachfragten, ob der Dreyecker angenommen würde. Hier äußerten sich die Beteiligten langfristig gedacht positiv. Mehr Informationen sowie eine Liste, wo man inzwischen schon mit dem Dreyecker bezahlen kann, finden sich unter www.dreyecker.org

Informationen

Ein informativer Abend mit Gabriele Rellermeier und Otmar Donnenberg über ein Tauschmittel, das es seit Mitte Januar dieses Jahres in unserer Region gibt und das jedem von uns die Möglichkeit verschafft, sich praktisch im Alltag für die regionale Entwicklung einzusetzen, d.h.  für die Erhaltung von Kaufkraft und Arbeitsplätzen in der Region und  für Qualität und Zusammenhalt in der Region. Die Kulturwerkstatt lädt ein, sich darüber  zu informieren, welche Probleme  eine Regionalwährung lösen hilft und wie dies konkret geschieht. Zwei Mitglieder des Initiativkreises für nachhaltiges Wirtschaften, dem Betreiberverein für diese Regionalwährung, Frau Gabriele Rellermeier (Waldorfschullehrerin aus Schopfheim) und Otmar Donnenberg (Organisationsberater) eröffnen mit ihren Beiträgen das Gespräch. Das Gespräch wird sich auch damit befassen, welche Folgen das bestehende Geldwesen hat und was notwendig ist, um antisoziale und entwicklungsfeindliche Aspekte auszugleichen.

 

24. Februar 2007, Vortrag:

"Wege zur lebendigen Qualität - biologisch-dynamischer Landbau: eine Erweiterung der Landwirtschaft"

Peter Berg (Binzen)

Peter Berg (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Am 24. Februar 2007 stellte Peter Berg in der Kulturwerkstatt auf Einladung des gleichnamigen Vereins die biologisch-dynamische Anbauweise vor. Er konnte dabei auf Erfahrungen einer über 30 jährigen, betrieblichen Praxis in einem Erwerbsgemüsebau im Binzen zurückgreifen. Er selbst ist Gärtnermeister, Kompostberater und Biogemüsebauexperte bei der TV Sendung Kaffe oder Tee (demnächst wieder am 07.03.07, 16:05, SWR). Der Referent stellte in einem sehr lebendigen und engagierten Vortrag dar, was das Besondere der von ihm praktizierten, auf Anregungen Rudolf Steiners zurückgehenden Anbaumethode ist, in der im übrigen auf die Anwendung von Gentechnik völlig verzichtet wird. In Zeitungsartikeln sei derzeit oft zu lesen, dass "Bio boomt". Jedoch gehe die biologisch-dynamische Landwirtschaft unter dem "Demeter"-Zertifikat noch darüberhinaus, indem sie besondere Methoden anwendet (gleichsam "homöopathische Düngung" des Bodens, um diesen zu verlebendigen, Berücksichtigung der planetarischen Konstellationen etc.). So hätten auf diese Weise erzeugte Produkte einen höheren Nährwert als vergleichbare konventionelle. Berg hatte eigens Anschauungsmaterial beschafft, denn er wollte bewusst "keinen Dia-Vortrag" halten. Leider wisse man heute oft viel besser über Automodelle- und Marken Bescheid, als über das, was einen doch viel unmittelbarer angehe - nämlich die tägliche Ernährung. Deren Hintergründe wollte er den Anwesenden nahebringen. In der Diskussion wurden auch ganz konkrete Fragen behandelt, bis in die Probleme der Preisbildung hinein. Wenn man als Landwirt immer nur auf den Preis schielen müsse, so habe man nicht die Möglichkeit, qualitativ wirklich hochwertige Produkte hervorzubringen. Durch viele besondere Angebote zeichnete sich seine Erlebnisgärtnerei aus - so gibt dort z.B. die Möglichkeit eines Gemüseabos oder die Besichtigung eines Schaugartens. Wer eine zwei-stündige Einführung absolviert, kann auch selbst das von ihm Gewünschte pflücken. Man spürte, dass es dem Referenten, mit Leib und Seele Landwirt, ein großes Anliegen ist, dass auch künftig im Einklang mit der Natur und für das Wohlergehen des Menschen gesunde Lebensmittel hergestellt werden können. Es ist zu hoffen, dass dieser Ansatz auch in der Regio entsprechend gewürdigt wird. Zuletzt entscheidet der Kunde, welche Anbauweise er durch seinen Kauf fördern möchte. Nähere Infos unter www.bergbinzen.de 

Informationen:

Die Idee des "landwirtschaftlichen Organismus", wurde 1924 von Rudolf Steiner im Rahmen eines Kurses, um den er gebeten worden war, entwickelt. Im Kern seiner Ausführungen stand eine Form der Landwirtschaft, die sowohl nach ökologischen als auch spirituellen Gesichtspunkten gestaltet ist.

Eine erweiterte, "wesensgemäße" Erkenntnis der physischen Stoffe und deren Aufgabe als "Träger geistiger Kräfte" wurden als wichtige Grundlage genannt. Auch zum richtigen Verhältnis zwischen Feldwirtschaft, Obstwirtschaft und Tierhaltung, zur Bedeutung des Waldes und der Bildung von Biotopen wurden Angaben gemacht. Die wesensgemäße Fütterung der Tiere, aber auch die menschliche Ernährung waren Thema sowie der Einbezug der kosmischen Bedingungen. Als besonders wichtig wurde die Belebung des Bodens und die Förderung und Erhaltung einer dauerhaften Fruchtbarkeit herausgearbeitet. Dazu wurden neue Ideen für Düngerwirtschaft und Kompostherstellung entwickelt. (nach www.wikipedia.de)

Der Referent stellt dar, was der sog. Demeter-Anbau zu veranlagen vermag und was man sich unter der Formulierung „Vom Stein zur Lebenskraft des Menschen“ vorstellen kann. Infos unter www.bergbinzen.de

 

Februar 2007 Ausstellung Swana Perl

Seit Februar 2007 stellt - nach Gertraude Pemsel, Christa Termath und Marith Heil - nun die Basler Kunststudentin Swana Perl in der Kulturwerkstatt eine Auswahl ihrer Werke aus. Zu sehen sind sieben Öl-Portraits von unterschiedlichem Format. Die Bilder werden einige Monate lang zu sehen sein. 

Swana Perl vor einem ihrer frühen Bilder aus dem Jahr 2004 (Copyright by Björn Steiert)

 

 27. Januar 2007, Vortrag:

"Die neue Erde - ein Ausweg aus dem Dilemma unserer Zeit anhand der Lehre Omraam Mikhael Aivanhovs"

Luba Oumna Keller (Denkingen)

Luba O. Keller (Copyright by Björn Steiert)

 

Bericht:

Am 27 Januar stellte Luba O. Keller im Rahmen eines Vortrags der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. einige Grundzüge der Lehre Omraam Mikhael Aivanhovs vor, den sie selbst noch persönlich kannte.

1900 geboren, wirkte dieser ab 1937 in Frankreich, um dort die Grundzüge der spirituellen Lehre Peter Deunovs zu vermitteln, die sich überkonfessionell versteht, jedoch an die christlich-jüdische Kultur anknüpft. Wesentlich in ihr ist der Bezug zur Sonne, die als etwas Lebendiges begriffen wird, denn etwas, was Leben hervorbringe, könne nicht tot sein. Das (geistige) Licht wird im Anfang der Schöpfung gesehen.

Die Vortragende begann mit einer knapp gehaltenen Einführung in das Leben Aivanhovs. Sie schlug kurz die Brücke zu anderen spirituellen Strömungen, indem sie darauf hinwies, dass Deunov höchstwahrscheinlich Rudolf Steiner begegnet sei, in jedem Fall hätten beide voneinander gewusst, auch Aivanhov habe in Steiner einen großen Eingeweihten gesehen. Die spezifische Bedeutung der Lehre Aivanhovs erkenne sie u.a. darin, dass sie für viele Menschen rezipierbar sei und nicht vornehmlich nur den Intellekt anspreche. Aivanhov habe es als Pädagoge verstanden mit einer einfachen Sprache viele zu erreichen.

Die Referentin skizzierte die gegenwärtige Situation für die Menschheit bzw. Erde als bedrohlich und betonte hierbei die Notwendigkeit des Einzelnen, Schritte zur Überwindung seiner niederen Eigenschaften zu tun, um so an der Gestaltung einer „neuen Erde“ mitzuwirken. Sie kam auf zwei Grundtriebe des Menschen, die Selbst- und Arterhaltung, zu sprechen. Schon aus reinem Egoismus wäre es ratsam, sich einem spirituellen Weg zu öffnen, denn man erfahre hierbei sehr viel Hilfreiches, das einen in der Entwicklung voranbringt. Aber das werde zu selten so begriffen.

Spirituelle Erkenntnisse seien grundlegend von Bedeutung für das Handeln. So die Einsicht in den Zusammenhang alles Existierenden, den sie anhand der Forschungen des Wissenschaftlers Rupert Sheldrakes über die sog. morphogenetischen Felder veranschaulichte, und der Wirkung des Gesetzes der Affinität. Wenn man nur die materielle Wirklichkeit beachte, übersehe man, dass die Lösung zur Probleme gleichsam „eine Etage“ höher liege. Anhand eines Tafelbildes erläuterte sie kurz das Menschenbild Aivanhovs, der diesen in einen physischen, astralischen, mentalen, kausalen sowie einen Buddhi- und Atma-Körper unterteilte und in den letzteren dreien die höheren, geistigen Potenzen erkannte.

Kurz beschrieb sie Formen der gemeinschaftlichen Praxis derjenigen, die heute an Aivanhov anknüpfen. So etwa im Künstlerischen oder auch in bestimmten Übungen, wie dem bewussten, schweigenden Aufnehmen der Nahrung. 

Informationen

Die Lehre des Philosophen und Pädagogen Omraam Mikhael Aivanhov (1900-1986) findet weltweit immer mehr Beachtung. Die aus seinen Vorträgen zusammengestellten Bücher werden bereits in 32 Sprachen übersetzt, sogar auf arabisch, japanisch und hebräisch. Für Aivanhov charakteristisch ist seine kosmische Schau der Dinge, in der er unserem Planeten Erde seinen Platz im Universum gibt und dem Menschen seine Bestimmung auf dieser Erde aufzeigt. Aber er macht auch auf die nicht genutzten, immensen Möglichkeiten aufmerksam, damit unsere kranke, ausgebeutete Erde wieder aufatmen kann – und wir mit ihr. Seine thematisch vielseitigen Werke haben sowohl einen ausgesprochen philosophischen als auch psychologischen Gehalt– und sind doch immer auf die menschlichen Schwierigkeiten, d.h. deren Behebung ausgerichtet. Das Wissen, das er vermittelt, will uns dazu veranlassen, uns zu verwandeln, uns bei der Lösung persönlicher Probleme, aber auch bei der Lösung der allgemeinen weltweiten Probleme, den richtigen Weg zu zeigen. Diese Lehre übermittelt das uralte Einweihungswissen: Das Wissen vom Schöpfer, seiner Schöpfung und den Geschöpfen. Sie zeigt unsere Verbindung mit dem Kosmos und unsere Beziehung zu Gott und den Mitmenschen. Aber dieses Wissen, das sich als ewig versteht, ist bei Aivanhov sozusagen „aktualisiert“. Er ist bestrebt, durch die Einfachheit seiner Sprache und durch Beispiele aus der Natur und dem täglichen Leben, tiefste Wahrheiten spontan verständlich zu machen. Doch geht er noch weiter und weist auf die Ursachen der Missstände unserer Zeit. Er erkennt Zusammenhänge, die – wie er selbst ausdrücklich sagt – in dieser Form noch nie erwähnt wurden, aber er weiß auch Methoden und Möglichkeiten, um aus dem Dilemma der Gegenwart herauszukommen. Dies zu tun, wird – angesichts der rapide zunehmenden Verschmutzung und Ausbeutung unseres Planeten, einer wachsenden, alles vernichten könnenden Rüstungsindustrie, der immer größer werdenden Oberflächlichkeit der Menschheit, die Geld und Genuss an erste Stelle setzt – immer dringlicher. Die Schlüssel zur Lösung der Probleme sind nicht im materiellen, sondern im geistigen Bereich zu suchen. Und da setzt Aivanhov an, indem er einen möglichen Ausweg aufzeigt, hin zu einer „neuen Erde“. Die Vortragende Oumna Keller hatte das Glück, Aivanhov noch mehrere Jahre persönlich zu kennen. Infos unter www.aivanhov.de
 

21. Dezember 2006, Workshop:

"Imprivsationsworkshop zur Wintersonnenwende/Weihnachten"

Ulrich Lacher (Lörrach)

Bericht/Informationen:

Am 21. Dezember 2006 hielt der Lörracher Ulrich Lacher, der bereits wiederholt Gast in der Kulturwerkstatt war, unterstützt durch eingeladene Mitwirkende an Ort und Stelle einen Workshop mit meditativen und künstlerischen Elementen. Dieser diente zur Einstimmung auf das Fest der Wintersonnenwende und Weihnachten.

 

14. Dezember 2006, Vortrag:

"Okkultismen in Ost und West"

Marcus Schneider (Basel)

Bericht:

Marcus Schneider sprach am 14. Dezember 2006 in der Kulturwerkstatt Dreiländereck über Okkultismen in Ost und West. Diesen Begriff weiter fassend, verstand er darunter auchr für Außenstehende nicht leicht zu durchschauende spirituell motivierte Bestrebungen, die teils bis in die konkreten politischen Handlungen Einzelner und Gruppen von Menschen hereinwirkten. Wiederholt zitierte er das von Bill Clinton geschätzte Werk des Historikers Quigley, um anschaulich zu machen, worum es ihm ging. (Erschienen im Perseus-Verlag unter dem Titel "Katastrophe und Hoffnung", Infos unter www.perseus.ch). Nach einem Rückblick in die Geschichte, in dem er darstellte, wie es schon vor der offiziellen Entdeckung Amerikas Rudolf Steiner zufolge Verbindungen zu diesem Kontinent gab, in den man aufbrach, um dort heilkünstlerische Fähigkeiten zu erlernen, und vertiefenden Ausführungen zu Paracelsus, kam er auf den sog. hygienischen Okkultismus zu sprechen, der gerade im mitteleuropäischen Raum eine immer größere Rolle spiele. Dabei gehe es um geistige Heilweisen und die Salutogenese, verbunden mit einem Weg sowohl der meditativen Verinnerlichung als auch des "anarchischen" Freiheitsprinzips. Dagegen verortete er im Westen, d.h. im anglo-amerikanischen Gebiet, die Heimat des sog. mechanischen Okkultismus und in der slawisch-asiatischen Region den sog. eugentischen Okkultismus. Letzterer wolle den sich verkörpernden Menschen die geeigneten Geburtsbedingungen schaffen, ersterer habe einen starken Bezug zur physischen Welt, teils bis in technische Aspekte hinein. Wichtig sei es, dass diese drei Okkultismen in einem positiven Sinne zusammenwirken könnten und dass zwischen Einseitigkeiten vermittelt und partikulare Machtinteressen überwunden würden. Richtungen, die suggestiv auf Menschen zu wirken suchten, erteilte er eine klare Absage. Im Anschluss an den gut besuchten Vortrag folgte eine interessante Diskussion zu diesem sehr komplexen Thema.

Informationen:

In Ost und West bestehen vielfältige Strömungen spiritueller Art, die sich heute vielfach begegnen und in einen Austausch treten. Hierbei scheint es einerseits wichtig, das Gemeinsame zu erkennen, um Grundlage für einen Dialog und eine Kooperation zu erkennen, aber auch die konkreten Unterschiede klar zu machen, um zu einem echten Verständnis der jeweiligen Anliegen zu gelangen. Gerade in der gegenwärtigen esoterischen Szene kann man oft genug die Orientierung verlieren. So soll dieser Vortrag einige wesentliche Aspekte der okkulten Strömungen in Ost und West heraus arbeiten. Mit „Okkultismus“ werden hier keine obskuren Praktiken bezeichnet, sondern dem Wortsinn nach das den gewöhnlichen Sinnen Verborgene (von lat. occultus = verborgen), das auch Inhalt der Religionen ist und an dessen Grenzen auch die Wissenschaften zunehmend rühren. Gerade die mitteleuropäische Esoterik kann Brücken schlagen zwischen dem östlichen und westlichen Okkultismus. Marcus Schneider, (1954) in Basel, Studium phil. und Pianist. 18 Jahre Klassenlehrer an der Rudolf Steiner-Schule Basel. Rege Kurs- und Reisetätigkeit im In- und Ausland zu Musik, Pädagogik, Lebensfragen. Gegenwärtig Leiter der Höheren Fachschule Anthroposophische Pädagogik HFAP Dornach, Vorsitzender des Paracelsus-Zweiges in Basel, Präsident des Vereins Medienstelle Anthroposophie Schweiz. Präsident Kulturkommission Scala (Basel). Autor von “Rätsel und Werk Giuseppe Verdis”, Vortragspublikationen, Paulus, Mondknoten u.a. 

 

25. November 2006, Vortrag:

"Kabbala und Traumleben. Leben und Werk des Friedrich Weinreb (1910-1988)"

Christian Schneider (Wangen im Allgäu)

Christian Schneider (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Am 25. November hielt Christian Schneider (Weiler im Allgäu) in der Kulturwerkstatt Dreiländereck auf Einladung des gleichnamigen Vereins einen Vortrag über: "Kabbala und Traumleben. Leben und Werk des Friedrich Weinreb (1910-1988)". Vorstand Björn Steiert zeigte sich in seinen Begrüßungsworten sehr erfreut darüber, dass diese Veranstaltung stattfinden konnte, da sich Weinrebs Werk, auf das er durch Äußerungen des Schriftstellers Michael Ende aufmerksam geworden sei, was seine Tiefe anbelange, wohltuend von anderen Publikationen auf diesem Gebiet abhebe.

Der Referent, der gleich drei mehr als abendfüllende Themen verknüpfte, machte zu Beginn seines frei gehaltenen Vortrags darauf aufmerksam, dass er, wenn er über Weinreb spreche, dies nur „mit Wärme“ tun könne. So eindrücklich sei das Erlebnis der Freundschaft und des durch Weinreb Vermittelten gewesen. Schneider selbst war maßgeblich daran beteiligt, dessen umfangreiches Vortragswerk für künftige Generationen durch Nachschriften und Aufzeichnungen zu erhalten.

Weinreb erlangte nach seinen Kriegserfahrungen – dargestellt in der viel beachteten, autobiographischen Publikation „Kollaboration und Widerstand“ –eine Professur für Volkswirtschaft und nahm viele internationale Aufgaben wahr. Immer mehr aber war es ihm möglich, im Verlauf seines Lebens auch das ihm wesentlichste Thema in Publikationen und Tausenden von Vorträgen darstellen, was ihm viel Freude bereitete. Von Michael Ende, der sowohl mit Schneider als auch Weinreb befreundet war, wurde dieser als „letzter großer Kabbalist“ bezeichnet. Er gilt in der Auffassung der Weinreb-Stiftung als „die große Ausnahmeerscheinung im Judentum des 20. Jahrhunderts. Mit seinem bahnbrechenden Buch ‚Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung’ öffnete er die Schatzkammer des alten jüdischen Wissens für die Welt. Die ‚heilige mündliche Lehre’, [der Kabbala,] (...)  erschloss Friedrich Weinreb als Quelle der Inspiration für die Gegenwart. (...) Im Wort der Heiligen Schrift – Altes und Neues Testament vergleicht er oft mit den zwei Hälften des "einen" Herzens – eröffnet sich ihm ein unerschöpfliches Reservoir von Antworten auf Fragen nach dem Sinn der Schöpfung und dem Sinn menschlicher Existenz.“ (vgl. www.weinreb-stiftung.org)

Weinreb schloss damit an die mystische jüdische Bewegung des Chassidismus an, die im 17. Jhdt. von Baal-Schem-Tow begründet wurde. Im Zentrum dieser steht die Freude, die durch die geistige Offenbarung bzw. die Beziehung zu Gott und allen Geschöpfen entsteht – mit anderen Worten auch des Verborgenen, das sich durch das Wort kund tut. Anders als die Sprachtheorie der Gegenwart sieht der Chassidismus in der Sprache etwas von Gott Gegebenes, also gleichsam „von oben“ Stammendes. Ihre Struktur – und die Struktur des geoffenbarten Wortes der Bibel – stellt Weinreb in den Mittelpunkt seiner Darstellungen und setzt sie in Beziehung zum Wesen des Menschen und der Welt. Träume, wie sie auch in der Hl. Schrift  oft eine wichtige Rolle spielen, begreift er als Botschaften aus dem Jenseits, die aus unterschiedlichen „Schichten“ stammen. An den sieben Träume der Genesis könne man erkennen, wo ihr jeweiliger Ursprung liege.

Es wurde deutlich, dass das Werk Weinrebs eine Offenheit kennzeichnet, die Brücken zum Christentum schlagen kann. In diesem Sinne verwies der Referent auch auf eine neuere päpstliche Erklärung, derzufolge das Neue Testament nicht ohne das Alte Testament verstanden werden könne. Die Themen, die Weinreb aufgreift, sind allgemein menschheitliche. Auch in der anschließenden Fragebeantwortung und Diskussion wurde dies deutlich, indem manches von dem dargestellten auf Zeitprobleme bezogen wurde. So ist die Ursache der Depression nach Weinreb ein zu starkes Übergewicht des Kausaldenkens, das immer nach Ursachen forsche. Diese Art zu denken habe aber ihre Bedeutung nur für die materielle Welt, während es im Jenseitigen diese Kausalität nicht gebe. Auch das Schöpferische ("Schöpfung aus dem Nichts") sei akausal. So zeige eine Depression, dass der Mensch eine Beziehung zur „anderen Seite“ der Wirklichkeit vermisse. Beides – Diesseits und Jenseits – müsse (auch in der Mystik) immer zusammen gesehen werden.

Der Referent vermerkte im Gästebuch: „Es war mir eine große Freude, von meinem Freund und Lehrer Friedrich Weinreb in der guten Atmosphäre der Kulturwerkstatt erzählen zu dürfen. Auch Michael Ende war im Geist dabei.“

Informationen:

Friedrich Weinreb (1910 Lemberg – 1988 Zürich) war die große Ausnahmeerscheinung im Judentum des 20. Jahrhunderts. Mit seinem bahnbrechenden Buch ‚Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung’ öffnete er die Schatzkammer des alten jüdischen Wissens für die Welt. Die ‚heilige mündliche Lehre’, [der Kabbala,] jahrtausendelang in weltabgeschiedenen Gelehrtenkreisen gehütet, erschloss Friedrich Weinreb als Quelle der Inspiration für die Gegenwart. Als Schriftsteller und Vortragender hinterliess er ein umfangreiches Lebenswerk, in dem es überraschende Wege der Verbindung zwischen biblischem Welt- und Menschenbild und heutiger Zeit und Lebenserfahrung zu entdecken gibt. (...) Im Wort der Heiligen Schrift – Altes und Neues Testament vergleicht er oft mit den zwei Hälften des "einen" Herzens – eröffnet sich ihm ein unerschöpfliches Reservoir von Antworten auf Fragen nach dem Sinn der Schöpfung und dem Sinn menschlicher Existenz. Seine vielen auf Tonträger dokumentierten Vorträge und seine Bücher sind deutliche Anzeichen dafür, daß es zwischen Judentum und Christentum, die in der Geschichte so ganz getrennte Wege gingen, zu einer schöpferischen Verbindung kommen kann. Deren  Früchte sind schon  jetzt im Werk Friedrich Weinrebs greifbar nahe.“  Nach www.weinreb-stiftung.org 

Ein Schriftsteller wie Michael Ende besuchte selbst Seminare bei Weinreb und zählte dessen Darstellungen über das Traumleben des Menschen zu den für ihn wichtigsten Werken.So haben wir durch diesen Vortrag die Gelegenheit, ein bedeutendes Werk zu entdecken und auf unsere eigenes Welt-, Menschen- und Selbstverständnis zu beziehen. Der Referent war Mitarbeiter Weinrebs und ist Herausgeber seiner Schriften und Vorträge.

 

19. November 2006:

Jahresversammlung  2006 der Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V.

Knud Johannsen (Copyright by Björn Steiert)


Am 19. November fand die Jahresversammlung des gemeinnützigen Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. statt. Dieser bietet in der zwischen Kreiskrankenhaus und Senigallia-Platz gelegenen Kulturwerkstatt (Riesstraße 4, Lörrach), die er sich mit anderen Mietern teilt, ein besonders profiliertes Programm an – im Falle der Vorträge, Lesungen und Konzerte sogar zu einem Eintritt in freiwilliger Höhe, um auch finanziell schwächer Gestellten die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen.
Zu Beginn gab der für das Programm zuständige Kulturvorstand Björn Steiert eine Darstellung über den erfolgreichen Verlauf des bisherigen Veranstaltungsjahres. Sowohl was die Mitglieds- und Besucherzahlen, als auch die Qualität der Vorträge etc. anbelangte, könne man sehr zufrieden sein. Die Vorträge von Referierenden wie jüngst etwa Gertrud Emde, Jörg Schauberger oder Willi Seiß, die teils auch aus dem Fernsehen bekannt seien, wären gut aufgenommen worden. Dies würde auch die Resonanz bestätigen. In einer erst kürzlich eingegangenen Email heißt es demnach: „Ich finde Ihre Veranstaltungen eine wunderbare und herrliche  Bereicherung für unsere Gegend und ich bin froh, dass es so etwas gibt.“ Weiterhin wolle der Verein sein Ziel verfolgen, ein informatives Begegnungsforum für unterschiedliche, seriöse Richtungen und Ansätze auf dem Gebiet der Spiritualität zu schaffen, wobei Kompetenz und Authenzität hervorzuhebende Faktoren seien, und überdies auch einer inspirierten Kunst Raum gewähren. Wichtig sei, dass der Verein noch stärker als Träger des Programmes in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde.
Neu zu besetzten war das Amt des für wirtschaftliche Belange zuständigen Vorstandsmitglieds, da Anna Luise Laissue, die es bis dahin engagiert ausgefüllt hatte, sich neuen Aufgaben zuwendet. Die Versammelten bestätigten einstimmig den Bewerber Knud Johannsen [siehe Photo], der aktuell den Studiengang „International Business Management“ belegt und somit hervorragend für diese Aufgabe qualifiziert ist. Er selbst trat zusammen mit seiner Schwester, der Musikerin Anke Johannsen, bereits bei einem Konzert in der Kulturwerkstatt auf. Die aktuelle Ämterbesetzung lautet damit wie folgt: Kulturvorstand: Björn Steiert (Stellvertretung: Cornelia Steiert); Rechtsvorstand: Claus Steiert (Stellvertretung: Isolde Krauss); Wirtschaftsvorstand: Knud Johannsen (Stellvertretung: Karin Suyter). Als Kassenprüfer fungiert Ulrich Lacher, als Mediatoren sind Dr. Ulrich Speidel und dessen Frau Erika zuständig.
Dr. Speidel sprach zuletzt im Namen aller Anwesenden Björn Steiert seinen Dank für das engagierte und vielfältige Programm aus. Im Anschluss wurden von Dr. Speidel gemalte Bilder durch die Basler Kunststudentin Swana Perl vorgestellt, so dass die Versammlung auch durch einen künstlerischen Beitrag bereichert wurde. In diesen Werken, so Dr. Speidel, gehe es darum, durch Farben Stimmungen abzubilden, wobei man dabei auch immer etwas von sich selber mitteile.

 

 

9. November 2006, Vortrag:

„Das Wesen des Wassers. Die Forschungen Viktor Schaubergers (1885-1958)“

Jörg Schauberger (Pythagoras-Kepler-Schule, Bad Ischl, Österreich)
 

Jörg Schauberger (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Am 9. November hielt Jörg Schauberger aus Bad Ischl (Österreich) auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck einen Vortrag über das Wesen des Wassers. Schauberger, in Begleitung seines Mitarbeiter Erich Tröbacher, verstand es, anhand einer Power-Point Präsentation die Erkenntnisse seines Großvaters Viktor Schauberger (1885-1958), der als Förster unmittelbar die Natur beobachten und als Erfinder manche seiner Ideen praktisch umsetzen konnte, darzustellen.
Diesem für Kenner der Thematik inzwischen legendären Pionier auf dem Gebiet einer ganzheitlichen Forschung, die sowohl die physikalischen, als auch die tieferen Aspekte des Wassers erschließt, ging es darum, aufzuzeigen, dass unser Verständnis des Wassers unzulänglich ist. Er begriff es als lebendig und so, dass man es im übertragenen Sinne als „Blut der Erde“ betrachten müsste; minderwertiges Wasser lasse sich durch das von ihm entwickelte Verfahren der„Verwirblung“ wieder anheben. Schauberger fand Wege, die Bewegung des Wassers von innen her zu regulieren, nicht durch Uferbegradigung, und entdeckte z.B., dass es neben der Schwerkraft auch eine Kraft der Levitation in der Natur gebe. Die Übersäuerung des Bodens und damit auch unserer Lebensmittel durch eine falsche Behandlung war ihm schon damals bewusst. In der Wissenschaft bislang noch wenig beachtet, zeigen seine Einsichten in der Anwendung positive Früchte. Für die Zukunft von großer Bedeutung könnte – gerade im Zusammenhang mit dem Problem der Erderwärmung . sein Ansatz werden, bei der Technik der Energiegewinnung nicht mehr auf explosive, sondern implodierende Verfahren zu setzen, was der Natur entspreche. Denn bei ersterem finde immer einer Erhitzung/Energieabgabe statt. Bei letzterem dagegen eine Abkühlung. (Es wurde die hypothetische Frage aufgeworfen, ob die Zunahme der Wirbelstürme, bei denen auch letzteres gelte, damit zusammenhängen könne, dass der Erdorganismus auf diese Weise die überschüssige Wärme ableite?)
Jörg Schauberger, der auch für den österreichischen Funk und das Fernsehen tätig war, stellte in der ersten Hälfte seines Vortrags die grundlegenden Fakten zum Leben Viktor Schaubergers vor. (Auch dessen Sohn Walter, der die Arbeit an diesem Thema fortsetzte, wurde gewürdigt.) Die Anwesenden erfuhren von naturwissenschaftlicher Seite alles Wesentliche über die erstaunlichen Anomalien des Wassers. Man merkte die Kompetenz des Referenten anhand der Detailkenntnis in diesen Dingen, hatte er doch ein Studium der Mathematik, Physik und Chemie an der Universität Graz absolviert. Nach einer Pause, in der die Zuhörer Gelegenheit hatten, den Unterschied zwischen nicht-verwirbeltem und verwirbeltem Wasser zu kosten, entwickelte der Referent im zweiten Teil Vertiefendes, etwa ein mögliches Modell zur Funktionsweise der Homöopathie (anhand des Wassers als Informationsträgers). Auch die Anwesenden, die zum Teil bereits größere Vorkenntnisse hatten, konnten Manches beisteuern und aus ihrer Erfahrung bestätigen. Im Anschluss nach dem lebendig-humoristischen Vortrag, gab es die Möglichkeit, Titel zum Thema zu erwerben, darunter Schauberges aktuelle Publikation mit Texten seines Großvaters „Das Wesen des Wassers.“
Als Fazit formulierte Schauberger seine Intention, dass man durch Erkenntnisse wie die vorgestellten, wiederum eine neue und tiefere Ehrfurcht vor dem Wasser empfinde und dementsprechend mit ihm umgehe. Im Gästebuch formulierte er seine Hoffnung, dass er „den zahlreich erschienen Zuhörern das Wesen des Wassers etwas näher bringen konnte.“
Weitere Informationen/Kontakt unter www.pks.or.at

Informationen

Im Werk des österreichischen Naturforschers Viktor Schaubergers (1885-1958), inzwischen eine „Legende“ auf dem Gebiet der alternativen Energien, findet sich ein neues Verständnis des Wesen des Wassers – sowohl aus technisch-naturwissenschaftlicher, als auch aus spiritueller Sicht. Dieses Wissen, das in seinen praktischen Anwendungen vielfältige Ausgestaltung finden könnte, wäre gerade für unsere Zeit von hoher Bedeutung. »Schauberger beobachtete die Natur und kam zur Ansicht, daß die „Explosionstechnik“, die Technik der Verbrennung und Zerstörung, grundsätzlich falsch und im absoluten Widerspruch zur Natur sei. Den Verbrennungsmotoren, den „feuerspeienden Ungeheuern“, setzte er die Kraft der „Implosion“ entgegen. Er sagte, die Technik „bewege falsch“, denn der Verbrennungsvorgang wirke zentrifugal [vom Mittelpunkt wegstrebend], abbauend und lebensfeindlich, er verwandle hochwertige Naturprodukte wie Kohle und Erdöl in minderwertige Abfallprodukte wie Schlacke und Abgase, die für die Umwelt eine hohe Belastung darstellten und bei anhaltender Anwendung letztendlich deren Zerstörung herbeiführen werde. Außerdem stellten Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran wichtige Bausteine der Geosphäre dar. Die Natur selbst bediene sich zersetzender Kräfte nur, um Krankes, Schwaches, nicht mehr Lebensfähiges aufzulösen, in Form von Fäulnis- und Verrottungsvorgängen. Aber auch diese Vorgänge seien wiederum die Ausgangsbasis für die Entwicklung von neuem, höherwertigem Leben. Bei der Verbrennung und der Explosion werde dieses „heilige Prinzip“ gewaltsam durchbrochen.« Quelle: Kronberger/Lattacher - »Spur des Wasserrätsels«  Jörg Schauberger, geboren 1954, ist ein Enkel von Viktor Schauberger. Studium der Mathematik, Physik und Chemie an der Universität Graz. Bis 1999 Hörfunk-Reporter, Gestalter und Moderator beim Österreichischen Rundfunk u. Fernsehen. Heute vorrangig Leiter der von seinem Vater Walter Schauberger gegründeten Pythagoras Kepler Schule (PKS) in Bad Ischl im Salzkammergut. Er widmet sich der Verbreitung der Erkenntnisse von Viktor und Walter Schauberger in Form von Vorträgen und Publikationen. Gemeinsam mit seiner Frau Ingrid Organisation von Wasser- und anderen speziellen Seminaren der „Schauberger-Themenreihe“. Er ist Herausgeber des Buches: Das Wesen des Wassers mit Originaltexten von Viktor Schauberger (24.90 Euro). Siehe auch: www.pks.de

 

5. November 2006, Konzert:

"Sephardische Klänge"

Ensemble Morgenröte

Ensemble Morgenröte (Copyright by Björn Steiert)

Bericht/Informationen:

Am 5. November gab das Ensemble „Morgenröte“ in der Lörracher Kulturwerkstatt auf Einladung des gleichnamigen Vereins ein Konzert, das die Musik des sephardischen Judentums vorstellte. Als Teil des Programms wurden Gedichte der dieses Jahr verstorbenen Lyrikerin Hilde Domin vorgetragen. Die Musik des sephardischen Judentums hat ihre hauptsächliche Ausprägung im spanisch-arabischen Raum erfahren und ist (im Unterschied zum Klezmer) heute nur noch wenig bekannt. Orah Mendelberg übernahm den tragenden Gesang sowie Percussions-Instrumente (Trommel, Fußrassel, Tamburin) und wurde begleitet von Beate Kleis (Akkordeon/Blockflöte) und Maria Jürgens (Blockflöte/Querflöte). Harald Weber trug mit voluminöser Stimme meist die erläuternden und poetischen Texte vor, durchaus mit humoristischer Begabung. So hörte man sowohl Schwungvolles, als auch Trauriges – alles in allem ein gelungener Abend.

 

3. November 2006, Vortrag:

"Die Welt der Offenbarung des Johannes im Bild der Tiere"

Willi Seiß (Freie Hochschule am Bodensee, Taisersdorf)

Willi Seiß (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Am 3. November organisierte der Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck im gleichnamigen Veranstaltungsort einen Vortrag zum Thema „Die Offenbarung des Johannes“. Als Referent sprach Willi Seiß (geb. 1922), der Initiator der Freien Hochschule am Bodensee, der seinerzeit die Camphill-Bewegung nach Deutschland brachte und maßgeblich an der Entwicklung der Helixor-Präparate zur Krebstherapie beteiligt war. Seit den 80er bzw. 90er Jahren gibt er Werke Valentin Tombergs und Unterrichtsbriefe über die sog. „Chakren“ heraus – das sind in indischer Terminologie die Wahrnehmungsorgane für das Seelische und das Geistige.
Seiß sprach auf Grundlage eigener Forschungen auf dem Gebiet des christlichen Hermetismus und stellte so die Johannes-Apokalypse als eine inspirierte Schrift dar. Die Bilder dieses letzten Buches des Neuen Testaments, welche (wie das des Menschensohnes, der Reiter etc.) die theologischen Erklärungsversuchen vor große Schwierigkeiten stellen, deutete er nicht auf eine lediglich historische oder psychologische Bezüge herstellende Weise, sondern so, wie der Text sich selbst versteht: als eine Imagination realer Vorgänge im Seelisch-Geistigen, die sich zuletzt auch im Physischen auswirken und damit die menschliche Zukunft betreffen. Die erwähnten sieben Gemeinden stehen demnach zugleich für bestimmte Kulturepochen der Menschheit; die Sendschreiben beinhalten, was in diesen als Fähigkeiten entwickelt werden sollte bzw. soll. Die Siegel stehen für hiermit in Zusammenhang stehende innere Vorgänge, die schließlich – beim Ertönen der Posaunen und dem Ausgießen der Zornesschalen – ihre weiteren (auch äußeren) Wirkungen zeigen.
Noch am selben Wochenende hielt Seiß in Aesch einen Kurs über die Erkenntnis der geistigen Welt im Werk des Hieronymus Bosch, der teils an den Lörracher Vortrag anschließen konnte. Im Januar 2007 soll ein vertiefendes Seminar in Taisersdorf am Bodensee stattfinden (Näheres unter www.fhab.de)., das insbesondere die „Tiere“ in der Apokalypse und die Sophia als Offenbarungsträgerin behandeln wird.

Informationen:  

Inhalte u.a. : Der Weg des Johannes –  Seine Führung zur Erkenntnis der Akasha-Chronik – Wie zukünftige Ereignisse in deren dritter, oberster Stufe vorgezeichnet sind  

Die Apokalypse des Johannes – das letzte Buch der Bibel – enthält tiefe, wesentliche Erkenntnisse über den Menschen und die Weltentwicklung in Gegenwart und Zukunft. Nur muss man deren Bildersprache zu deuten wissen. Der Referent wird dies vor dem Hintergrund der christlichen Hermetik tun, in Anknüpfung an die Begriffsbildungen Rudolf Steiners und den Inhalten Valentin Tombergs. Die von ihm vertretenen Erkenntnisse sind durch eigene, geistige Forschung verantwortet. Willi Seiß, geb. in Stuttgart (Jg. 1922), verfügt über umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der Anthroposophie und der christlichen Esoterik. Er ist bekannt u.a. durch die Gründung der Heimschule Brachenreuthe am Bodensee, durch welche die Camphill-Bewegung in Deutschland Fuß fassen konnte, ferner durch die maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung des Mistelpreparates „Helixor“ mit der dafür notwendigen Gründung der „Helixor GmbH“ in Marburg, und nicht zuletzt durch viele Vorträge und Kurse über den durch Rudolf Steiner gelehrten Schulungsweg. Seit Anfang der 70er Jahre ist Willi Seiß unermüdlich damit beschäftigt, Tombergs Werk in würdigen Zusammen­hängen herauszugeben. Er begründete dazu in 1982 den Achamoth Verlag. In 1997 gründete er die Freie Hochschule am Bodensee (FHaB) zur Pflege und zum Studium der Initiationserkenntnis in Vorträgen, Seminaren und Arbeitsgruppen. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit (vor Ablauf des 20. Jhdts begann er mit der Veröffentlichung geistiger Erkenntnisse über die Entwicklung der seelisch-geistigen Organe des Menschen – der „Chakra-Kunde“) ist er auch anderenorts als Vortragender und Berater tätig.

 


14. Oktober 2006, Vortrag:

"Feng Shui heute"

Thomas Fröhling (Deutsches FengShui-Institut-Freiburg)

Thomas Fröhling (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Am 14. Oktober hielt der aus Funk und Fernsehen bekannte Autor Thomas Fröhling in der Kulturwerkstatt (Lörrach) einen Vortrag über das Thema „Feng Shui“. Die Veranstaltung war Teil des Programms des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck. Zusammen mit Katrin Martin-Fröhling hatte der Referent jahrelang intensiv auf diesem Gebiet Forschungsarbeit geleistet – auch auf Reisen, die nach China führten –  und schließlich in Freiburg das „Deutsche Feng Shui Institut“ gegründet, das neben Beratungsangeboten auch Ausbildungsmöglichkeiten offeriert. In vielen Buchpublikationen beschreiben beide ihre Sicht auf diese Lehre zur harmonischen Gestaltung unseres Lebensumfelds. Auch als Berater von großen Unternehmen wie der „Lufthansa“ oder von Banken konnten sie ihr Wissen vermitteln.
Fröhling hielt, assistiert von Julia Wagner, einen rhetorisch und didaktisch gut aufgebauten und ebenso humorvollen Vortrag. Er betonte hierbei, dass manche Regeln der vielfältigen, existierenden Feng-Shui-Schulen ihre Begründung durch den spezifisch kulturellen Hintergrund Asiens erfahren. Auf unseren Kontext wären diese nicht ohne Weiteres beziehungsweise nicht zwingend übertragbar. Ihm gehe es also darum, die Feng Shui Lehre von diesen „Zutaten“ zu befreien und zu den überall geltenden, allgemeinen Gesetzen vorzudringen. Und auch bei der Feng-Shui-Beratung spiele das Individuelle eine große Rolle. Wichtig sei vor allen Dingen, sich das eigene Lebensziel konkret zu machen und demnach auf Grundlage der bekannten und erlebbaren Gesetzmäßigkeiten die eigene Wohnung zu gestalten. Denn erst präge man das eigene Umfeld, beziehungsweise wähle es nach der momentanen Stimmungslage – dann wirke es wieder prägend auf einen zurück, was sich schließlich negativ manifestieren könne, wenn dies nicht mit Bewusstsein geschieht. Um sich von überflüssigem Ballast zu trennen, könne man sich jeweils die Fragen vorlegen: „Liebe ich es?“ und „Brauche ich es?“. Würden beide mit Nein beantwortet, könne man getrost auf den betreffenden Gegenstand verzichten.  
In der anschließenden Fragebeantwortungen konnten weitere Detailfragen geklärt werden, die zeigten, dass das mit diesem einführenden Vortrag angeschnittene Thema in vielfältige Richtungen vertiefbar wäre.
Weitere Informationen unter: www.dfsi.de
Deutsches Feng Shui Institut, DFSI, Katrin Martin & Thomas Fröhling, Selzenstraße 23, 79280 Freiburg-Au
Telefon:    0761 - 88 66 259, Telefax: 0761 - 40 46 53, E-Mail:
deutsches@fengshui-institut.de

Informationen:

Feng Shui – ein spezifisch ausgerichtetes, östliches Korrelat zur westlichen Geomantie - ist „modern“ geworden und die Kenntnisse dieser Lehre, welche die energetischen und harmonischen Verhältnisse der Lebensraumgestaltung berühren, werden vielerorts eingesetzt. Die Referierenden vom Deutschen Feng-Shui-Institut (www.dfis.de) Freiburg (erklären ihr Anliegen folgendermaßen:  „Was bedeutet es eigentlich, wenn wir eine mehr als 4000 Jahre alte Harmonielehre aus Asien hier und heute in unseren Kulturkreis übertragen? Wer das will, muss konsequenterweise - und genau das haben wir beim DFSI getan – durch die sehr speziellen und auch noch regional unterschiedlichen, oft Jahrtausend alte Traditionen hindurchblicken und die Essenz dieser Lehre betrachten! Diese Essenz, die aus Naturbeobachtungen entstand und die danach in Gesetzte gegossen wurden, aber ist multikulturell und daher überall auf der Welt wirksam. Ein jeder von uns hat es schon einmal erlebt: Wir betreten einen Raum und fühlen uns spontan wohl. Das sagt uns unsere Intuition. Feng Shui ist die Lehre, die dieser Intuition eine Sprache verleiht.“ Wer die Gesetze kennt, nach denen ein Raum harmonisch gestaltet werden kann, ist ohne Weiteres in der Lage, diese auch auf das eigene Lebensumfeld anzuwenden. Darum soll es in diesem Vortrag gehen.  Die Referierenden haben verschiedene Bücher zum Thema veröffentlicht und sind damit ausgewiesene Experten, so. z.B. :  „Feng Shui heute“.

 

11. Oktober, 19:30 Uhr, Vortrag:

"Wie erkennen und wie gestalten wir unser Schicksal?"

Anton Kimpfler (Freiburg- St.Georgen)

Bericht:

Anton Kimpfler sprach am 11. Oktober in der Kulturwerkstatt Dreiländereck auf Einladung des gleichnamigen Vereins über das Thema "Schicksal". Er stellte zwei Zitate an den Beginn seines Vortrags, zunächst den z.B. im griechischen und germanischen Kulturraum zu findenden Gedanken, dass das Schicksal stärker als Götter und Menschen sei. Dann die bei Goethe zu findende Formulierung, dass stärker als das Schicksal der Mensch sei, der sich überwinde. Anhand vieler Beispiele aus dem Alltag unterschied Kimpfler drei Aspekte, unter denen man dieses betrachten könne - zunächst das unmittelbar mit einem selbst Zusammenhängende, durch das man mit der Geburt verbunden wird  (Körper etc.), dann die sozialen Zusammenhänge im kleineren und größeren Maßstab sowie das Schicksal der Menschheit als Ganzes. Deutlich wurde, wie das Schicksal als Lehrmeister begreifbar ist. Aus eigener Erfahrung schilderte er, wie fruchtbar es sein kann, als "Opfer" einer unguten Handlung nicht passiv zu verbleiben oder  Rachegedanken zu hegen, sondern sogar auf den "Täter" zuzugehen - denn für diesen sei dieser Schritt viel schwerer.  Das Schicksal wurde als eine im positiven Sinne zwischen den Menschen und in der Welt Ausgleich schaffende Macht begriffen. Und auch der bewusst handelnde Mensch könne sich in diesen Prozess einbringen. So etwa könne man heute schon durch die Wahl eines fair angebauten Kaffees für das morgendliche Frühstück indirekt mit dazu beitragen, Leben zu retten.

Informationen:

Wenn man von Schicksal oder Karma hört, ist damit oft der Gedanke einer ausweichlichen Notwendigkeit oder Strafe verbunden. Dies ist jedoch eine sehr einseitige Sicht. Denn Schicksal und Freiheit wären im Sinne einer modernen Spiritualität durchaus als in sich ergänzender Wechselwirkung befindlich zu begreifen. Wir schaffen – und gestalten uns unser Schicksal ja gerade auch selbst! Und das, was uns begegnet, kann Herausforderung und Chance sein. So ist zu fragen: wie bildet sich Schicksal überhaupt? Und wie können wir es, da wir es offensichtlich vergessen und nicht immer ein Gespür dafür haben, erkennen, zumal in Entscheidungssituationen? Und wie steht dies in Zusammenhang mit den großen Entwicklungen, die uns zum Teil aus den spirituellen Bewegungen der Gegenwart bekannt sind (Stichwort: „Christus als Herr des Karma“ usw.)? Diese Fragen, die sowohl das Alltägliche, wie das über dieses Hinausführende berühren, werden unter anderem Inhalt des Vortrages sein. Anton Kimpfler, (1952) ist tätig in der Erwachsenenbildung sowie als Schriftsteller und Verleger. In über zwanzig verschiedenen Ländern wirkt er mit vielen Menschengruppen zusammen. Schwerpunkte seiner Arbeit: Neue soziale und spirituelle Wege, Fragen der Gemeinschaftsbildung und der Konfliktbewältigung, aktuelle Zeitprobleme. Er ist Verfasser zahlreicher Aufsätze und Bücher und wiederholt in der Kulturwerkstatt zu Gast.

 

02. Oktober 2006, Vortrag:

 „Geistige Heilung durch göttliches Lebensenergie"

Gertrud Emde (Pittenhart)

Gertrud Emde (Copyright by Björn Steiert)

Bericht:

Am 2. Oktober schilderte die christliche Heilerin und Malerin Gertrud Emde in einem Vortrag in der Kulturwerkstatt Dreiländereck auf Einladung der gleichnamigen Vereins Erfahrungen aus ihrer Arbeit. Die Referentin ist bekannt aus dem Fernsehen (u.a. Talkshow „Jürgen Fliege“) und durch ihr Buch „Geistige Heilung durch göttliche Lebensenergie“, das 2006 im renommierten Koesel-Verlag erschienen ist. In ihrem Vortrag sparte sie auch intime, spirituelle Erlebnisse und Berichte von der Zusammenarbeit mit ihrem so genannten „Team“ geistiger Helfer nicht aus. In schlichter, bodenständiger Weise erzählte sie, wie sie – für sie selbst überraschend - zu ihrer Aufgabe fand, für deren Ausübung sie kein Geld annimmt, wohl aber im Gegenzug verpflichtet, nach den jeweiligen Möglichkeiten Anderen in ähnlichen Situationen zu helfen, wie etwa durch das Gebet und die Meditation. Zur Anschauung führte die Referentin mit den Anwesenden eine Besinnung zu Beginn und Ende praktisch durch, wobei zuletzt auch die Pflanzen und Tiere mit eingeschlossen wurden. Sie betonte die Bedeutung der „re-ligio“, das heißt der Rückverbindung mit Gott, das grenzenlose Vertrauen in die "höchste Stelle", wie auch die Einsetzung aller verliehenen Gaben – nicht nur des Herzens, sondern auch der Vernunft und des Verstandes. Das, was man oft als Wunder bezeichnet, sei Teil einer höheren Gesetzmäßigkeit. Spontanheilungen – Gnadenerlebnisse – seien durchaus möglich, aber wenn dann nicht seitens der Geheilten eine innere Entwicklung beginne, seien oft Rückschläge zu beobachten. Emde beschrieb die Existenz auf der Erde als eine Möglichkeit zu lernen. Auf die Frage eines Anwesenden, wie sie zur Theorie der Reinkarnation stehe, antwortete sie: „Meinen sie denn nicht, dass Gott unendlich viele Möglichkeiten hat, den Menschen Entwicklungschancen zu geben?“. Wer sterbe, und sein Leben als Ganzes überblicke und bewerte, bitte Gott im Nachtodlichen – bildlich gesprochen – auf Knien, zurückkehren zu dürfen und begangene Fehler wieder gutmachen zu können. Nicht nur über Verstorbene, auch über Engel und die Aufgabenteilung unter den (in der christlichen Tradition bekannten) geistigen Hierarchien berichtete sie. Bei alledem zeigte sie im Verlauf ihres klar strukturierten Vortrags einen herzlich-rustikalen Humor und erwähnte die Gespräche, die sie gerne mit Theologen führt, u.a. im Rahmen des Vereins „Via Mundi“, der sich einer transzendenzoffenen Wissenschaft und christlichen Spiritualität verschrieben hat. Selbst von katholischer Konfession, zeigte sie eine große Offenheit für andere weltanschauliche Richtungen. Mit warmem Applaus bedacht, bedankte sich Gertrud Emde nach einer regen Fragebeantwortung und Diskussion bei den Anwesenden: „Ich bin immer nur so gut, wie die Fragen, die mir gestellt werden.“ Von dem Referierten dürfte Mancher bedenkenswerte Anregungen mit nach Hause genommen haben. Die Vortragende fand im Anschluss auch sehr anerkennende Worte für die organisatorische Leistung und den Ansatz des gemeinnützigen Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck.

Informationen:

Seit mehr als 25 Jahren hilft Getrud Emde anderen Menschen in Krankheit und Leid. Sie ist in der Lebensberatung tätig und mit dem geistigen Heilen vertraut. Von Ratsuchenden nimmt sie keine Bezahlung an, verpflichtet aber jeden, anderen in Notsituationen ebenso Hilfe zu leisten. Sie berichtet über ihr Wirken und dessen Hintergrund auch in Ihrem Buch „Geistige Heilung durch göttliche Lebensenergie“ (1. Aufl. München 2006, Koesel-Verlag, 16,95 Euro). Sie zeigt, dass wir glücklicher leben und gesund werden können, wenn wir uns der Liebe Gottes und jenseitigen Wesen anvertrauen. So sagt sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen., christlichen Spiritualität.

Ob bei schweren Erkrankungen oder den Herausforderungen des täglichen Lebens: Unsere geistigen Begleiter bieten uns Schutz und Unterstützung an. Wenn Menschen sich öffnen und sich mit der geistigen Welt verbinden, finden sie zu neuen Kräften. Konkrete Wege, Heilung im Alltag zu erleben, werden sichtbar.

 

30. September 2006,

Benefizveranstaltung Tuwa

Mongoleifest (Copyright by Björn Steiert)

Bericht/Informationen:

Am 30. September fand in der Kulturwerkstatt im Rahmen des Programms des gleichnamigen Vereins eine Benefizveranstaltung zu Gunsten des mongolischen Nomadenvolks der Tuwa statt. Dessen Problematik ist in Deutschland hauptsächlich durch den in deutscher Sprache schreibenden Schriftsteller Galsan Tschinag bekannt geworden, der in seiner Heimat die Funktion des Häuptlings und Schamanen ausübt. Er berührte die nicht einfache Lage der Tuwa auch 2005 bei einer Lesung in der Kulturwerkstatt. Durch den Klimawandel ist dieses Volk in seiner Existenzgrundlage bedroht. Um die materielle Not zu lindern, wie auch das Bewusstsein für die eingetretene, schwierige Situation zu wecken, die durch die Industrienationen maßgeblich mit verschuldet ist, entschloss sich der Verein auf Anregung von Christa Termath, die zusammen mit Björn Steiert mit einer kurzen Ansprache die Benefizveranstaltung eröffnete, zu diesem Schritt, zumal in einem Austausch der Kulturen ein für beide Seiten fruchtbarer Prozess erkannt werden kann. Nachdem der prämierte Film „Das weinende Kamel“ gezeigt wurde, folgten Workshops u.a. zur Technik des Filzens, illustriert durch eine Dokumentation, welche die Schüler der Schopfheimer Waldorfschule beim „Projekt Jurtenbau“ zeigte. Auch Erfahrungen im Obertonsingen konnten im Rahmen eines Seminars gesammelt werden. Zeitgleich war es möglich, sich mittels ausgelegten Materials über die Tuwa zu informieren, an einem von der Buchhandlung Maurath gestellten Stand Bücher zu erwerben, die typische Tracht anhand eines Ausstellungsstückes zu betrachten oder einen von mongolischen Freunden aus Freiburg zubereiteten, traditionellen Imbiss einzunehmen. Am Abend folgte ein stimmungsvolles Konzert der Gruppe Samarton, die sowohl Einflüsse der Tuwa, wie anderer ursprünglich lebender Völker in ihre Musik aufnimmt und weiterentwickelt. Spenden an die Tuwa sind möglich unter: Spendenkonto: Nomadenhilfe, Maria Kaluza, Kto: 118017938, BLZ: 25450110, Sparkasse Weserbergland).

 

10. Juni/20. Mai 2006:

Eurythmie-Vorträge (Hintergründe, Möglichkeiten, Perspektiven. Mit Anschauungsbeispielen).

Gudrun Genkinger/Andrea Fitzlaff (Freiburg-St-Georgen)

Bericht

Am 20. Mai und 10 Juni 2006 stellten Gudrun Genkinger und Andrea Fitzlaff von der Eurythmiebühne Freiburg die von ihnen praktizierte Bewegungskunst in zwei Vorträgen einem interessierten Publikum vor. Die Veranstaltungen fanden im Rahmen des gemeinnützigen Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. statt. Während Gudrun Genkinger die theoretischen Grundlagen darstellte, veranschaulichte Andrea Fitzlaff die einzelnen Bewegungen in gekonnter Weise. Die Eurythmie, so die Referierende, versteht sich als sichtbare Sprache. Hiermit sei ihrer Ansicht nach nicht die gesprochene, sondern die gehörte Sprache gemeint. Sie machte darauf aufmerksam, dass beim Zuhören und selbst beim stillen Lesen eines Textes der Kehlkopf Sprachbewegungen nachahme. In jeder Sprache würden wiederum unterschiedliche Charakteristika ein und derselben Sache hervorgehoben, die auch etwas über die seelische Haltung Sprecher verraten. Andrea Fitzlaff demonstrierte zu diesen Ausführungen die verschiedenen, allgemeinen Arten Laute, Planeten- und Tierkreisgesten darzustellen, wozu der Euyrthmist, bzw. die Eurythmistin jeweils einen besonderen künstlerischen Ausdruck finden kann. Im Ensemble könnten durch Stellung der Künstler zueinander, wie durch die abgeschrittenen Formen besondere Verhältnisse sinnlich anschaubar gemacht werden. Die Eurythmie, so Gudrun Genkinger, arbeite mit den Lebenskräften, d.h. mit dem sogenannten Lebens- oder Ätherleib, der in der heutigen Zivilisation besonders der Gefahr der Verhärtung ausgesetzt sei, und den zwölf Sinnen.

Informationen:

Eurythmie ist eine besondere, von Rudolf Steiner entwickelte Bewegungskunst, die über den ästhetischen Ansatz hinaus auch zu vielfältigen therapeutischen Zwecken eingesetzt werden kann. Die Referentinnen sind als Lehrkräfte der Eurythmiebühne Freiburg St. Georgen Expertinnen auf ihrem Gebiet. Gudrun Genkinger wird die Eurythmie inhaltlich erläutern, während Andrea Fitzlaff sie praktisch demonstrieren wird. Der erste Vortrag soll zunächst die Grundlagen vermitteln, während der zweite tiefer in die Materie eindringt. Beide Vorträge können unabhängig voneinander besucht werden. Informationen, auch über (BAFÖG anerkannte) Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Eurythmie, siehe:

Eurythmie-Ausbildung Freiburg e.V. , Zechenweg 6 , 79111 Freiburg , Fon: 0761 - 48300 , Fax: 0761 - 48300

http://www.eurythmie-buehne-freiburg.de, eurythmie_buehne_ausb_fr@hotmail.com>

 „Wir wollen mit der Spannweite zwischen Ernstem und Heiterem Menschen ansprechen, die diese Kunst kennen, lieben und kennenlernen wollen. Wir erweitern ständig unser Repertoire; die Thematik unserer Programme ist vielseitig und wir gehen auf individuelle Wünsche ein. So gestalten wir: Abendprogramme; Märchenaufführungen; Themenprogramme (pädagogisch-künstlerisch); Aufführungen für besondere Anlässe; Jubiläum; Firmengründungen und -feiern, Vernissagen, Jahresfeste, Geburtstagsfeiern, Gedenkfeiern, u.v.m.; Tagungen und Seminare; Projekt-Mitarbeit.“

 

17. Juni 2006, Konzert:

Schülerkonzert der Musikschule Ulrich Lacher

Bericht/Informationen:

Am 17. Juni feierte die Lörracher Privatmusikschule Ulrich Lacher ihr 20-jähriges Jubiläum in der Kulturwerkstatt. Der gleichnamige Verein, der damit eine Plattform zur Verfügung stellte, um junge Musiker zu fördern, fand so zugleich einen unterhaltsamen Ausklang des Programms der ersten Jahreshälfte. In einem liebevoll geschmückten Raum stellten Ulrich Lacher (Gitarre/Schlagzeug) sowie weitere Musiker zunächst eigene Songs vor, ehe, unterstützt durch die Schüler, die mit Spaß bei der Sache waren, bekannterte Stücke gespielt wurden. In den Pausen sprang kurzfristig "Marco Prolo" für den verhinderten Clown "Gaudi Ossi" ein. Geboten wurden sowohl rockigere Lieder, zu denen das Publikum spontan mitklatschte, wie auch ruhigere Balladen.
Wer Ulrich Lacher&Friends kennenlernen möchte, hat dazu die nächste Gelegenheit bei "Lörrach singt". (1. Juli, 13:50 Uhr Unterführung Wallbrunnstraße, 14:30 Uhr Bahnhof; 16:30 Uhr Restaurant Peja) sowie bei "Die Burg ruft" (2. Juli, 13:30/16:00 Uhr Burgkapelle St. Marien). Kontakt zu Ulrich Lacher: 07621/13993.

 

28. Mai 2006, Vortrag:

Kommunikation und Spiritualität

Maria Giovanazzi (Wies)

Bericht:

Am 28. Mai hielt Maria Giovanazzi (Wies) in der Kulturwerkstatt (Lörrach) auf Einladung des gleichnamigen Vereins einen Vortrag über "Kommunikation und Spiritualität". Die Veranstaltung gestaltete sich im Sinne des Themas teilweise seminaristisch, so dass ein reger Austausch zwischen Publikum und Referentin stattfand, die ihre Inhalte in gut verständlicher Form vermittelte. Maria Giovanazzi betonte die Bedeutung der nicht durch Sympathie oder Antipathie gefärbten Wahrnehmung für den Anderen im Prozess der Kommunikation und stellte diesen Begriff selbst in einen umfassenderen Kontext, indem sie sowohl die Kommunikation mit unserer Umgebung, als auch mit dem eigenen Körper und schließlich mit dem, was sie die "innere Führung" (Intuition) nannte, beschrieb. Letztere brachte sie gemäß ihrer eigenen Erfahrung mit den Engeln in Verbindung. Wichtig war es ihr, das Vertrauen in diese Weisheit zu stärken. Und sie betonte auch, dass sie sich nicht als Lehrerin verstehe, sondern lediglich als eine Person, die den Menschen helfe, sich an das zu erinnern, was diese eigentlich schon wüssten, aber vergessen, bzw. sich nicht zum Bewusstsein gebracht hätten. Darüberhinaus gehend gab sie manche Denkanstösse. So sah sie beispielsweise in der Selbstliebe per se keinen schlechten Wert und verdeutlichte, was sie meinte, an den beiden möglichen Varianten, den Satz "Ich bin Selbstliebe", bzw. "Ich bin selbst Liebe" auszusprechen. So ging es ihr auch hier darum, konventionelle Meinungen (bzw. in der Sprache verankerte Vorurteile) zu überwinden und auf das ursprünglich Bedeutsame hinzuweisen.

Informationen:

Was Kommunikation wirklich ist, soll – dem Thema gemäß - in dieser Veranstaltung gemeinsam innerhalb der auftauchenden Fragestellungen herausgearbeitet werden. Hierbei muss dieser Begriff weiter gefasst werden, als es derzeit üblich ist, indem man vom ‚Kommunikationszeitalter’ spricht und dabei doch nur die Möglichkeiten meint, die uns die neuen Medien und technischen Erfindungen bieten. Tatsächlich verarmt die menschliche Kommunikation trotz dieser Hilfsmittel zusehends. Von der Kommunikation mit dem Höheren, wie sie zum Beispiel in einem inneren Lauschen oder im Gebet zum Ausdruck kommt, gar nicht erst zu reden. Aber gerade dieser Aspekt sollte zunehmend ins Zentrum rücken, da er von entscheidender Bedeutung ist.

„Unsere eigene Spiritualität wird uns erst wirklich bewusst, wenn wir begreifen, dass es eine geistige Führung in unserem Leben gibt“, erklärt die Referentin. Viele Menschen sprechen hierbei von ihrem Engel. Ob oder inwieweit sich dessen Einfluss positiv auswirken kann, hängt auch von unserem eigenen Handeln und unserer Offenheit für Eingebungen ab, die auf ihn zurückgehen. Warum wir hierfür gleichsam ‚taub’ sein können, wollen wir uns klar machen. Oft hindert die Unfähigkeit, loszulassen und zu vergeben daran, das, was uns mitgeteilt werden soll, anzunehmen und umzusetzen. Von einem mehr oder weniger unwissend ‚Geführten’, tritt der Mensch jedoch zunehmend in einen Austausch mit seiner geistigen Führung, der einem Gespräch vergleichbar ist. Je mehr der Mensch ‚spricht’ (d.h. die wesentlichen Fragen stellt), um so mehr wird er ‚hören’. Hierzu gehört auch die Gabe, frei von vorgefassten Erwartungen – innerlich still – zu lauschen. Man könnte von einem ‚Telephon nach oben’ sprechen.

Im Verlauf der hieran anknüpfenden Darstellungen werden nebenbei auch die Funktionen der verschiedenen sogenannten ‚Körper’ immer klarer, die im spirituellen Wissen bekannt sind. Auch die magnetische Wirkung dessen, was wir Schicksal oder mit einem östlichen Begriff "Karma" nennen, wird behandelt.

Liebe und Wahrheit als Basis jeder echten Kommunikation erkennen zu können – im Zwischenmenschlichen, wie auch im Verhältnis zum Geistigen - ist eines der Ziele dieser Veranstaltung.

Maria Giovanazzi: „Nach einer kinesiologischen Ausbildung und ständiger innerer und äußerer Weiterbildung (Energiearbeit, intuitive Akupressur, Karmische Lösungen) fing ich an mit Einzel- und Gruppenarbeit (Hilfe zur Selbsthilfe). Vorträge und Seminare in Hamburg, Berlin, München, Freiburg u. a.“

 

20. Mai 2006, Vortrag:

Eurythmie -> siehe unter 10. Juni 2006.

 

5./6. Mai 2006, Vortrag:

Mehr als nur fünf Sinne ...

Herbert Vetter (Eimeldingen)

Bericht:

Am 5. und 6. Mai sprach Herbert Vetter (Eimeldingen) in der Kulturwerkstatt (Lörrach) auf Einladung des gleichnamigen Vereins über das Thema "Mehr als nur fünf Sinne". Er stellte dar, wie der Mensch im Grunde über zwölf Sinne verfüge, die, angelehnt an Rudolf Steiners Forschungen folgendermaßen zu benennen wären: als Ichsinn, Gedankensinn, Wortsinn, Gehörsinn, Wärmesinn, Sehsinn, Geschmackssinn, Geruchssinn, Gleichgewichtssinn, Eigenbewegungssinn, Lebenssinn und Tastsinn. Seine eigene Beschäftigung mit diesen zugrunde legend, führte er aus, dass man eigentlich sogar von 36 Sinnen sprechen müsse, da jeder dieser Sinne leiblich, seelisch und geistig in Erscheinung trete. Allerdings lieferten uns die Sinne, so wie seien, noch keine reine Wahrnehmung des Geistigen. Sie müssten erst (durch innere Arbeit) umgewandelt und bewusst handhabbar gemacht werden. Vetter zeigte die Bezüge jedes Sinnes zu den Körperregionen, wie auch den Lauten der Sprache und dem Tierkreis auf. Dabei ergab sich manch Überraschendes, so etwa ein Zusammenhang zwischen den Knien und dem Sehsinn. Der Referent versuchte anhand praktischer Übungen, dies den Anwesenden ins eigene Erleben zu bringen.

Informationen:

Man spricht üblicherweise von den fünf Sinnen des Menschen. Tatsächlich müsste man, was kaum bekannt ist, von insgesamt zwölf Sinnen ausgehen. Der Referent wird an praktischen Beispielen zeigen, wie diese entwickelt werden können, bishin zur sogenannten „übersinnlichen“ Wahrnehmung. Die Vorträge können unabhängig voneinander besucht werden.

Herbert Vetter, geb. 1941 in Pforzheim; Ausbildung zum Edelstein- und Juwelenfasser, Diamantfachmann, Goldschmiedemeister; Aufbau und Führung eines Schmuck- und Juwelenateliers mit bis zu 28 Mitarbeitern. Das Atelier belieferte führende Häuser (z.B. Bucherer, Omega, Longines ) und erlangte höchste europäische und internationale Auszeichnungen. Mit 42 Jahren wandelte Herbert Vetter sein Atelier mit voll ausgestatteten Arbeitsplätzen in die Kleinodienschule um. In dieser Kleinodienschule wurden bis jetzt über 40 Goldschmiede mit staatlicher Anerkennung ausgebildet. Weiterhin wurden viele Kurse im Schmieden und Siegelschmieden sowie Seminare gegeben. Mehr Informationen zu Herbert Vetter: www.kleinodienschule.de, Kleinodienschule, Malzholzweg 21, D-79591 Eimeldingen, Tel.: 07621 - 68 96 39, Fax: 07621- 68 62 62,  Ausstellung von Kleinodien und Mineralien Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Anfertigung von Kleinodien nach individueller Beratung.)

 

22. April 2006, Vortrag:

Wundermythen in einer Wendezeit

Martin Vosseler (Basel)

Martin Vosseler (Copyrigth by Björn Steiert)

Bericht

Dr. Martin Vosseler sprach am 22. April in der Kulturwerkstatt (Lörrach) auf Einladung des gleichnamigen Vereins über das Thema "Wundermythen in einer Wendezeit". In seinen Begrüßungsworten schilderte Björn Steiert, wie der Kontakt zum Referenten über den inzwischen verstorbenen Schriftsteller Hans Bemmann zustande kam, der mit beiden befreundet war. Dr. Vosseler begann mit der Schilderung persönlicher Erfahrungen, die seinem Leben eine neue Ausrichtung gegeben hätten. Seitdem bemühe er sich, den guten Nachrichten nachzuspüren - und es es sei erstaunlich, was man da an Mutmachendem entdecken könne. So sprach er zunächst von den Problemen der Gegenwart, auch dem Klimawandel, und wertete es als erstaunlich, dass inzwischen sogar die konservative, evangelikale Bewegung in den USA dem Klimaschutz oberste Priorität einräume. Oft würde etwas in dieser Weise Überraschendes geschehen, dass man, rein vom Verstand ausgehend, so nicht hätte erwarten können, und es sei dann schwer, die eigentliche Ursache auszumachen. So stellte er eine Analogie zu den Wundern und Wundermythen im Christentum her, für die das Gleiche zutreffe, und die ihm bei seinem Tun Kraft gäben. Anschaulich waren in diesem Zusammenhang die Schilderungen seiner Pilgerwanderung nach Bethlehem, wo er die heiligen Stätten selbst aufsuchte. Überlieferungen von Wundern fänden sich ebenso in anderen Religionen wieder. Gemeinsam sei diesen oft, dass man das Eintreten der in diesen erzählten Wunder nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt habe erwarten können. Diese Urbilder seien so fest in unserem Unterbewussten verankert, dass sie uns nach wie vor - bis in die äußeren Bräuche hinein und wiederum durch diese - prägen würden. Für ihn selber sei allerdings schon die Tatsache, dass wir überhaupt existieren, ja, jede Blume ein Gegenstand des Wunderns und Staunens. Die aktuelle Situation der Menschheit wirke zwar bedrohlich. Dr. Vosseler äußerte sich  aber überzeugt, dass die Menschen andere Mythen hätten, wäre tatsächlich Alles hoffnungslos wäre. Es gehe langsam voran, aber die Wende könne eintreten. Und oft hänge es Einzelnen. Eine Zuhörerin äußerte sich im Anschluss positiv über diese Veranstaltung, indem sie erklärte, der Referent habe es tatsächlich verstanden, mit seinen Worten und Beispielen Mut und Freude am Leben zu erwecken.

Informationen

Die Weihnachts- und die Ostergeschichte sind für mich starke Wunderverheißungen. Wir brauchen ein großes Wunder, damit die Menschheit weiter auf diesem Planeten wohnen kann. Und dieses große Wunder braucht uns alle. Könnten die Wundermythen in den Weltreligionen darauf hinweisen, dass es gelingt? Ich glaube daran. Das wiederum gibt Kraft zum Tätigwerden.“ sagt Martin Vosseler, Initiator und ehem. Präsident des sich für umweltfreundliche Energien einsetzenden Ärzteteams „Ärzte für soziale Verantwortung“, dessen Dachorganisation IPPNW 1985 den Friedensnobelpreis erhielt. Er engagiert sich zudem im Sun21-Energieforum (Informationen unter www.sun21.ch). Vosseler pilgerte 2003 in sechs Monaten zu Fuß von Basel nach Bethlehem. In der Region ist er auch bekannt geworden durch sein Eintreten für den Erhalt des Auenparks am Schlipf.  Die Wirklichkeit steckt hinter den Dingen, und man kann nur in Bildern von ihr sprechen. (...) Das heißt allerdings nicht, dass diese Dinge nicht wirklich geschehen wären. Ich bin sicher, dass sich alles so zugetragen hat, und dennoch ist das Ganze auch ein Bild für die Wirklichkeit, die hinter den Dingen steckt.“  (Hans Bemmann: „Stein und Flöte“)

 

19. April 2006, Vortrag:

 Hellsichtig. Leben in zwei Welten. Hellsichtige Begabung und ihre therapeutische Bedeutung.

Anouk Claes/Dr. Jakob Bösch (Basel)

Anouk Claes und Dr. Jakob Bösch (Copyright by Björn Steiert)

 

Bericht:

Am Mittwoch, den 19. April, sprachen Anouk Claes und der ehemaligen Basler Chefarztes Dr. Jakob Bösch auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck (Lörrach) über das Thema "Hellsichtig - Leben in zwei Welten." Cornelia Steiert hob in ihren Begrüßungsworten hervor, dass sie sich mehr solche mutigen Mediziner wie Dr. Bösch wünsche, die es wagten, sich mit alternativen Heilungsmethoden zu befassen und sich für sie einzusetzen, und auch mehr Menschen wie Anouk Claes, die mit ihren Fähigkeiten ganz natürlich umgingen, ohne dabei Andere von sich abhängig zu machen. Das Interesse bei den sehr zahlreich erschienenen Zuhörern war überaus groß, mehr über die sogenannte hellsichtige Begabung und ihren Einsatz in der Therapie zu erfahren, nachdem erst unlängst im Fernsehen eine Dokumentation über die Fähigkeiten der in Basel lebenden Belgierin zu sehen war. Die beiden Referierenden präsentierten im Wechsel von kurzen thematischen Beiträgen und Gespräch mit den Anwesenden einige wichtige Aspekte dieses komplexen Gebiets. Anouk Claes schilderte, wie schon von Kindheit an die parallele Wahrnehmung nicht materieller Erscheinungen und Wesen bei ihr vorhanden gewesen sei, ohne dass sie in ihrer Umgebung darüber hätte sprechen können. Diese Sensitivität habe sie dann mehr und mehr geübt. So sei sie in der Lage, den sogenannten menschlichen Energiekörper wahrzunehmen und die Lage der Emotionen Liebe, Trauer, Glück, Wut, Eifersucht im physischen Körper zu bestimmen, was in der Therapie angewendet werden könne, denn viele Beschwerden würden gerade aus der Vermischung oder Ablehnung einzelner Gefühle bestehen. Versöhnung - auch mit sich selbst - war darum ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Darstellungen, die ganz aus dem eigenen Erleben schöpften, ohne in Bezug zu bestehenden Systemen gebracht zu werden. Vieles, was man heute als unnormal ansehe, seien in Wahrheit Fähigkeiten zu seelisch-geistiger Wahrnehmung, die man nur in die richtigen Bahnen lenken müsse. Dass Anouk Claes selber eine Forschende ist, zeigte sich daran, dass sie auch ehrlich sagte, wenn sie auf bestimmte Fragen keine oder noch keine Antwort wisse - unter anderem dies dürfte den Eindruck der Glaubwürdigkeit, der ihr zugesprochen wurde, noch unterstreichen. Dr. Bösch stellte in seinen Beiträgen Verbindungen zu anderen alternativen Heilmethoden und zu Theorien der modernen Physik her. So sei es nicht sonderbar, dass Anouk Claes auch Informationen von der Materie selbst erhalte, wenn man bedenke, dass auch führende Physiker die Auffassung vertreten würden, dass das Bewusstsein selbst bei Zellen und Atomen in einem niedrigeren Grad vorhanden sei. Und so sei es nicht verwunderlich, dass der Geist auf die Materie einwirken könne, wie man es zum Beispiel auch an der biblischen Geschichte des über das Wasser gehenden Jesus illustriert finde, welche die Bedeutung der Glaubenskraft betone. "Schon 0,5 Prozent Zweifel verhindern die Wirkung". In kurzen Worten wurde auch die Zusammenarbeit beider geschildert. Dr. Bösch erklärte hierbei, dass Anouk Claes, die klarste und schnellste übersinnlich begabte Persönlichkeit sei, die er bislang kennen gelernt habe, und dass sie sich nicht etwa in Trance versetzen müsse, sondern bei klarem Wachbewusstsein arbeite, ohne die Augen zu schließen. Dies brachte er mit dem in Zusammenhang, was Rudolf Steiner schon vor über achtzig Jahren über die sich neu entwickelnde hellsichtige Begabung ausgeführt hatte, die sich durch einen größeren Bewusstseinsgrad von der früheren unterscheide. Alles in Allem dürfte eine ungewöhnliche Veranstaltung wie diese einige Denkanstösse gegeben haben und manche Gespräche auch über den engeren Teilnehmerkreis hinaus anregen.

Mehr Informationen: www. anoukclaes.ch; www.jakobboesch.ch

Informationen:

Die aus dem Fernsehen bekannte Anouk Claes, gebürtige Belgierin, 33, wohnt seit Jahren in Basel. Gleichzeitig aber lebt sie in der Welt der - wie sie sagt - 'feinstofflichen Wesen': Sie sehe Verstorbene, könne durch lebende Menschen hindurchsehen, Energieflüsse und Emotionen erkennen und daraus den Gesundheitszustand der Betreffenden ableiten. Im Vortrag wird dargestellt, wie es ihr gelingt, Menschen bei ihrer Selbstheilung zu helfen.

Sie arbeitet intensiv mit dem ehemaligen Chefarzt und Privatdozenten an der Uni Basel, Dr. Jakob Bösch, zusammen und ist in den ambulanten psychatrischen Diensten des Kantons Baselland als Kursleiterin und Supervisorin für Therapierende tätig. Sie sieht es als ihre Aufgabe an, den Menschen zu helfen, ihren eigenen spirituellen Weg zu gehen. Dr. Bösch erläutert: „Die Medizin kann selber nur wieder heil werden und damit zur Heilung von Menschen beitragen, wenn sie von einem grundlegend erneuerten Denken über den Menschen und das Universum geführt und getragen wird. Dieses neue Denken erkennt die tief gründenden Wahrheiten wieder an, wie sie seit Jahrtausenden von den schamanischen Völkern gleichermassen wie von den Hochkulturen überliefert worden sind. In dieser überlieferten Sichtweise, die von der modernen Physik geteilt wird, ist das Universum ebenso wie der Mensch primär geistig und die materiellen Phänomene können eher als Sonderfall gesehen werden.

Neuere medizinischen Forschung erkennt, dass Versöhnung mit sich selbst und mit anderen Menschen der grösste Gesundheits-Faktor ist. Die gesundheitlichen Schutzfaktoren von Vergebung sind stärker wirksam als gesunde Ernährung oder Nicht-Rauchen (!).

Beide werden gemeinsam referieren und von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen berichten.

HINWEIS: Mittwoch, 12. April, 21:00 auf 3sat: HELLSICHTIG - Anouk Claes - ein Leben in zwei Welten

 

11. März 2006, Lesung:

Lyrik und Prosa.

Christoph Meckel (Berlin/Freiburg)

Resonanz:

 

„Mit dem 1935 in Berlin geborenen Lyriker, Erzähler und Romancier hat der Kulturwerkstatt-Initiator Björn Steiert einen der großen Vertreter deutscher Gegenwartsliteratur nach Lörrach geholt (...) der sich mehr noch als Günter Grass auch als Grafiker einen Namen gemacht hat.  (...) So viel Sprachkunst hat man in Lörrach nicht oft.“

(Annette Mahro in der „Badischen Zeitung“, 13.03.06)

  „[Es war] keine Lesung im üblichen Sinn, und doch war es ein großer Abend der Literatur. Denn wann bekommt man schon einmal Texte vorgetragen über die Funktion der Kunstfigur, jene glücklichste Erfindung in der Literatur? Meckel ist als Mensch so sensibel wie seine Sprachkunst, und er ist ein großartiger Erzähler, der es schafft, eine Atmosphäre des gebannten Lauschens aufzubauen, wenn er Momente aus dem Leben seiner Kunstfiguren vor dem geistigen Auge der Zuhörer entstehen lässt. (...) Im Laufe der Zeit hat Meckel viele Kunstfiguren gezeichnet und beschrieben, einige stellte er an diesem bemerkenswerten Abend vor. Und von Kunstfigur zu Kunstfigur wurde die Begegnung mit ihnen anregender und spannender, (...) [der Autor] lebte sich in seine Figuren mehr und mehr hinein, so dass man sie richtig plastisch vor sich sehen konnte. (...) Die Weltkunst ist voll von diesen herrlichen Gestalten. Meckel hat sie uns einmal näher gebracht, auf ganz liebenswürdige Weise.“

(Jürgen Scharf im „Oberbadischen Volksblatt“, 14.03.06)

Christoph Meckel zeichnet ... (Copyright by Björn Steiert)

 

... einen Hausgeist für die Kulturwerkstatt! (Copyright by Björn Steiert)

 

Informationen:

Christoph Meckel verbrachte seine Jugend in Freiburg  1954/55 studierte er Graphik an der Kunstakademie in Freiburg im Breisgau, 1956 an der Kunstakademie in München. Seit 1956 ist er parallel als Schriftsteller und Graphiker tätig. Er unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa, Afrika und Amerika und lebte in Ötlingen im Markgräflerland, in Berlin, in Südfrankreich und in der Toskana. Sein graphisches Werk (insbes. die über Jahrzehnte entstandene „Weltkomödie“) wurde in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Meckel war bis zu seinem Austritt 1997 Mitglied des PEN-Zentrums der BRD. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.  

Meckel ist Empfänger zahlreicher Literaturpreise, u.a.

 1974 des Reinhold-Schneider-Preises,

1978 des Rainer-Maria-Rilke-Preises für Lyrik,

1982 des Georg-Trakl-Preises,

1993 des Kasseler Literaturpreises für Grotesken Humor

2005 Preisträger des Schillerrings für herausragende Verdienste um die deutsche Sprache und Literatur

 Aktuelle Veröffentlichung: „Einer bleibt übrig, damit er berichte“ Erzählungen, Hanser, 2005, 19.90, ISBN: 3446205721

 

3. März 2006, Vortrag:

Meditation für den heutigen Menschen

Anton Kimpfler (Freiburg-St-Georgen)

Bericht:

Anton Kimpfler ging  in seinem am 3. März in der Kulturwerkstatt (Lörrach) gehaltenen Vortrag über die für den heutigen Menschen am besten geeigneten Varianten der Meditation, davon aus, dass es wichtig sei, diese von vorneherein auf ein sicheres Fundament zu stellen. So begann er mit der Schilderung einfacher, überschaubarer Übungen der Konzentration. Er empfahl, nicht sogleich gegen die dazwischen schießenden Empfindungen und Assoziationen anzukämpfen, sondern sie zunächst einmal gelassen zu betrachten, um so die der Meditation nötige Beschaulichkeit und Ruhe herzustellen. Man könne auch eine Gnade darin sehen, was einem in der Meditation geschenkt werde und dass man die Möglichkeit hierzu habe. Das Gebet stellte der Referent in seiner Bedeutung noch darüber. Im anschließenden Austausch wurden vielfältige Fragen erörtert. Der Vortragende erklärte sich sehr einverstanden mit der Aussage, dass man, um das Geistige zu verstehen, dessen Ausdrucksweise gleichsam wie eine Fremdsprache erlernen müsse.

Informationen:

Es gibt viele Methoden der Meditation – solche, die von der Tradition her stammen und solche, die neu entwickelt wurden. Zwischen diesen gibt es Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede, so dass man die Frage stellen kann: existiert eine Form der Meditation, die für den heutigen Menschen in besonderer Weise geeignet ist. Und wozu sollte er überhaupt meditieren? Geht es dabei nur darum, wie man oft landläufig meint, sich zu entspannen oder gibt es noch eine tiefere Motivation: nämlich sich selbst und die Welt tiefer verstehen zu lernen und sich auf diesem Wege auch zu einem besseren Menschen zu entwickeln? Dann wäre Meditation keine Weltflucht, sondern im Gegenteil: eine Möglichkeit, sich bewusster in die Welt zu stellen und deren Aufgaben wahrzunehmen. Und in welchem Verhältnis steht das, was man sich selber erarbeiten kann, zu dem Begriff der Gnade? Diese Fragen wird Anton Kimpfler (1952) in seinem Vortrag behandeln. Der Referent ist tätig in der Erwachsenenbildung sowie als Schriftsteller und Verleger. In über zwanzig verschiedenen Ländern wirkt er mit vielen Menschengruppen zusammen. Schwerpunkte seiner Arbeit sind: Neue soziale und spirituelle Wege, Fragen der Gemeinschaftsbildung und der Konfliktbewältigung, aktuelle Zeitprobleme. Er ist Verfasser zahlreicher Aufsätze und Bücher und wiederholt in der Kulturwerkstatt zu Gast.

 

25. Februar 2006, Vortrag:

Parapsychologie. Die Wissenschaft von den "okkulten" Erscheinungen. Entwicklung, Ergebnisse, Probleme

Dipl. Psych. Eberhard Bauer

(IGPP, Freiburg)

Bericht:

Am 25 Februar fand in der Kulturwerkstatt (Lörrach) eine Informationsveranstaltung zum Thema Parapsychologie statt. Dipl. Psych. Eberhard Bauer vom Freiburger IGPP ("Institut für Grenzgebiete für Psychologie und Psychohygiene"), der weltweit größten Einrichtung dieser Art, die auch mit der Universität in Freiburg kooperiert, stellte in einem didaktisch gut aufgebauten Vortrag zunächst die Entwicklung und die methodischen Grundlagen der parapsychologischen Forschung vor. Er führte jeweils veranschaulichende Beispiele an, die ein besseres Verständnis ermöglichten. Dieser noch relativ junge Zweig der Wissenschaft widme sich all den auffälligen, sogenannten okkulten Erscheinungen, die sich nach Zugrundelegung der  Gesetzmäßigkeiten, die der naturwissenschaftlichen Forschung bekannt sind, nicht erklären ließen, wie etwa Telepathie, außersinnliche Wahrnehmung, Präkognition sowie Spukphänomene und Psychokinese. Umfragen und Statistiken würden belegen, dass ein großer Teil der Bevölkerung solche Erfahrungen mache, doch würden nur Wenige hierüber sprechen - meist aus Angst, unglaubwürdig zu erscheinen. Tatsache sei aber, dass - wenn man alle sonstigen Faktoren wie Betrug etc. ausschließe - durchaus seriöse Erscheinungen auf diesem Gebiet festzustellen seien. Im Grunde seien die paranormalen Erfahrungen sogar "ganz normal". Und so möchte das IGPP auch als Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen mit solcherlei Erlebnissen dienen und diese ernst nehmen. Eine Schwierigkeit liege darin vor, die zu konstatierenden Phänomene zu interpretieren. Als Wissenschaft könne die Parapsychologie darum keine definitive Aussagen über weltanschauliche Inhalte treffen, ihre Möglichkeiten diesbezüglich seien begrenzt, da man sich nur an die Resultate der ergebnis- und prozessorientierten Experimente halten könne. Jedoch sei inzwischen ein Stand der Forschung erreicht, der nahelege, dass die sogenannten paranormalen Phänomene nicht mithilfe der Faktoren Raum, Zeit und Kausalität erklärbar seien. Es gäbe kaum noch Parapsychologen, die z.B. hinsichtlich der Telephathie, deren Existenz in experimentellen Anordnungen (Ganzfeldversuch) signifikant nachgewiesen wurde, eine klassisch-physikalische Auffassung im Sinne einer energetischen Übertragung zwischen Sender und Empfänger vertreten würden. Man beziehe hier vielmehr die Theorie eines akausalen Zusammenhanges mit ein, , in dem nicht von einer Trennung zwischen Geist und Materie gesprochen werden könne. Hier wiederum eröffne sich ein breites Diskussionsfeld zur  Psychologie C.G. Jungs, der von dem Phänomen der Synchronizität sprach, wie auch zur modernen Quantentheorie der Physik. Es wurde deutlich, dass die parapsychologische Forschung vielfältige Anregungen zu einem interdisziplinären Dialog bietet, der unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten z.B. auch soziologische, ethnologische und kunst- und literaturwissenschaftliche Fragestellungen miteinbeziehen könnte. Allmählich würden zunehmend auch die übrigen Zweige der akademischen Forschung und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Parapsychologie berücksichtigen. Und es ist durchaus im Sinne der Veranstalter, ein Forum zu bieten, das in dieser Hinsicht Gesprächsmöglichkeiten eröffnen kann, wie es etwa schon in den 50er Jahren von Prof. Dr. Gebhard Frei versucht wurde (vgl. dessen die Parapsychologie miteinbeziehende Publikation  "Zum Gespräch zwischen Theologen, Anthroposophen und Tiefenspsychologen" Stuttgart 1955). An den Vortrag schloss sich noch eine rege Fragebeantwortung und Diskussion an. Hinsichtlich der konkreten Nutzanwendung der Parapsychologie verwies Bauer auf das Feld des Psychohygiene. Er nannte als Beispiel für den Einsatz paranormaler Fähigkeiten auch die CIA, das zur Zeit des Kalten Krieges medial begabte Personen benutzte, um Informationen über Raketenstandorte in der Sowjetunion in Erfahrung zu bringen, wobei sich tatsächlich zutreffende Angaben ermitteln ließen. Der Referent entschied sich, dem gemeinnützigen Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck sämtliche Einnahmen des Abends zu spenden, da er in ihm erklärtermaßen eine sehr unterstützenswerte Initiative sieht. Mehr Informationen über das parapsychologische Institut in Freiburg finden sich im Internet unter www.igpp.de

 

Eberhard Bauer (Copyright by Björn Steiert)

Informationen:

Die Parapsychologie befasst sich mit der wissenschaftlicher Erforschung 'okkulter' Phänomene. Dipl.-Psych. Eberhard Bauer, Autor verschiedener Bücher zum Thema und Mitarbeiter des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V.(IGPP), wird eine Einführung in diese Forschung geben wie auch über die Arbeit des IGPP berichten. Dieses wurde 1950 von dem Psychologen und Arzt Prof. Hans Bender (1907-1991) gegründet. Es ist mit über 20 Mitarbeitern die weltweit größte Einrichtung dieser Art. Die Institutsarbeit zielt traditionell auf die interdisziplinäre Erforschung von Anomalien (außersinnliche Wahrnehmung, veränderte Bewusstseinszustände, Psychokinese, etc.). Die gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte richten sich auf ein verbessertes Verständnis von psychophysischen Wechselbeziehungen aus geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Perspektiven. Außerdem unterhält das IGPP ein Informations- und Beratungsangebot für Menschen mit außergewöhnlichen Erfahrungen, sowie eine Spezialbibliothek und ein Forschungsarchiv für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie. Das IGPP unterhält wissenschaftliche Kooperationen mit in- und ausländischen Forschungsinstituten und Hochschulen. Mitarbeiter des IGPP bieten Lehrveranstaltungen an der Universität Freiburg an.

 Dipl.-Psych. Eberhard Bauer wurde am 15. Februar 1944 in Pforzheim geboren; Studium der Geschichte und Philosophie in Tübingen und der Psychologie in Freiburg i.Br. 1970 Beginn der Mitarbeit am Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V. (IGPP). 1972 Wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Hans Bender und 1975 bei dessen Nachfolger, Prof. Johannes Mischo (1930-2001), am ehemaligen Lehrstuhl für Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie der Universität Freiburg; dort Lehrveranstaltungen zur Parapsychologie und Grenzgebieten der Psychologie; heute Lehrauftrag für Parapsychologie/Grenzgebiete der Psychologie an der Universität Freiburg. Seit 1970 Redakteur und seit 1980 Mitherausgeber der Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie, Mitglied des Vorstands des IGPP, Mitglied der "Parapsychological Association", der "Society for Psychical Research" (SPR), der "Society for Scientific Exploration" (SSE) sowie Gründungsmitglied und 2. Vorsitzender der "Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie e. V." (WGFP) in Freiburg i.Br.

 

18. Februar 2006, Vortrag:

Indianische Spiritualität und Naturerleben II

Ralf Greiner

(Lörrach)

Bericht:

Am 18. Februar 2006 hielt Ralf Greiner einen zweiten Vortrag zum Thema "Spiritualität und Naturerleben der Indianer" auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck. Er vertiefte hierbei einzelne Aspekte, die er bereits in seinem erfolgreichen, ersten Beitrag angeschnitten hatte. Ausgangspunkt für das spirituelle Erleben sei zunächst die gesteigerte Aufmerksamkeit der Sinne, betonte er. Die immer stärker, z.B. beim Fährtenlesen geübte, äußere Wahrnehmung, würde dann allmählich auch in innere Erfahrungsbereiche hinein umschlagen, so dass man von einer Totalität des Erlebins sprechen könne (in indianischen Sprachen existiere z.B. kein eigenes Wort für Spiritualität, was deren Integration in die alltäglichen Erfahrungen zeige). Hier sei gerade ein Defizit unserer Kultur zu konstatieren, zumal es Untersuchungen gäbe, wonach der durchschnittliche New Yorker gerade einmal 2 Prozent seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten ausschöpfe. Greiner kam auch auf aus dem indianischen Wissen abgeleitete pädagogische Methoden zu sprechen, wie dass Coyote-Teaching, das auf der Weckung von Neugier, dem Sammeln von eigenen Erfahrungen und Erweitern der eigenen Grenzen basiert. Das Überwinden von Gewohnheiten sei gleichfalls wichtig - in der Wildnis, um zu überleben, im Alltag, um Neues zu lernen. Und dies sei in jedem Alter möglich. Anhand vieler eigener Erlebnisse, wie auch anhand von Schilderungen der Erfahrungen seines Lehrers Tom Brown Jr. gelang es Greiner, gut nachvollziehbar zu vermitteln, wie die überlieferten Kenntnisse und erprobten Fähigkeiten der Indianer auch und gerade für unsere heutige Zivilisation in vielerlei Hinsicht eine praktische Hilfe bieten könne, um deren Einseitigkeiten auszugleichen.

Für mehr Informationen siehe 14. Januar 2006.

 

14. Januar  2006, Vortrag:

Indianische Spiritualität und Naturerleben I

Ralf Greiner

(Lörrach)

Bericht:

Am 14. Januar sprach Ralf Greiner in der Kulturwerkstatt auf Einladung des gleichnamigen Vereins über das Thema "Indianische Spiritualität und Naturerleben", womit er das neue Veranstaltungsjahr eröffnete. Vorneweg stellte er die grundsätzliche Schwierigkeit dar, hierüber zu referieren, weil im Rahmen eines Vortrags nur ein theoretischer Überblick über Erfahrungen geboten werden könne, die man eigentlich in der Praxis machen müsse - denn dies sei überhaupt ein wesentliches Kennzeichen indianischer Spiritualität: sie erweise sich an den alltäglichen Situationen des Lebens und Überlebens. Das meditative Element werde gleichfalls unmittelbar in die Lebenserfahrungen integriert und erprobt. Greiner skizzierte dann vor den zahlreich erschienenen Zuhörern in lebendiger, humorvoller Weise, mit einer Begabung zum Erzählerischen, vom Leben der Indianer im Allgemeinen, insbesondere des Stammes der Apachen, zu welchem er über die Lehren von Stalking Wolf und dessen Schüler Tom Brown jr., mit dem er in persönlichem Kontakt steht, eine besondere Beziehung besitzt. Dort sei es von der Tradition her üblich, auf die 'Visionen' der Kinder über das Ziel ihres Lebens, d.h. welche Rolle sie später in der Gemeinschaft ausüben wollten (zum Beispiel die eines Heilers oder Scouts) zu achten. Der Weg der Unterweisung durch die Ältesten gehe dann über die Erfahrung, einschließlich der Erfahrung des Scheiterns. Das besondere an Stalking Wolf sei es gewesen, dass er beide Wege - den des Scouts und den des Heilers - vereint habe. Auf ihn zurück gehe auch eine überlieferte Lehre von vier Erfahrungswelten: eine erste alltägliche; dann eine zweite, die den Geist, der Alles durchdringe, umfasse, über die Kinder und Naturvölker noch verfügen würden; eine dritte, in welcher der Bereich der paranormalen Phänomene und Begegnungen mit konkreten Wesen anzusiedeln sei; und eine vierte, welche das gesamte Erfahrungs- und Fähigkeitenspektrum des Schamanen miteinschließe. Diese Lehre könne auch mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaft in Übereinstimmung gebracht werden, die vier maßgebliche Zustände von Gehirnwellen unterscheide und mit den Wach-, Traum- und Schlafphasen in Verbindung bringe. An diesem Punkt wäre es möglich, anzusetzen, dieses Wissen gleichsam neutral zu vermitteln. Eine wichtige, erste Übung, den Umkreis seiner Erfahrungen zu erweitern, sei es, vom angewöhnten, fokussierenden Blick zum ursprünglicheren, sogenannten 'Weitwinkelblick' überzugehen, welcher auch eine Öffnung der übrigen Sinne bewirke. Hierdurch gerate man innerhalb von 4 Minuten in den Alphawellen-Bereich, der für die zweite Welt charakteristisch sei. Wache, umfassende Aufmerksamkeit aller Sinne sei der Schlüssel zum Eintritt in den spirituellen Erfahrungsbereich. Greiner berichtete auch von seinen eigenen Erfahrungen im Bereich des Survial und demonstrierte im Freien wie man in der Natur macht. Aufgrund des großen Interesses wird in der nächsten Zeit ein Folgevortrag stattfinden.

Informationen:

Am Sa., 14. Januar 2006, hält Ralf Greiner um 20:00 Uhr in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4, Lörrach-Zentrum) einen Vortrag zum Thema "Indianische Spiritualität und Naturerleben". Der Referent spricht auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck. Es wird ein Eintritt in freiwilliger Höhe erhoben. In seinem Vortrag stellt Ralf Greiner die Lehren des Apachen-Scouts und Heilers "Großvater" Stalking Wolf dar, der über 60 Jahre lang auf Wanderschaft war, um das Wissen der Völker zu sammeln, und die universellen Lehren daraus zu ziehen. Diese handeln von der Einfachheit des Lebens und den geistigen Welten, wie Survival und Fährtensuchen Tore zur Erde und den geistigen Welten werden können. Zur sinnlichen Wahrnehmungen gesellen sich durch Übung zunehmend seelisch-geistige Eindrücke hinzu. Er erzählt von Großvaters einzigem Schüler Tom Brown jr., wie dieser zu einem der besten Survivalists und Fährtensucher der Welt geworden ist. Tom Brown vermittelt seine Kenntnisse und Fähigkeiten heute in Mittelamerika und Europa. Ralf Greiner, der als sein Schüler mit ihm persönlich bekannt ist, wurde in verschiedenen deutschen und amerikanischen Wildnisschulen ausgebildet. Themen dort sind das Leben im Einklang mit der Natur. Das Wissen unserer ‚Großväter’ wieder zu beleben.  Er ist Student der "Wildernes and Awreness school" von Jon Young. Er hält Lehrgänge über Wildniswissen und Survival in ganz Deutschland ab.

Schwerpunkte des Vortrags sind :
- Wer war Stalking Wolf?
- Wer ist Tom Brown jr.?
- Was ist Survival eigentlich?
- Großvaters Welt und "Sacred silence"

 

Ralf Greiner (Copyright by Björn Steiert)

 

 

18. Dezember 2005, Vortrag:

Geistbegegnungen auf dem Schicksalsweg - Erfahrungen mit dem neuen Hellsehen

Lothar Brandes

 (Celle)

Bericht:

Am 4. Advent sprach Lothar Brandes aus Celle auf eine Einladung des Kulturwerkstatt-Vereins über das Thema „Geistbegegnungen auf dem Schicksalsweg. Erfahrungen mit dem neuen Hellsehen.“, zu dem er im Wege-Verlag ein gleichnamiges Buch veröffentlichte.  Brandes knüpfte hierbei an seine eigenen Erlebnisse an und unterschied das sog. neue Hellsehen vom früher gleichsam natürlich Mitgebrachten dadurch, dass es nun bewusst verlaufe – im Grunde sei das Wort ‚Hellsehen’ missverständlich, da ein breiter gefächertes Wahrnehmungsspektrum gemeint sei, doch biete unsere Sprache wenig Ausdrucksmöglichkeiten für solcherlei. Voraussetzung sei eine offene Haltung der Aufmerksamkeit, ohne etwas Bestimmtes erzwingen zu wollen oder mit etwas Bestimmtem zu rechnen. Schon aus seiner Kindheit kennt Brandes Erlebnisse, über die er lange Zeit mit niemandem sprechen konnte, angefangen bei einem solchen, das er als ‚Feenbegegnung’ bezeichnet. Erst allmählich zeigten und zeigen sich Öffnungen in der Gesellschaft. Brandes ging weitgehend von alltäglichen, äußerlich betrachtet wenig sensationell oder spektakulär anmutenden Begebenheiten aus. Doch gerade hierin, so Brandes, liege das eigentlich Wunderbare – nicht etwa in den Errungenschaften der Technik, die vielen so wunderbar anmute, im Grunde aber Gegenbilder zu dem zeige, was die Menschen innerlich erreichen müssten. Jeder könne bei genügender Wachheit und der Fähigkeit der Gedankenkontrolle beginnen, Erfahrungen mit diesem neuen Hellsehen zu machen. Zum Abschluss gab Brandes, der auch als Musiklehrer- und Therapeut arbeitet, nach langem Applaus eine besondere, weihnachtlich-musikalische Zugabe: das Lied „Es kommt ein Schiff geladen“, gespielt auf der Blockflöte, begleitet von den Anwesenden. Er verwies dabei auf den imaginativen Charakter des Wortgemäldes, das sich auch im Melodieverlauf ausdrücke.

Das Programm des Kulturwerkstatt-Vereins wird im neuen Jahr mit einem Vortrag zur indianischen Spiritualität von Ralf Greiner am 14. Januar um 20 Uhr fortgesetzt werden. 

Informationen:

Der Musiklehrer Lothar Brandes veröffentlichte 1999 ein Buch mit dem Titel „Geistbegegnungen auf dem Schicksalsweg. Erfahrungen mit dem neuen Hellsehen“. Viele Menschen bringen Fähigkeiten mit, die man mit dem Wort ‚hellsichtig’ bezeichnen kann. Es gibt aber auch die Möglichkeit, diese ganz gezielt zu entwickeln und damit zugleich Erfahrungen in einer neuen Qualität zu machen. Von seinen Wahrnehmungen und Erlebnissen auf diesem Weg und davon, wie diese sich in seinem Schicksal auswirkten, wird Lothar Brandes in seinem Vortrag berichten.  

„Es notwendig, sich früh genug eine Lebensanschauung zu erwerben, die es vermag, ein tieferes Urteil gegenüber den Mitmenschen und der Tatsache der Reinkarnation zu gewinnen. Eine Freundschaft, die auf diesem Fundament begründet wird, ist erst so objektiv, dass sie Höhen und Tiefen unbeschadet zu überdauern vermag. Wer ohne dieses Wissen dennoch eine so dauerhafte Verbindung erlebt, wird sich sein ganzes Leben darüber wundern, warum sie besteht, welches Ziel und welche Berechtigung sie hat. Danach zu fragen, käme dem Aufstoßen eines Fensters in die geistige Welt gleich und könnte zur Beantwortung vieler anderer Sinnfragen im Leben führen. Damit wäre für die betreffenden Menschen ein erster Schritt getan, das materialistisch-ungeistige Denken unserer Zeit zu überwinden. Aus Einzelnen werden schließlich viele, die irgendwann im neuen Jahrtausend zum Zünglein an der Waage zur Umkehr werden. Diese ist die Voraussetzung für eine wahrhaft christliche Lebensführung, in der Freundschaften zu besserer Kommunikation zwischen den Menschen führen und zur Kommunion mit dem Daseinssinn der Menschheit insgesamt.“  Lothar Brandes

Lothar Brandes (Copyright by Björn Steiert)

 

 

15. Dezember 2005, Vortrag:

Doppelgänger-Erfahrungen - Der Mensch und sein Schatten

Marcus Schneider

(Zürich)

Bericht:

Am 15. Dezember hielt der über die Region hinaus als Seminarleiter und Referent zu geisteswissenschaftlichen  geschätzte Marcus Schneider – bekannt auch als Präsident der Kulturkommission des Scala Basel – im Kulturwerkstatt-Verein einen Vortrag unter dem Titel „Doppelgänger-Erfahrungen. Der Mensch und sein Schatten“. Björn Steiert brachte in einleitenden Worten seine Freude darüber zum Ausdruck, dass Marcus Schneider, bei welchem er seinerzeit selbst einen mehrjährigen, in guter Erinnerung behaltenen Kurs belegt hatte, trotz seines vollen Terminkalenders Gelegenheit gefunden hatte, die Einladung in die Kulturwerkstatt wahrzunehmen.

In seinen rhetorisch gekonnt aufgebauten Darstellungen, denen auch der Humor nicht fehlte, gab Schneider einen Überblick über das, was man in der Literatur, wie auch in der Bildenden Kunst an Hinweise auf solche Doppelgänger-Erlebnisse finden kann und schlug Brücken zu dem, was z.B. die Psychologie nach C.G. Jung und vor allen Dingen die Anthroposophie Rudolf Steiners hierzu an Erklärungen liefert. Der Doppelgänger ist demnach dasjenige, was den Menschen an mitgebrachten, oft belastenden Prägungen gleichsam durch das Leben begleitet und noch nicht durch das Ich verwandelt, d.h. mit seinem eigentlichen Wesen zur Deckung gebracht werden konnte. Der Referent kam insgesamt auf sieben solcher Prägungen zu sprechen, worunter aus seiner Sicht z.B. die Einflüsse der Erziehung und des kulturellen Kontextes zählen, aber auch – mehr oder weniger bewusst nachwirkende – Erlebnisse und Taten früherer Inkarnationen. Diese Doppelgänger-Eigenschaften und Wahrnehmungen schieben sich oft irritierend zwischen die Menschen, die sich so verkennen.

Die Zuhörer, die auch aus den umliegenden Orten in größerer Zahl gekommen waren, konnten manche Anregung mit nach Hause nehmen. Im Gästebuch der Kulturwerkstatt erinnerte Schneider an einen „regen Abend“ und schloss seinen Eintrag mit den Worten: „Auf Wiedersehen im ‚06“.

Informationen:

Am Do. den 15. Dezember, 20 Uhr, spricht Marcus Schneider auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreilaendereck über das Thema "Doppelgängererfahrungen. Der Mensch und sein Schatten." Veranstaltungsort ist die Kulturwerkstatt (Riesstraße 4, Lörrach), es wird ein Eintritt in freiwilliger Höhe erhoben.

Sowohl aus der Psychologie (C.G. Jung) wie auch aus der Anthroposophie kennt man Charakterisierungen einer Gestalt, die man als den Doppelgänger des Menschen bezeichnen könnte. Rudolf Steiner versteht hierunter dasjenige Wesen, welches der Mensch sich durch seine guten und bösen Handlungen selber schafft. Es macht sich zum Beispiel geltend in Allem, was im Schicksal hinderlich wirkt. Der mongolische Dichter Galsan Tschinag beschreibt dies in "Das Ende des Liedes" so: „Je tiefer er in seinen Erinnerungen kramte, umso unverständlicher wurde er sich selber. Jedes Mal, wenn sich ein Stück aus seinem gelebten Leben herauslöste und auf ihn zubewegte, wusste er, dass er einem schrecklichen Menschen begegnen würde. Und diesem Schreckgespenst, das er selber war, zu begegnen, wurde ihm mit jedem Tag unerträglicher, doch konnte er es nicht verhindern, dass sich sein Hirn erinnerte.“

Inwieweit diese Realität erfahren und produktiv mit ihr umgegangen werden kann, wird Marcus Schneider in seinem Vortrag darstellen.

Marcus Schneider, (1954) in Basel, absolvierte ein philologisches Studium und ist Pianist. Er war 18 Jahre Klassenlehrer an der Rudolf Steiner-Schule Basel. Sein Wirken kennzeichnet eine rege Kurs- und Reisetätigkeit im In- und Ausland zu Musik, Pädagogik, Lebensfragen. Gegenwärtig ist er Leiter der Höheren Fachschule Anthroposophische Pädagogik HFAP Dornach, Vorsitzender des Paracelsus-Zweiges in Basel, Präsident des Vereins Medienstelle Anthroposophie Schweiz und Präsident Kulturkommission Scala (Basel). Er ist Autor von “Rätsel und Werk Giuseppe Verdis” und weiterer Vortragspublikationen u.a. zu Paulus, den Mondknoten u.a.

Marcus Schneider/Cornelia Steiert (Copyright by Björn Steiert)

 

10. Dezember 2005, Dia-Vortrag:

Orte der Kraft im Schwarzwald und den Vogesen

Roland Kroell

(Laufenburg)

Bericht:

Am 10. Dezember sprach der bekannte Musiker und Autor Roland Kroell im Kulturwerkstatt-Verein über das Thema „Orte der Kraft im Schwarzwald und den Vogesen“. Anhand von Dias berichtete er über seine persönlichen Erlebnisse auf Wanderungen und nahm auch Bezug auf den in Überlieferungen vorliegenden Hintergrund. Der ‚keltische Geist’ ist hierbei für ihn – auch für seine Musik – besonders inspirierend. Er spielte einige improvisierte Stücke auf Harfe, Blasinstrumenten und der Trommel, welcher er erstaunliche Rhythmen entlocken konnte. Die zahlreichen Anwesenden nahmen seine Darstellungen interessiert auf und auch der Referent selbst erklärte hinterher gegenüber den Veranstaltern, dass er den Abend als in sich sehr stimmig erlebt habe.

Informationen:

Roland Kroell hält auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck am Sa., den 10. Dezember, um 20 Uhr einen Dia-Vortrag (mit Livemusik) zum Thema "Orte der Kraft im Schwarzwald und den Vogesen"  Veranstaltungsort ist die Kulturwerkstatt, Riesstraße 4 (Lörrach, Zentrum). Es wird ein Eintritt in freiwilliger Höhe verlangt.
Zwischen Heilquellen, Bergseen, Felsen und Grotten unserer Region besteht nach Roland Kroell ein feines Energienetz, das sich über die Berge der Vogesen und des Schwarzwaldes erstreckt. Unsere Ahnen kannten diese Kraftorte und alten Wege. In seinem Buch "Magischer Schwarzwald und Vogesen" berichtet der Barde anhand von 32 ausgesuchten Wanderungen und Ausflügen in Schwarzwald und Vogesen aus Geschichte, Geschichten und alten Überlieferungen, versehen mit umfangreichem Bildmaterial, Karten, Anreise-und Wegbeschreibungen. Er gibt dabei Anregungen, wie wir diese Orte für uns erschließen können.
Dies will Roland Kroell uns auf andere Art versuchen, in seinem Vortrag nahezubringen. Er wird dabei auch keltisch inspirierte Musik vortragen. Kroell lebt in Laufenburg,  beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit der keltischen Kultur am Oberrhein. Er veröffentlichte mehrere Bücher zu mythologischen Reisen im Schwarzwald und Dreiland. Ist in der Region bekannt durch zahlreiche CD-Produktionen ("Archaische und keltische Gesänge", "Parzival" u.a.) sowie durch Rundfunk- und Fernsehbeiträge.

Roland Kroell (Copyright by Björn Steiert)

 

9. Dezember 2005:

Jahresversammlung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck

Am 9. Dezember traf sich der gemeinnützige Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. (Lörrach) zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung. Es wurde zunächst vom Kulturvorstand Björn Steiert ein Überblick über das erfolgreiche Veranstaltungsprogramm der letzten eineinhalb Jahre gegeben, das in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4) angeboten wird – einem Raum, den sich der Verein mit einer weiteren Gruppe von Mietern teilt, die unabhängig von ihm vor Ort Kurse abhalten. Als repräsentative Beispiele für die Vereinsveranstaltungen führte Björn Steiert u.a. die Lesungen und Vorträge von Robert Schneider, Galsan Tschinag, Marcus Schneider und Willi Seiß an. Einzelnes fand sein Echo auch in der deutschlandweiten Presse, namentlich im Zusammenhang mit dem  Referenten Dr. Michael Werner, der über das Phänomen der sog. 'Lichtnahrung' sprach.

Im Gespräch wurde das Ziel des Kulturwerkstatt-Vereins, der als eigenständige Initiative nicht angeschlossen ist an eine weltanschauliche Vereinigung irgendeiner Art, thematisiert:  eine Lücke in der kulturellen Szene Lörrachs und des (grenzüberschreitend verstandenen) Umlandes zu schließen, indem durch Vorträge und Kurse Inhalte seriöser Spiritualität der Öffentlichkeit bekannter gemacht werden und so im Sinne einer ‚Verbreitung der Vertiefung’ gewirkt wird. Als Referenten werden bekannte, wie auch noch zu entdeckende Persönlichkeiten aus der Region und von weiter her eingeladen.

Als wichtiger Aspekt wurde von einem Anwesenden der Begriff der 'inspirierten Kunst' in den Mittelpunkt gerückt. Schon vor Jahrtausenden habe es in Rom sowohl den Circus, welcher die ‚Brot und Spiele’-Doktrin verkörperte, als auch Darbietungen echter Kunst und die sog. Mysterienspiele gegeben. Der Kulturwerkstatt-Verein möchte in moderner Form an letztere Ausrichtung anknüpfen und nicht die kommerziell-konventionelle Erwartungshaltung bedienen. Bei alledem ist für die Initiatoren der soziale Gedanke von Bedeutung: um auch finanziell schwächer Gestellten eine Teilnahme zu ermöglichen, wird für das Vortragsprogramm ein Eintritt in freiwilliger Höhe erhoben.

Als Kulturvorstand ist Björn Steiert mit seiner Mitarbeiterin und Stellvertreterin Cornelia Steiert für die Organisation, Durchführung und Vertretung des Programmes zuständig. Beide sind Ansprechpartner in diesen Fragen. Die weitere aktuelle Ämterbesetzung ist nach der Vereinsversammlung die folgende: Rechtsvorstand: Claus Steiert (Mitarbeiterin/Stellvertreterin: Isolde Krauss), Wirtschaftsvorstand: Anna Luise-Laissue (Mitarbeiterin/Stellvertreterin: Karin Suyter); Kassenprüfer: Ulrich Lacher; Mediatoren: Dr. Ulrich Speidel, Erika Speidel.

Spenden für den Kulturwerkstatt-Verein, die für einen weiteren Ausbau des Veranstaltungsprogramms und für die Ausstattung des Raumes  verwendet werden, sind möglich an: Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V., Konto-Nummer 7900582300 bei der GLS-Bank (Bankleitzahl: 43060967).

Weitere Informationen, auch über die Mitgliedschaft, die ab 5 Euro monatlich möglich ist und die neben der kontinuierliche Arbeit gewährleistenden Unterstützung dieser Einrichtung auch Vorteile für die Mitglieder bringt (Ermäßigungen bei Seminar-Veranstaltungen, kostenlose Ausleihe von Medien) finden sich unter www.kulturwerkstatt-dreilaendereck.de.

 

[12. November 2005: Die Lesung mit Christoph Meckel wurde verschoben.]

 

22.Oktober 2005, Vortrag:

Hilfe und Heilung auf geistigem Wege durch die Lehre von Bruno Gröning

Elke und Klaus Aleff

(Schopfheim)

Bericht:

Am 22. Oktober sprach Klaus Aleff im Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck über Leben und Lehre des Heilers Bruno Gröning (1906 - 1959).

Cornelia Steiert übernahm mit herzlichen, einfühlsamen Worten die Begrüßung des Referenten und des Publikums. Sie äußerte den Wunsch, dass die Anwesenden nach dem Vortrag mit einem anderen Bewusstsein nach Hause gehen mögen und betonte die notwendige Offenheit und Unbefangenheit für Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich dem Verstand zunächst nicht erschließen.

Der Referent, der über profunde geistesgeschichtliche und naturwissenschaftliche Kenntnisse verfügte und diese anschaulich und verständlich vermitteln konnte, begann mit der Darstellung der Biographie Grönings. Er berichtete von damaligen und späteren, Aufsehen erregenden, nachgewiesenen Heilerfolgen. Er kam auch auf die bürokratischen Hindernisse zu sprechen, die Gröning in den Weg gelegt wurden.

Inhalt der Lehre Grönings sei es, in den prinzipiell freien Willen das Gute aufzunehmen, so dass auch die aus diesem folgenden Gedanken und Taten gut wären und sich in die höhere Ordnung der Welt einfügten. Nicht mit Problemen und Krankheiten solle man sich befassen und ihnen damit nur noch mehr Macht geben.

Er stellte, nach einer zeitkritischen Analyse der Anschauung, dass Geist aus Materie hervorgehen könne, wo er doch in Wahrheit das übergeordnete sei, ferner dar, wie der sog. Heilstrom, der durch Gröning wirkte, in anderen Zeiten und Kulturen - wie etwa in Ägypten und Indien - auch erlebt und nur jeweils anders benannt wurde. Er verwies hierzu auf eine Bibelstelle (Lk 8, 40-56). Hieran zeigte sich eine weitherzige, überkonfessionelle Haltung. Bei Gröning sei das besondere, dass der besagte Heilstrom im Grunde von Gott aus Liebe hervorgehe und im Körper Gesundheit, in der Seele Liebe und im Geist Erkenntnis bewirke. Über sich selbst sagte Gröning: "Nicht ich heile, sondern Gott heilt". Und: "Mit Gott kann ich Alles, ohne ihn nichts."

Der Referent verlangte gemäß der Praxis des Bruno Gröning Freundeskreis kein Honorar.

In Basel und Bad Säckingen finden regelmäßig Treffen des Bruno-Gröning-Freundeskreises statt. Am 20. Nov. und 18. Dez. 2005, sowie am 22. Ja. und 19. Febr. (jeweils sonntags) wird im Kino Royal von 10:30 - 17:00 Uhr (inkl. 2 Pausen) der Dokumentarfilm "Das Phänomen Bruno Gröning" gezeigt.

Informationen:

Bruno Gröning (1906 bis 1959) - ein ungewöhnlicher Mensch! 1949 rückte sein Name über Nacht ins Schlaglicht der Öffentlichkeit. Presse, Funk und Wochenschau berichteten. Bis zu 30 000 Menschen reisten täglich an seinen Aufenthaltsort. Ein Kinofilm wurde gedreht, wissenschaftliche Untersuchungskommissionen einberufen, und die Behörden befassten sich bis hinauf in die höchsten Gremien mit dem Fall Bruno Gröning. Seine sog. Wunderheilungen waren für die einen Gnadengeschenke einer höheren Macht, für die anderen Scharlatanerie. Doch die Faktizität der Heilungen wurde durch medizinische Untersuchungen belegt. Bruno Gröning selbst sagte:

„VERTRAUE UND GLAUBE, ES HILFT, ES HEILT DIE GÖTTLICHE KRAFT!“

Auch heute finden im Zusammenhang mit Bruno Gröning Heilungen statt. Es gibt regelmäßige Zusammenkünfte des im Sinne des Namensstifters unentgeltlich arbeitenden und konfessionell und weltanschaulich unabhängigen Bruno-Gröning-Freundeskreises, der auch Publikationen über Leben und Lehre verbreitet.

Die Referierenden werden eine Einführung in die Biographie Bruno Grönings, dessen Wirken und in das Prinzip geistiger Heilung geben.

Mehr Informationen über die Arbeit des Bruno-Gröning Freundeskreise: http://www.bruno-groening.ch

 

15. Oktober 2005, Vortrag:

Christliche Erziehung - eine Aufgabe der Zukunft.

Uwe Mingo

(Taisersdorf)

Bericht:

Am 15. Oktober hielt Uwe Mingo (Taisersdorf/Bodensee) ein Seminar im Rahmen des Programms des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck zum Thema "Christliche Erziehung". Kerngedanke war, dass das Ideal einer christlichen Erziehung im Grunde etwas Zukünftiges und damit im positiven Sinne "unzeitgemäßes" sei. Der Referent, der als Religionslehrer über praktische Erfahrung in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen verfügt, skizzierte, veranschaulicht durch eine Power-Point-Präsentation, die Ansätze protestantischer und katholischer Pädagogen wie Comenius, Pestalozzi, Don Bosco und Böhm. Zuletzt leitete er vor diesem Hintergrund auf Rudolf Steiners Pädagogik über, in deren Mittelpunkt für den Erzieher das Erkennen der Zukunftsaufgabe des jeweiligen Kindes steht und baute Brücken zum wechselseitigen Verständnis. Bezogen auf ein Bibelzitat formulierte er den Gedanken, dass der eigentliche Lehrer Christus sei - und ein jeder somit Schüler. Aufgabe des Erziehers/der Erzieherin sei es darum, die Menschen zu ihm hinzuführen. Als vorbildhaftes, geschichtliches Symbol sprach Mingo, illustriert durch Darstellungen des Hieronymus Bosch, die Ente mit deren Küken an, was er in Verbindung brachte mit demjenigen Wesen, das in den Sprüchen Salomos als "Frau Weisheit", im Griechischen als "Sophia" bezeichnet wird. Letztlich solle im Sinne einer christlichen Erziehung alles Wissen dazu dienen, zu Gott zurückzufinden. Mingo schloss mit einem Zitat des christlichen Hermetikers Valentin Tomberg, dass besagt, dass "die Schreiber der Geistesgeschichte der Menschheit, (...) zuletzt von einzelnen Menschen und einzelnen Menschengruppen berichten [werden], die Wegweiser zur Vollendung sind, d.h. deren Eigenschaften und Fähigkeiten darüber Zeugnis ablegen, daß das Reich des Menschen mit dem ‚Reich Gottes’ sich vereinigen und verschmelzen kann.“. An das in zwei Teilen stattfindende Seminar schloss sich noch eine lebhafte Diskussion an, in der viele Fragen gestellt wurden.

Hinweis: Uwe Mingo ist Verfasser des Buches "Leitfaden und Praxishandbuch zu Rudolf Steiners Pädagogik", Achamoth-Verlag, 270 Seiten, 21.50 Euro. ISBN 3-923302-08-8.

Informationen:

In dem Seminars gilt es, sich Auffassungen von Erziehung in Geschichte und Gegenwart im Verhältnis zum christlichen Erziehungsauftrag von Kirche, Staat und Evangelium zu vergegenwärtigen. Besondere Beachtung finden hierbei Wegbereiter christlicher Pädagogik wie Comenius, Pestalozzi, Don Bosco und Winfried Böhm.

Es wird versucht, Bedingungen aufzuzeigen, die der Aufgabe dienlich sein können, die auch ein Mann wie Rudolf Steiner von Lehrern gefordert hat, nämlich zu erziehen im Einklang mit der zukünftigen Lebensaufgabe unserer Kinder als Voraussetzung christlicher Erziehung.

 Folgende Fragen stehen hierbei im Raum:

Wofür werden unsere Kinder erzogen? Stecken wir in einem Dilemma, weil viele Erziehungsfelder bereits „falsch gepolt“ sind? Welche Rolle spielt bei christlicher Erziehung die Selbsterziehung? Worin liegt der Unterschied zwischen Glaubensunterweisung und christlicher Erziehung? Worauf wird es in der Zukunft ankommen?

 

04. Oktober 2005, Vortrag:

Was geschieht beim Tod? Was kommt danach?

Anton Kimpfler

(Freiburg, St-Georgen)

Bericht:

Der Freiburger Schriftsteller und Journalist Anton Kimfpler sprach am 4. Oktober in der Kulturwerkstatt Dreiländereck über das Thema "Was geschieht beim Tod. Was kommt danach?" Er stellte zu Beginn einige Gedanken darüber an, die nahelegen sollten, dass der menschliche Geist unabhängig vom Körper sei. Dessen Stoffe seien nach etwa 7 Jahren vollständig ausgetauscht - und doch habe das menschliche Bewusstsein Kontinuität. Es sei der menschliche Geist, der Gehirnvorgänge beobachte und analysiere, nicht das Gehirn den menschenlichen Geist. Auf der Grundlage von Nahtodesberichten, wie sie, identisch mit älteren Anschauungen über das Leben nach dem Tod, in immer größerer Zahl vorliegen, wie auch abgestützt durch die Aussagen von Persönlichkeiten, die wie beispielsweise Rudolf Steiner erklärten, hellsichtig zu sein, skizzierte Kimpfler die Stufen des nachtodlichen Erlebens, des Ganges der Verstorbenen durch planetarische Sphären. Er beschrieb ebenso, wie "hilfreiche Begleitung" im doppelten Sinne gegeben sei: einmal könnten wir die Verstorbenen gedanklich begleiten und ihnen Orientierung geben, zum Anderen würden diese auch uns - oft unbemerkt - unterstützen und inspirieren. Kimpfler verwies auf das Zitat des Novalis: wenn ein Geist sterbe, werde ein Mensch geboren, sterbe ein Mensch, werde ein Geist geboren. So gesehen wären die Verstorbenen die eigentlich Lebendigen.

Informationen:

„Könnten doch die Menschen wissen,

Unsre künftigen Genossen,

Daß bey allen ihren Freuden

Wir geschäftig sind.“

Aus dem „Lied der Toten“ (Novalis) 

Durch die Beschäftigung mit Nahtoderfahrungen (im Bild schon um 1500 durch Hieronymus Bosch dargestellt), wie auch durch das Wirken solcher Persönlichkeiten wie der Sterbeforscherin- und begleiterin Elisabeth Kübler-Ross hat in unserer Zeit eine neue Beschäftigung mit dem – oft noch verdrängten – Phänomen des Todes eingesetzt. Man wagt sich auch wieder unbefangener die Frage zu stellen: was kommt danach? Welche Antworten hierauf können uns eigene Erlebnisse oder die unserer Mitmenschen geben? Welche erhalten wir, wenn wir die spirituellen Weltanschauungen dahingehend befragen?  

Anton Kimpfler, (1952) tätig in der Erwachsenenbildung sowie als Schriftsteller und Verleger. In über zwanzig verschiedenen Ländern wirkt er mit vielen Menschengruppen zusammen. Schwerpunkte seiner Arbeit: Neue soziale und spirituelle Wege, Fragen der Gemeinschaftsbildung und der Konfliktbewältigung, aktuelle Zeitprobleme. Verfasser zahlreicher Aufsätze und Bücher.

 

28. September 2005, Vortrag:

Dialog statt Kampf der Kulturen

Dag Hammarskjölds Vermächtnis

Stephan Mögle Stadel

(Stuttgart)

[Archiviert: Video-Mitschnitt]

Bericht

Am 28. September sprach Stephan Mögle-Stadel auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck in der Riesstraße 4 über das Vermächtnis des neueren Recherchen zufolge ermordeten UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld, über den der Referent eine weltweit beachtete Biographie geschrieben hatte. Es wurde der Lebenslauf eines hochgebildeten Mannes beschrieben, der im positiven Sinne beispielhaft in einer Zeit ist, in welcher oft beklagt wird, dass es in der Politik keine echten moralischen Vorbilder mehr gäbe. Hammarskjöld bewies Aufrichtigkeit, indem er auch den Weltmächten die Stirn bot und sich mehrmals erfolgreich aktiv für den Frieden in der Welt einsetzte und dadurch Eskalationen von Konflikten verhinderte. So etwa gehen auch die Blauhelme der UNO auf sein Engagement zurück. Die Kraft für sein Handeln schöpfte er aus einem von christlicher Esoterik und christlicher Mystik geprägten, doch weitherzigen, das heißt konfessionelle und religiöse Gräben überwindenden Weltbild und einem spirituellen Erleben, was größtenteils erst nach seinem Tod durch Veröffentlichung von Lyrik bekannt wurde. Demgemäß hatte Hammarskjöld formuliert, dass man, wolle man etwas in der Welt bewirken, lange verschweigen müsse, wer man sei, um nicht zu früh 'erkannt' und verhindert zu werden. Dem Vortragenden, dem man anmerkte, wie tief er mit seinem Thema verbunden war, gelang es, Hammarskjöld so zu schildern, dass die Zuhörer ein eindrückliches Bild und viele Anregungen mit nach Hause nehmen konnten. So stand die Veranstaltung insgesamt im Zeichen eines echt kosmopolitischen Bewusstseins, dessen Verbreitung Mögle-Stadel, der im Rahmen der UNO schon zusammen mit Peter Ustinov und Yehudi Menuhin in diesem Sinne aktiv war, ein Anliegen ist.

Stephan Mögle-Stadel und Cornelia Steiert (Copyright by Björn Steiert)

Informationen:

Vor 50 Jahren, Ostern 1953, wurde ein Schwede zum 2. Generalsekretär der Vereinten Nationen gewählt. Am 17. September 1961 wurde dieser "Geistesmensch" (Zitat aus dem Nachruf von Martin Buber) ermordet. Wer war dieser Mensch, dem posthum der Friedensnobelpreis verliehen wurde – als Menschenrechtler, als Gründer der UNO-Blauhelme und als Anwalt der Dritten Welt im Prozess der Entkolonialisierung? Als der einzige UN-Generalsekretär, der gleich drei Mal ein Veto des Sicherheitsrates ignorierte und Grundlagen dafür schuf, die UNO für die NGO’s zu öffnen? Wer waren seine Gegner, die versuchten, das Attentat von Ndola als Flugzeugabsturz zu vertuschen?

Und vor allen Dingen: was sagt uns das geistige Vermächtnis dieses auch sehr spirituellen und poetisch begabten Menschen, dessen Wirken vorbildhaft als verstanden werden kann, für unsere heutige Zeit, in der immer öfter das Stichwort vom Kampf der Kulturen fällt?

 Zum Referenten: Rio, New York, Tokyo. Umweltschutzkonferenzen, Menschenrechtstagungen, Zen-Meditationsseminare. Dies sind einige der Orte, wo man den Journalisten, Schriftsteller und Weltbürger Stephan Mögle-Stadel (geb. 1965) antreffen kann. Er erklärt: "Dass ich in Indien ein verhungerndes Kleinkind in meinen Armen halten durfte, hat mich sehr erwachsen gemacht."  Mögle Stadel absolvierte seinen Zivildienst im Rahmen eines UNO-Praktikums in New York City und Washington DC; studierte Pädagogik, Geschichte und Psychologie inklusive einer Weiterbildung am C.G. Jung-Institut für Tiefenpsychologie. Das intensive Nachdenken und das Engagement bei einer internationalen Weltbürgerinitiative, Seite an Seite mit dem Multitalent Sir Peter Ustinov und dem Geigenvirtuosen Yehudi Menuhin, zeitigten auch schriftstellerische Früchte. Unter dem Pseudonym Russell McCloud ließ der 25-Jährige als Co-Autor des Romanes "Die Schwarze Sonne von Tashi Lhunpo" Neonazis und UNO-Geheimdienst aufeinanderprallen. Er verfasste ein ökologisches und ideengeschichtliches Buch über Um-Weltbürgertum: Die Unteilbarkeit der Erde. Das Vorwort schrieb Peter Ustinov. Zuletzt ging Mögle-Stadel in der Biographie Dag Hammarskjöld. Vision einer Menschheitsethik der Frage nach, warum 1961 UNO-Generalsekretär Hammarskjöld ermordet wurde. Yehudi Menuhin stiftete hierfür das Vorwort. (Nach Informationen erschienen in der Februar-Ausgabe 2001 der Stuttgarter Zeitschrift a tempo)  

Mehr über Mögle-Stadel und seine Projekte findet sich unter www.welt-buerger.org

 

23. September 2005:

Autorenlesung/Gespräch

Galsan Tschinag

(Ulan Bator, Mongolei)

[Archiviert: Video-Mitschnitt]

Resonanz:

"Es war eine sehr schöne Atmosphäre bei Euch! Wie in einer Jurte."  Galsan Tschinag.

"Er ist ein interessanter, humorvoller Mann mit einem unglaublichen Charisma!"  Pidi Krause-Leiphold auf ihrer Homepage über Galsan Tschinag.

 "Via email möchte ich Ihnen mitteilen, dass mir die Lesung mit Galsan Tschinag am 23.9 außerordentlich gut gefallen hat."  Sabine Rust-Büttelmann

 

Galsan Tschinag und Björn Steiert (Copyright by Björn Steiert)

Bericht 

Am 23. September stellte Galsan Tschinag auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck in Kooperation mit der Buchhandlung Maurath Auszüge aus seinen Werken vor – darunter unveröfffentlichte Gedichte und eine längere Passage aus dem Buch „Der Wolf und die Hündin“, das zunächst einen Traum, gegen Ende ein etwas abgewandeltes Nahtoderlebnis des Verfassers beschreibt. Tschinag legte den Zuhörern abschließend ans Herz, dass es mitunter auch notwendig sei, ‚dem Schicksal in den Rachen zu greifen’, womit er auf ein Beethovenzitat anspielte.

Tschinag ist nicht nur Schamane und ein in (auch mündlich perfekt beherrschter) deutscher Sprache schreibender Dichter, der für sein Werk schon zahlreiche literarische Auszeichnungen wie den begehrten Chamisso-Preis erhielt, sondern zugleich Häuptling des mongolischen Volkes der Tuwa. Er führte es in den 90er Jahren nach dessen Zwangsumsiedlung zu sowjetischer Zeit an der Spitze der größten Karawane seit Dschingis Khan in die alte Heimat zurück. Er übernimmt, wie Björn Steiert in seiner Begrüßungsrede hervorhob, die Rolle eines Mittlers zwischen den Kulturen und will zugleich Aufmerksamkeit für die schwierigen Verhältnisse in seiner Heimat wecken. Seine Bedeutung wurde nicht zuletzt durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes (2002) unterstrichen.

Die Veranstaltung mit dem aus dem Fernsehen bekannten Autor stieß auf ein so großes Interesse, dass der Raum die vielen Gäste (circa 130) nicht mehr fassen konnte und diese teils noch vor der Tür Platz nehmen mussten. Es war ein Mann zu erleben, der allein schon durch seine Ausstrahlung eine große Wirkung erzielte. Seine menschliche, schlichte Art, sein Humor und seine Weisheit beeindruckten die Anwesenden tief, was sich am anschließenden lebhaften Gespräch, dem nachhaltigen Applaus und dem überaus erfolgreichen Verkauf der Werke Tschinags zeigte. Jeder Käufer erhielt eine individuelle Widmung und fand auch Rat auf persönliche Fragen. Galsan Tschinag schrieb den Organisatoren ins Gästebuch: „Nach Lörrach kam ich mit großer Erwartung, die aber schnell übererfüllt wurde. Dankbar fahre ich zurück, mit einem geheimen Wunsch zurückzukehren.“

Die Veranstalter – Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. und die Buchhandlung Maurath – spenden die Einnahmen zur Unterstützung des Volkes der Tuwa (Spendenkonto: Nomadenhilfe, Maria Kaluza, Kto: 118017938, BLZ: 25450110, Sparkasse Weserbergland).

 Am 7. Oktober wird Galsan Tschinag um ca. 21.45 in der NDR-Talkshow „Hermann&Tietjen“ zu sehen sein. Zusätzliche Hinweise: Ein Video seines Auftritts bei Johannes B. Kerner ist zu sehen unter http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/1/0,4070,22948-49-0,00.html Tondokumente zum Thema "German Dream" sind anzuhören unter http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/30/0,3672,2345566,00.html

Informationen

 »Ein Glück für die deutsche Literatur, vielleicht für die Weltliteratur.« Die Zeit

Auszeichnungen für Galsan Tschinag: 

1992 Adelbert-von-Chamisso-Preis, 1994 Puchheimer Leserpreis, 2001 Heimito-von-Doderer-Preis, 2002 Bundesverdienstkreuz

Galsan Tschinag, Dichter und Schamane, wurde 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der Tuwa. Er studierte Germanistik in Leipzig und schreibt seitdem vor allem in deutscher Sprache. 1968 lehrte an der Universität in Ulan Bator deutsche Sprache und Literatur, bis er 1976 wegen "politischer Unzuverlässigkeit" Berufsverbot erhält. Seit 1991 lebt er als freier Schriftsteller vor allem in Ulan Bator und ist viele Monate des Jahres als Nomade mit seiner Sippe im Altaigebirge in der Nordwestmongolei unterwegs. Im Sommer 1996 erfüllt sich Galsan Tschinag einen Teil seines Lebenstraumes, zur Rettung der traditioniellen Nomadenkultur beizutragen. In 63 Tagen führte er eine Karawane von Tuwa-Nomaden, die im Zuge kommunistischer Planwirtschaft umgesiedelt worden waren, 2000 km weit zurück in ihre ursprüngliche Heimat, das Altai-Gebirge. Diese größte Karawane seit Dschingis-Khan erregte großes Aufsehen in der Öffentlichkeit und stärkte das Selbstbewusstsein der jahrzehntelang entwurzelten und unterdrückten Nomaden.

Die Veranstaltung mit ihm wird abwechselnd aus Lesung und Gespräch mit dem Publikum bestehen. Galsan Tschinag wird uns die Kultur seines Stammes, wie auch Wichtiges über das Dasein eines Schamanen näher bringen. Er sieht sich als Mittler zwischen seinem und unserem Volk. So sagte er etwa einmal : „Johann Wolfgang von Goethe nun hat es fertiggebracht, nicht nur seinen eigenen, sondern auch seines Volkes Gipfel zu ersteigen und zu übersteigen und damit zu Formel und Maßgabe des edlen deutschen Geistes zu wachsen, der bereit und auch fähig ist, Welten und Zeiten und Kulturen in sich aufzunehmen und gleichzeitig selber diese zu durchdringen.“ (Rede bei der Eröffnung von Poetry International, Rotterdam, 12. Juni 1999) 

Eine Veranstaltung des Vereins „Kulturwerkstatt Dreiländereck“ in Kooperation mit der Buchhandlung Maurath, Basler Straße 174, D-79539 Lörrach, Tel. (07621)2803, Fax (07621) 133 16), www.maurath.de, info@maurath.de

Galsan Tschinag (Copyright by Pidi Krause Leiphold)

 

09./10. September 2005, Vorträge:

"Astrosophie"

Bericht:

Herbert Vetter im Gespräch nach seinem Vortrag (Copyright by Björn Steiert)

Am 9. und 10. September hielt Herbert Vetter auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck zwei Vorträge zum Thema Astrosophie - eine Weiterentwicklung und Vertiefung der Astrologie, die neben dem, was der Mensch in seinem Horoskop mitbringt, vor allen Dingen berücksichtigt, wie dieser nun mehr und mehr zum aktiven Gestalter seines Schicksals wird. Die neue (verchristlichte) Astrologie beginne gemäß der Deutung der Apokalypse der Johannes nicht beim Widder, sondern bei den Fischen und wende sich gerade dem zu, was im "Faust" mit dem Gang zu den Müttern - in die eigene Seele und in das innere der Erde - umschrieben wird. Der Referent stellte interessante und überraschende Bezüge her, so bezeichnete er etwa die Edelsteine als "Architekten des Leibes". Er sprach lebhaft und humorvoll. Während er am Freitag die Grundlagen entwickelte, ging er am anschließenden Samstag ins Detail und demonstrierte anhand praktischer Beispiele, wie bestimmte Qualitäten, z.B. der Planeten, am Menschen erlebt werden können. Auch diejenigen, die keine Vorkenntnisse besaßen, konnten ihm in seiner anschaulichen Vortragsweise gut folgen.

 

Informationen:

Die frühere Lehre der Entsprechungen zwischen Mensch, Naturreichen  und Gestirnen – Astrologie genannt – kann in unserer Zeit auf neue Weise verstanden und vertieft werden, wesentlich auch durch die Erkenntnisse der Anthroposophie. Herbert Vetter wird dieses große Gebiet der ‚Astrosophie’, der neuen, beziehungsweise erneuerten Sternenweisheit in zwei aufeinander aufbauenden Vorträgen, die allerdings auch unabhängig voneinander besucht werden können, behandeln. 

Herbert Vetter, geb. 1941 in Pforzheim; Ausbildung zum Edelstein- und Juwelenfasser, Diamantfachmann, Goldschmiedemeister; Aufbau und Führung eines Schmuck- und Juwelenateliers mit bis zu 28 Mitarbeitern. Das Atelier belieferte führende Häuser (z.B. Bucherer, Omega, Longines ) und erlangte höchste europäische und internationale Auszeichnungen. Mit 42 Jahren wandelte Herbert Vetter sein Atelier mit voll ausgestatteten Arbeitsplätzen in die Kleinodienschule um. In dieser Kleinodienschule wurden bis jetzt über 40 Goldschmiede mit staatlicher Anerkennung ausgebildet. Weiterhin wurden viele Kurse im Schmieden und Siegelschmieden sowie Seminare gegeben. Mehr Informationen zu Herbert Vetter: www.kleinodienschule.de, Kleinodienschule, Malzholzweg 21, D-79591 Eimeldingen, Tel.: 07621 - 68 96 39, Fax: 07621- 68 62 62,  Ausstellung von Kleinodien und Mineralien Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Anfertigung von Kleinodien nach individueller Beratung.)

 

 18. Juni 2005, Vortrag:

"Der Mensch und sein Baum"

Dietmar Findling

(Steinen-Hüsingen)

In seinem Vortrag wird Dietmar Findling auf die spirituelle Beziehung zwischen Baum und Mensch eingehen und aufzeigen, was dies für den Einzelnen bedeuten kann. Jeder Baum habe wertvolle Eigenschaften und gebe Antworten auf verschiedene Probleme. Stark wie eine Eiche, genügsam wie eine Kiefer, diese Bezeichnungen kämen nicht von ungefähr. So habe er für sich selbst entdeckt, dass man häufig nicht lange nach Antworten suchen müsse, sondern diese bei den Bäumen finden kann. „Bäume sprechen zu einem“, behauptet Dietmar Findling und wirkt bei seiner Aussage überzeugt und überzeugend. Er erläutert:

„Ich denke, wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass Bäume 'nur' Bäume sind. Sie sind real existierende Wesen, die einen wesentlichen, stillen Beitrag leisten, damit Menschen auf diesem Planeten überhaupt lebensfähig sind. Ich stelle einen allgemeinen, sich immer weiter ausbreitenden Trend bei den Menschen fest, der ein neues Naturverständnis und eben auch einen ganzheitlichen Ansatz der Lebenseinstellung beinhaltet. Mein Publikum begrüsst den Ansatz, Baum, Natur & Mensch gestern wie heute in einem großen Ganzen zu sehen. Und damit wird aus dem Mythos Baum eben wieder Realität.“  

Dietmar, Findling, geb 1960 in WeidenSeit Jahren beschäftigt sich der Autor mit scheinbar so unvereinbaren Dingen wie Philosophie, Natur und Grafik-Design. In den Kelten und ihrem Leben im Einklang mit der Natur sieht er eine Möglichkeit, dem Alltag und seinen Problemen auf eine neue und doch uralte Weise zu begegnen. 

Die angegebenen Informationen sind Dietmar Findlings Homepage entnommen: http://www.baumkreis.de 

„Ich habe gesagt, und ich sage immer noch, daß jeder Baum viel mehr ist als nur das Ergebnis chemisch-physikalischer Prozesse. Hinter der äußeren Gestalt eines Baumes steht etwas lebendig Wesenhaftes, das geistiger Art ist, Nur eine lieblose und geistlose Vorstellung der Welt kann das bezweifeln. Diese materialistische Auffassung hat uns ja gerade in die Verwüstung der Natur hineingeführt.“ Michael Ende, „Michael Endes Zettelkasten“, Stuttgart 1995, S. 172.

 

 

04. Juni 2005, Autorenlesung:

"Mythische Orte am Oberrhein"

Edith Schweizer-Völker

(Basel, Schweiz)

Die Volkskundlerin und Kulturjournalistin Edith Schweizer-Völker gibt Einblick in ihr neues Buch mit Geschichten, Sagen und Legenden um heilige Stätten im Dreiländereck (mit Dias).

In einer Zeit des raschen Wandels und der Verunsicherung sucht der Mensch wieder vermehrt Orte der Stille und der Besinnung. In der Dreiländerregion am Oberrhein gibt es eine große Zahl von kultischen Plätzen aus vorchristlichen Epochen bis in unsere Zeit wie Quellheiligtümer, Eremitagen, Klöster und Wallfahrtskapellen, die seit Jahrhunderten, ja seit Jahrtausenden von den Menschen im Bedürfnis nach innerer Einkehr aufgesucht werden. Die Basler Kulturjournalistin und Volkskundlerin Edith Schweizer-Völker hat zusammen mit dem Fotografen Martin Schulte-Kellinghaus über vierzig solcher Orte, die von Sagen, Mythen und Legenden umwoben sind, dokumentiert. Die einzelnen Ausflüge sind mit großformatigen Bildern illustriert und mit Reiserouten und praktischen Hinweisen versehen. Ein Terminkalender gibt Auskunft über jährlich wiederkehrende Ereignisse wie die Sommersonnwendfeier im Basler Münster, den Eichsler Umgang oder das legendäre ‚Tanneverbrenne' in Thann.

Das Thema ihres Buchs MYTHISCHE ORTE AM OBERRHEIN (ISBN 3856162364, 26 €) wird die Grundlage bilden für eine Ausstellung im Museum am Burghof 2006 in Lörrach im Rahmen eines INTERREG-Tourismus-Projekts ‚Strasse der Mythischen Orte am Oberrhein', das OB Heute-Bluhm in Planung gegeben hat. 

Edith Schweizer-Völker ist 1939 in Basel geboren und erforscht als Volkskundlerin seit Jahrzehnten die Dreiländerregion am Oberrhein mit Nordwestschweiz, Elsass und Südbaden nach alten und neu entstandenen Traditionen. Zu diesem Thema sind von ihr mehrere Buchpublikationen erschienen. Sie arbeitet als Kulturjournalistin unter anderem für die Basler Zeitung und ist Dozentin an der Volkshochschule beider Basel. Sie war Botschafterin der Kantone Basel-Stadt und Baselland für das INTERREG-Projekt ‚Begegnungen am Oberrhein' und ist für ihre unzähligen grenzüberschreitenden Projekte 1995 mit dem Bumperniggel-Preis des Schweizerischen Bankvereins (heute UBS) ausgezeichnet worden.

 

 

28. Mai 2005, Autorenlesung:

Kristus“ (Roman) ,Robert Schneider

(Meschach, Österreich)

[Archiviert: Video-Mitschnitt]

„Jetzt aber gehe ich andere Wege, aber ich weiter und weiter von der Möglichkeit und von der Unmöglichkeit des Liebens erzählen.“ sagte Robert Schneider, einer der bedeutendsten Schriftsteller unserer Zeit, nach der Verfilmung seines Welterfolges „Schlafes Bruder“. Einer dieser Wege führte ihn zu seinem neuen Roman "Kristus", aus dem er am 28. Mai eine Lesung in der Kulturwerkstatt hielt.

 

Cornelia Steiert und Robert Schneider (Copyright by Björn Steiert)

Björn Steiert und Robert Schneider (Copyright by Björn Steiert)

Resonanz (Auszüge aus der Berichterstattung der Presse):

"Mächtig, bildreich und wortgewaltig. Robert Schneider las in der Kulturwerkstatt" (Jürgen Scharf im 'Oberbadischen Volksblatt' und teils identisch im 'Südkurier', 31.05.05):  

"Der Bucheinband sticht ins Auge: ganz in Kardinalrot, der Name des Autors fehlt, dafür steht in Goldprägeschrift und Versalien der Titel: KRISTUS. Was fast nach einer Bibel aussieht, ist der neue Roman von Robert Schneider, dem berühmt gewordenen Autor von 'Schlafes Bruder'. Er kam eigens aus dem Vorarlberg in die Kulturwerkstatt Dreiländereck nach Lörrach. Wie die Lesung zustande kam, erklärte Schneider selbst: 'Weil Björn Steiert mir einen sehr berührenden Brief geschrieben hat, habe ich zugesagt.

Sonst wollte der Autor zu seinem umfänglichen Text keine Erklärungen machen. Er redet nicht gern über seine Bücher, 'wir talken uns ohnmächtig', bat er um Nachsicht. Nur so könne das Geheimnis des Textes bewahrt werden. Schneiders 'Kristus' mit dem falsch geschriebenen Anfangsbuchstaben K) ist ein mitreißender Historienroman von 600 Seiten, und so viel man bei der Lesung mitkriegen konnte, wirklich ein großer Wurf  (...)

Schneider liest sehr geschickt den Beginn seines Romans und das Ende, also den Weg vom Gottesknecht zum Mordbuben. Dazwischen liegt das ganze unerhörte Leben dieses selbsternannten Propheten und Scheusals, das Schneider nur in kleineren Kapiteln antippt. 'Ich will Ihnen einfach nur ein paar Farben aus diesem Buch vorstellen', meinte er dazu, 'das ist alles'.

Es war mehr als das. Es zeigte einen streng historisch gearbeiteten Stoff mit einem fiktiven Jugendteil und der auf den Tag genau dokumentierten, in den Roman eingearbeiteten Lebensgeschichte des Jan in einzigartigem Erzählfluss, sprachmächtig, bildreich, wortgewaltig, wie man das von Schneider kennt. Doch der Autor versucht nicht, die Figur zu erklären, nur zu beschreiben, teils sympathisch und positiv, aber sie bleibt in der Schwebe. Das Buch hat nicht nur ganz traurige Episoden, man lacht auch viel, und Schneider stellte einige solcher humorvolle Stellen ('Wie dekliniert man Christus?') sehr gewitzt und schalkhaft vor, wobei seine hellwachen Augen durch die ovale, randlose Brille blitzten."

 

"Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Robert Schneider las in der Kulturwerkstatt Dreiländereck in Lörrach aus seinem Roman 'Kristus'"  (Kornelia Schiller in der 'Badischen Zeitung', 30.05.05). 

"(...) 'Ich lese nur aus diesem Buch', sagt er und hält das Buch mit dem blutroten Einband und den Gold gestanzten Titel 'Kristus' in die Luft. Und dann hebt Robert Schneider, Schriftsteller österreichischer Herkunft und Autor des millionenfach verkauften Bestsellers 'Schlafes Bruder' zu lesen an.

In der Kulturwerkstatt Dreiländereck stellte Schneider seinen neusten Roman 'Kristus' vor. 'Ideal und Wirklichkeit gehen schwer zusammen und davon handelt dieser Roman', liest Schneider mit fester Stimme. (...)

Den umfangreichen Inhalt eines recht dicken Romans für den Zuhörer so wiederzugeben, dass auch der Nichtkenner des Buches versteht, worum sich die Geschichte dreht, ist relativ schwierig. Umso erstaunlicher war es zu sehen, wie Schneider die markierten Seiten seines Buches umblätterte. Die Lesung begann er mit den ersten Seiten des Romans um dann einige Minuten später die letzten Seiten von 'Kristus' vorzulesen. Und dies tat er im stetigen Wechsel. Für den Zuhörer ergab sich dennoch ein homogenes Bild der Romanfigur Jan Beukels. Es fiel sogar leicht, den Worten von Robert Schneider zu folgen, denn er kennt sein Buch so genau wie kein anderer und schlüpfte während der Lesung immer wieder in die unterschiedlichen Rollen seiner Figuren, variiert seine Stimme mal kindlich als Jan Beukels in der Schule mit Bestimmtheit sagt, dass er im späteren Leben einmal 'Kristus' werden will; mal drohend als Jans Widersacher ihn zur Strecke bringen.

(...) Wirkte er in seiner Begrüßung noch zerbrechlich als er sagte, dass er keine Fragen zu seinem Werk gestellt bekommen möchte, wandelt er sich in der Lesung zum selbstbewussten Autor, der weiß, wann er seine Stimme wie zu erheben oder zu verdunkeln hat. Der Mann mit der rahmenlosen Brille schaute verschmitzt in das Publikum, während er die Seiten umblätterte und fragte: 'Geht's noch? Ich will ihnen einfach nur ein paar Farben aus diesem Buch vorstellen und das ist alles!' Und das 'Alles' ist Robert Schneider hervorragend gelungen."

 

29. April 2005, Vortrag:


Leben mit Lichtnahrung - Erfahrungsbericht eines Naturwissenschaftlers
 

Dr. Michael Werner

(Hiscia-Institut, Arlesheim, Schweiz)

[Archiviert: Video-Mitschnitt]

Informationen:

Kann ein Mensch ohne Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr leben? Dem stofflich-physisch-materiellen Weltbild widerspricht dies. Trotzdem gibt es immer mehr Menschen, denen dieses möglich ist. Mit vielen wissenschaftlichen Fragen und aus Neugier hat der Chemiker Dr. Michael Werner (Institut Hiscia, Arlesheim) Anfang 2001 einen Umstieg auf "Lichtnahrung" vollzogen und seitdem keine Mahlzeit mehr zu sich genommen.

Von seinen Erfahrungen und einem Forschungsprojekt zu dem Thema wird er an diesem Abend berichten und sich der Diskussion zur Verfügung stellen. Im Rahmen eines akademischen Forschungsprojekts hat er sich einem auf strengen wissenschaftlichen Richtlinien basierenden zehntägigen klinischen Versuch unter permanenter medizinisch-physiologischer und psychologischer Überwachung an einer schweizerischen Klinik unterzogen. Die Ergebnisse werden demnächst publiziert.

Lektürehinweis: Werner, Michael/Stöckli, Thomas 'Leben durch Lichtnahrung. Der Erfahrungsbericht eines Wissenschaftlers' AT-Verlag, ISBN-3-03800-229-1, 15.90 Euro. Erscheint im April 2005.
 

 

 

16. April 2005, Vortrag:

Die Grundsteinmeditation Rudolf Steiners als Grundlage und Vorbereitung für das Wirken des Bodhisattvas im 20. Jhdt.

Willi Seiß

(Freie Hochschule am Bodensee, Taisersdorf)

 

Cornelia Steiert, Björn Steiert und Willi Seiß (Copyright by Wolfgang Otten)

Willi Seiß (Copyright by Wolfgang Otten)

 

Informationen:

 

(„Grundsteinmeditation“, Auszug)

 

„Göttliches Licht,

Christus-Sonne,

Erwärme

Unsere Herzen;

Erleuchte

Unsere Häupter;

 

Dass gut werde,

Was wir

Aus Herzen

gründen,

Aus Häuptern

Zielvoll führen wollen.“

 

Nach dem Brand des 1. Goetheanums, dem Zentrum der anthroposophischen Bewegung, ist der Grundstein, der in dieser Meditation gebildet wird, gleichsam dessen neue geistige Gestalt. Der Hermetist Valentin Tomberg (1900-1973) war es, der in einer eigenen Arbeit diese Meditation noch tiefer erschloss, und zwar in dem Buch „Die Grundsteinmeditation Rudolf Steiners“ (Schönach 1993). Darin heißt es:

„'Das Wort, mit dem die Sprüche der Meditation beginnen und das die Bedeutung der Ansprache hat, ist: 'Menschenseele!'. Die Grundsteinmeditation ist die Meditation über die Wege und Mittel des Wachstums der Menschenseele und über die Wege und Mittel der Hilfe, die ihr dabei von der geistigen Welt geleistet wird“. (S. 16)

Willi Seiß (geb. 1922), schon mehrfach Gast erfolgreicher Veranstaltungen in der Kulturwerkstatt, verfügt über umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der christlichen Esoterik, namentlich der Chakra-Kunde, die er in seinem „Chakra-Werk“ seit 1991 sukzessive darstellt. Er brachte die heilpädagogische Camphill-Bewegung nach Deutschland, war maßgeblich an der Entwicklung der Helixor-Präparate zur Krebstherapie beteiligt und ist Initiator der Freien Hochschule am Bodensee sowie des Achamoth-Verlags für die Herausgabe der Werke von Valentin Tomberg. Zur geistigen Forschung befähigt, stellt er dar, inwieweit der Grundsteinspruch als Grundlage und Vorbereitung für das Wirken des sogenannten Bodhisattvas im 20. Jahrhundert verstanden sein sollte, den Steiner als den nächsten Buddha erwartete, der durch das moralische Kräfte übertragende Wort wirken würde. Vieles ist auf diesem Gebiet nicht erkannt oder versäumt worden. Ein um so größerer Ansporn, die Anstrengungen zu intensivieren. Der Referent tritt unabhängig von einer weltanschaulichen Institution auf und vertritt allein das eigenständig Erforschte.

 

06. April 2005, Vortrag:


Der Kreis der keltischen Jahresfeste


Markus Wursthorn, M.A.

(Keltologe/Linguist, Lörrach)

Informationen:


In den 'keltischen' Ländern Bretagne, Cornwall, Wales, Schottland und Irland blieb es auch nach der Christianisierung noch lange bei dem "heidnischen" Jahreskreis, der stark durch das Wachsen und Vergehen der Natur und die landwirtschaftlichen Verrichtungen bestimmt war. Er orientierte sich an vier Mondfesten als Hauptfeiertagen, von denen einer heute als Walpurgisnacht/1. Mai fortlebt. Zeit war damit nicht nur eine tote Dimension, sondern etwas Lebendiges.

Der Referent berichtet über den Kreis der keltischen Jahresfeste und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des alltäglichen Lebens der Kelten sowie zu deren Spiritualität und damit zu einem Punkt, der auch uns Heutige unmittelbar berührt.
 

 

1. April 2005, Fr., Autorenlesung/Buchvorstellung (entfallen):

Licht und Schatten. „Rudolf Steiner  - Adolf Hitler. Versuch einer Gegenüberstellung

Albert Hanel

(Schopfheim)

 

Informationen: 

[Text zu einer Illustration:] An die Stelle, an die Rudolf Steiner den Menschen in den Mittelpunkt stellte, versuchte Adolf Hitler das höchstentwickelte Tier (den „Übermenschen“) zu setzen. Heinz Seeber zeigt uns auf seinem Bild die Ausschaltung der „christlichen“ Mitte.   

 Der Schopfheimer Autor Albert Hanel (Jg. 1928) hat ein brisantes Buch geschrieben. Zwei Gestalten des 20 Jahrhunderts werden darin einander gegenübergestellt: Rudolf Steiner, Denker, Lehrer, Reformer, der den Menschen mit der Anthroposophie den Weg zur Weiterentwicklung wies – und Adolf Hitler, der die Welt mit seiner nationalsozialistischen Rassenlehre in die Katastrophe führte. Mitteleuropa war damit lange Zeit aus der Weltpolitik ausgeschaltet.

Der Verfasser hat Gelegenheit gehabt, beide Lehren zu erleben. In Stuttgart geboren, nach Kriegseinsatz und amerikanischer Gefangenschaft war er zwei Jahre Schüler an der Freien Waldorfschule in Stuttgart, wo er nach dem Studium Lehrer wurde. Nach einer sonderpädagogischen Zusatzausbildung war er Mitbegründer der Michael Bauer Schule am gleichen Ort, einer Freien Waldorfschule mit Kleinklassenbereich. Seit etwa zwei Jahren wirkt er an der Arbeit der Lörracher Dreigliederungsgruppe „ZeitReif“ mit.

Sein vorliegender, vor biographischem Hintergrund entwickelter Vergleich zeigt, daß es eine Alternative zu Hitler gab, aber auch, warum sie nicht genutzt wurde. Ein wesentlicher Grund für den Aufstieg Hitlers wird darin gesehen, dass der Impuls Rudolf Steiners nicht, bzhw. nur in unzureichendem Maße von den Deutschen aufgegriffen wurde. Albert Hanel wird an diesem Abend erzählen, wie es zu diesem Buch kam, und einige Kapitel daraus vorlesen. Anschließend wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen. Eine Rezension des Buches kann via Email angefordert werden unter kulturwerkstatt@gmx.de

Albert Hanel: „Rudolf Steiner-Adolf Hitler. Versuch einer Gegenüberstellung“ 1.Aufl. Frankfurt a.M. 2005. Erschienen in der „edition fischer“. 160 Seiten. ISBN.3-801-0726-9. Preis: 13:80 €

 

 

12. März 2005, Vortrag

Die Kraft unserer Gedanken

Jürgen Neumann

(Heilpraktikerschule Verimeer, Schopfheim)

 

Informationen:

 

Ein Vortrag von Jürgen Neumann (Heilpraktiker/Maulburg)

 zu Fragen, die uns alle angehen …

Was hindert mich daran, zufrieden und glücklich zu sein?

Wie erkenne und löse ich negative Verhaltensmuster?

Warum sind wir hier auf diesem Planeten ‚Erde’?

Warum muss ich leiden?

Während des Vortrags unternehmen wir eine höchst interessante Reise durch unseren sogenannten Energiekörper, unsere Gefühle, Gedanken und Verhaltensmuster. Ob in unserer Kindheit aufgeprägt oder aus vergangenen Leben mitgebracht – immer wieder bekommen wir die Chance unsere Leiden oder Schwächen zu erkennen, sie abzumildern, aufzulösen und zu heilen.

Den Mut und das Vertrauen zu finden, diesen Weg zu gehen, ist oft schwierig und beschwerlich, aber äußerst lohnenswert. Sie öffnen uns Türen zu einer Art Freiheit und Unbeschwertheit, die manche vielleicht noch aus ihrer Kindheit kennen …

Wir haben die Freiheit der Entscheidung!

(Obwohl es manchmal nicht so scheint …)

Der Referent über sich und seine Arbeit: „Nach langjähriger und intensiver Beschäftigung mit der Chakralehre, Edelsteintherapie, Astrologie, Träumen, Naturgeistern, der Engelwelt, geistigem Heilen und meinen eigenen Schwächen und Verhaltensmustern führte mich mein Lebensweg zur Eröffnung meiner eigenen Praxis in Maulburg. Zuvor absolvierte ich die Ausbildung zum Heilpraktiker, was meine Möglichkeiten der Heilung auf die körperliche Ebene erweiterte. Das alles ermöglicht, ein integratives Therapiekonzept für Körper, Seele und Geist.“

 

Jürgen Neumann, Heilpraktiker, Adolf-Strübe-Straße 11, 79689 Maulburg, 07622-6847196

 

 

05. März 2005, Jazz-Konzert

Thankful For The Sunshine

Anke Johannsen

(Waldshut-Tiengen)

[Archiviert: Tonmitschnitt]

 

Informationen:

 

Wer die aktuelle Ausgabe der „WOM“-Zeitung in die Hand nimmt, erblickt auf dem Titelbild Anke Johannsen, eine außergewöhnlich begabte, junge Jazz-Musikerin aus Waldshut-Tiengen. Schon jetzt kann sie auf einen eindrucksvollen Karriereweg zurückblicken. So spielte sie etwa zusammen mit dem Grandprix-Teilnehmer Max Mutzke in zwei Bands, hatte mit Auslandsreisen verbundene Auftritte in Minneapolis, Minnesota - Salt Lake City, Utah - Phoenix, Arizona - San Francisco, California - San Diego, California - Orlando, Florida - Stroudsbourg, Pennsylvania - Washington D.C., Virgina - Accra, Ghana. Aktuell wird die Aufnahme ihres ersten Albums 'More Than It Seems' mit von ihr komponierten Stücken in Angriff genommen. Ihre Musik ist einfühlsam und von einer positiven Grundstimmung und Lebensfreude geprägt. Der „Südkurier Albbote“ schrieb am 15. Juni 2000: „Mit Recht hat Anke Johannsen an Piano und Keyboard einen eigenen Fanclub: Mit traumwandlerischer Sicherheit haut sie in die Tasten und bringt so manchen jazzigen Ton hinein. . . . Durch ihre Virtuosität ist sie ein enormer Gewinn für diese Band, hat sie doch ihr musikalisches Rüstzeug beim Lokalmatador des Jazzpianos, Ede Ludvig, mitbekommen und ist für Improvisationen gerne zu haben.“

 

Bericht 



Die international erfahrene Pianistin und Sängerin Anke Johannsen, die schon mit Max Mutzke in diversen Bands spielte, hatte am Samstag, den 5. März, ihren ersten Auftritt in der Kulturwerkstatt, wo sie dem Publikum vom Veranstalter Björn Steiert als "hervorragende Musikerin" angekündigt wurde. Dass dieses Konzert auf großes Interesse stieß, zeigte sich daran, dass trotz Schneefalls und Grippewelle noch eigens mehr Stühle als ursprünglich vorgesehen bereit gestellt werden mussten. Die Zuhörer, die eine ausgewogene Mischung aus Alt und Jung darstellten, ließen sich denn auch von Beginn an begeistern. Anke Johannsen spielte nahezu ausschließlich selbst komponierte Stücke, die teils auch auf ihrer CD "More Than It Seems" zu hören sein werden, die Anfang März in München aufgenommen wurde. Eventuell wird auf dieser auch auszugsweise Material des Live-Mitschnitts in der Kulturwerkstatt zu hören sein. Im ersten Teil des Abends demonstrierte sie bereits die Brandbreite ihres Könnens, das sich über einfühlsame, ergreifende Balladen ("Always And In All Ways", "I'm Here") bishin zu temporeicheren Stücken erstreckte, die sie zu eindrucksvollen Improvisationen nutzte. In der zweite Hälfte des Programms wurde sie von ihrem Bruder Knud am Saxophon und mit Gesang unterstützt. So gestaltete sich der Song "Thankful For The Sunshine", der auch das Motto für diese Veranstaltung hergab, zu einem interessanten Duett. Anke Johannsen verstand es nicht zuletzt durch ihre lockeren und humorvollen Überleitungen, in denen sie Einiges zur Entstehung der einzelnen Lieder sagte, sowie durch ihre Spontanität eine positive Atmossphäre zu schaffen. Teilweise wurde sogar gewünscht, dass einzelne Songs mehrmals gespielt wurden. Als Fazit bleibt, dass dieser Abend sowohl den Künstlern, als auch den Veranstaltern, den Tontechnikern von "Eurosound", die sich von der guten Stimmung angetan zeigten, und nicht zuletzt dem Publikum - wie mehrfach geäußert wurde - allen sehr viel Spaß gemacht hatte. Eventuell wird nach dem Aufenthalt der Künstlerin in den USA ein weiteres Konzert anlässlich des Erscheinens ihrer CD folgen. 

 

 

26. Februar 2005, Vortrag

(Was kann) Anthroposophische Medizin?

Dr. med Ulrich Speidel (Therapeutikum Hochrhein, Laufenburg)

[Archiviert: Video-Mitschnitt]

 

Informationen:

 

Dr. Speidel stellte am 4. Dezember 2004 in der Kulturwerkstatt das Welt- und Menschenbild vor, das hinter der anthroposophischen Medizin steht. Auf vielfachen Wunsch der Zuhörer findet nun ein Folge-Vortrag statt, in dem der Referent durch Beispiele veranschaulicht gezielt auf die Behandlungsmethoden und Therapiemöglichkeiten eingeht, die dem anthroposophischen Arzt in Erweiterung der schulmedizinischen Verfahren zur Verfügung stehen. Im Anschluss können Fragen gestellt werden. Eine Kenntnis des ersten Vortrags zum Thema „Was ist anthroposophische Medizin“ ist nicht erforderlich.

„Der Mensch ist eben sehr viel mehr als dieses Bündel von fasern, Knochen und biochemischen Prozessen, von dem unser so genanntes Wissen träumt. Vor allem der kranke Mensch. Für die meisten meiner Kollegen ist eine Krankheit nichts als ein Defekt im Motor, der so schnell wie möglich behoben werden soll. Wenn nötig, wechselt man das schadhafte Stücke einfach aus. Fertig! Aber eine Krankheit, das ist etwas ganz anderes! Sie ist eine Kraft! Sie ist eine ungeheure Kraft! Nur eben von anderer Art. Von höherer Art. Deshalb zerstört sie uns, weil wir sie nicht richtig verwenden. In mancher Hinsicht ist eine Krankheit dem wahren Wesen des Menschen verwandter als die Gesundheit. Das ist schwer zu begreifen. Aber

ich habe es begriffen.“

Aus Michael Endes Theaterfragment „Die Absteige“

 

 

18. Februar 2005, Vortrag:

Was verraten uns unsere Träume?

Anton Kimpfler

(Freiburg-St.Georgen)

 

Informationen:

 

Aus früheren Zeiten, der chaldäisch-babylonischen und der ägyptischen Kulturepoche, sind uns Hinweise zur Traumdeutung überliefert. In der Bibel lesen wir davon, wie die geistige Welt sich dem Menschen, z.B. dem Propheten Daniel, durch Träume mitteilte. Später änderten sich die Bewusstseinserlebnisse der Träumenden, wie auch die Haltung der wachenden Menschen dem Traum gegenüber. Verschiedene Bewegungen, wie die der Romantik oder des Surrealismus, versuchten einen neuen Zugang, ein neues Verständnis des Traums zu finden. Und doch müssen wir sagen: der Traum ist uns immer noch ein Rätsel, obwohl wir ihn doch täglich oder - besser gesagt - jede Nacht, erleben.

Für manche sind Träume tatsächlich nur "allnächtliche' Erlebnisse", die nicht weiter beachtenswert sind. Andere untersuchen die Träume unter neurophysiologischen und psychologischen Gesichtspunkten. Eine spirituelle Traumlehre wurde z..B. durch Friedrich Weinreb entwickelt.

Anton Kimpfler, der schon mehrfach Gast des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. war, versucht eine solche vor anthroposophischem Hintergrund herzuleiten und für den Einzelnen anwendbar zu machen. Er schrieb hierüber das Buch "Was verraten meine Träume. Geheimnisse nächtlicher Existenz" (Dornach 2001, 11 Euro).

 

 

12. Februar 2005, Vortrag

„…des grundlos Gewordenen müde.“ Kafka und die Weltliteratur

Prof. Dr. Werner Frick

(Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg)

[Archiviert: Video-Mitschnitt]

 

Informationen:

 

Franz Kafka (1883-1924) ist einer der faszinierendsten und geheimnisvollsten Schriftsteller der modernen Literatur. Erst nach seinem Tod weltweit bekannt geworden, führten seine verrätselten, stets in nüchtern-realistischer Sprache geschriebenen Werke wie „Der Proceß“ oder „Das Schloß“ dazu, dass man ähnliche Darstellungsweisen und Stimmungen seither auch im Alltag als 'kafkaesk' bezeichnet. Dieses Phänomen bezeugt bereits die enorme Wirkung Kafkas, dessen Werk in der Literaturgeschichte in seiner Art nahezu einzigartig dasteht. 1991 erfolgte eine, teils biographisch inspirierte, schlicht mit „Kafka“ betitelte Verfilmung mit Motiven seiner Erzählungen und Romane.

Im Vortrag wird Prof. Dr. Werner Frick, Mitglied im Vorstand der Goethegesellschaft und seit 2004 Dozent an der Universität Freiburg, aufzeigen, wie Kafka produktiv an Vorgänger und Modelle der Weltliteratur anschließt. Zuhörer ohne Vorkenntnisse werden einen guten, unterhaltsamen Einstieg finden, Kenner interessante, neue Anregungen mitnehmen können.

Franz Kafka: „Prometheus“                                 

„Von Prometheus berichten vier Sagen: Nach der ersten wurde er, weil er die Götter an die Menschen verraten hatte, am Kaukasus festgeschmiedet, und die Götter schickten Adler, die von seiner immer wachsenden Leber fraßen. * Nach der zweiten drückte sich Prometheus im Schmerz vor den zuhackenden Schnäbeln immer tiefer in den Felsen, bis er mit ihm eins wurde. * Nach der dritten wurde in den Jahrhunderten sein Verrat vergessen, die Götter vergaßen, die Adler, er selbst. * Nach der vierten wurde man des grundlos Gewordenen müde. Die Götter wurden müde, die Adler wurden müde, die Wunde schloß sich müde. * Blieb das unerklärliche Felsgebirge. - Die Sage versucht das Unerklärliche zu erklären. Da sie aus einem Wahrheitsgrund kommt, muß sie wieder im Unerklärlichen enden.“

 

Bericht

 

Prof. Dr. Werner Frick, tätig als Dozent an der Universität Freiburg und im Vorstand der Goethe-Gesellschaft, sprach am 12. Februar in der Kulturwerkstatt über Franz Kafka und dessen Bezüge zur Weltliteratur. An die circa 1-stündige "Vorlesung", in der er auf das ambivalente Verhältnis Kafkas zu anderen Autoren einging, das sich zwischen Bewunderung und Abgrenzung (gerade gegenüber zeitgenössischen Schriftstellern) bewege, schloss sich noch eine interessante Fragebeantwortung an. Prof. Frick erklärte, dass er sehr gerne der Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck nachgekommen und dass diese Veranstaltung für ihn etwas besonderes sei, wie er auch im Gästebuch vermerkte. Er äußerte sich sehr optimistisch zu den weiteren Entwicklungsmöglichkeiten dieses neuen Veranstaltungszentrums. Der Vorstand Björn Steiert erklärte in seinen Begrüßungsworten, dass es ihn freue, dass der Referent trotz eines nahezu vollen Terminkalenders zu diesem Vortrag Gelegenheit gehabt habe - nächste Woche sei er beispielsweise schon wieder in Oxford. Wenn es aber zur Regel würde, dass das Motto gelte "Heute in der Kulturwerkstatt, Morgen in Oxford" und umgekehrt, könnten die Veranstalter ganz zufrieden sein. Möglicherweise schon im Sommer wird Prof. Frick wiederum zu Gast sein.

 

 

5. Februar 2005, Vortrag

Die Beziehung der Metalle zu Körper, Seele Geist

Herbert Vetter

(Kleinodienschule, Eimeldingen):

 

Informationen

 

Herbert Vetter, der bereits 2004 zwei Vorträge in der Kulturwerkstatt Lörrach hielt, greift hier ein Thema auf, das über Paracelsus und weit zurück in die Vergangenheit die Menschen beschäftigt hat, nämlich die Wirkung der Metalle auf Körper, Seele und Geist des Menschen. Hiermit zusammen hängt die Frage nach deren Heilwirkungen. Vetter berichtet über den Ursprung der Metalle, wie auch über die geistigen Qualitäten, deren physischer Ausdruck sie sind. So sind Entsprechungen zu den Planeten, wie auch den Organen des Menschen herstellbar.

Der Vortragende ist auch aus seiner praktischen Arbeit heraus mit den Metallen vertraut. Dies zeigt sein Werdegang: geb. 1941 in Pforzheim; Ausbildung zum Edelstein- und Juwelenfasser, Diamantfachmann, Goldschmiedemeister; Aufbau und Führung eines Schmuck- und Juwelenateliers mit bis zu 28 Mitarbeitern. Das Atelier belieferte führende Häuser (z.B. Bucherer, Omega, Longines ) und erlangte höchste europäische und internationale Auszeichnungen. Mit 42 Jahren wandelte Herbert Vetter sein Atelier mit voll ausgestatteten Arbeitsplätzen in die Kleinodienschule um. In dieser Kleinodienschule wurden bis jetzt über 40 Goldschmiede mit staatlicher Anerkennung ausgebildet. Weiterhin wurden viele Kurse im Schmieden und Siegelschmieden sowie Seminare gegeben. Mehr Informationen zu Herbert Vetter: www.kleinodienschule.de, Kleinodienschule, Malzholzweg 21, D-79591 Eimeldingen, Tel.: 07621 - 68 96 39, Fax: 07621- 68 62 62, Ausstellung von Kleinodien und Mineralien Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Anfertigung von Kleinodien nach individueller Beratung.

 

Bericht:

 

Gleich zwei durch den Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. organisierte Veranstaltungen fanden dieses Wochenenende in der Riesstraße 4 (Lörrach) statt. Am 4. Februar sprach Anna Luise Laissue über das Thema "Weiblichkeit" und versuchte insbesondere ein Gefühl der Ehrfurcht vor dem Weiblichen, gleichsam der Göttin in jeder Frau zu wecken. Am anschließenden Samstag stellte Herbert Vetter von der Kleinodienschule Eimeldingen die Wirkung der Metalle auf Körper, Seele und Geist des Menschen dar. In einem unterhaltsamen Vortrag, der auch in die Tiefe ging, gelang es ihm, diese Zusammenhänge anschaulich zu entwickeln. Beide Veranstaltungen waren - trotz der "Konkurrenz" durch die vielfältigen Fasnachtsaktivitäten - sehr gut besucht.

 

 

4. Februar 2005, Vortrag

Weiblichkeit oder die Töchter der großen Göttin

Anna Luise Laissue-Schmidlin

(Inzlingen)

 

Informationen:

 

Die Referentin (geb. 1954) ist verheiratet und Mutter einer Tochter. Sie absolvierte Ausbildungen im Bereich der Körpertherapie, der Kurs- und Seminarleitung am Frauenseminar Bodensee, sowie Weiterbildungen in Gestalttherapie, stiller und dynamischer Meditation, sowie in Ritualen.

„’Weibliche Vorbilder’ waren für mich immer wichtig. Die Vorbilder verändern sich im Laufe eines Lebens, aber sie hinterlassen wichtige Spuren. Jede Epoche hat ihre eigenen Vorbilder. Durch den großen Eindruck, den sie bei uns hinterlassen, prägen sie sich ein und finden ihren Ausdruck wieder durch uns. Meistens sind sie hilfreich und manchmal verleiten sie uns, die verkehrte Richtung einzuschlagen. Das Vorbild trägt immer eine Botschaft in sich.

‚Weibliche Urbilder’ Die Göttinnen der griechischen Antike waren auch weibliche Vorbilder, die um Hilfe gerufen und angebetet wurden. Sei es zu Fragen in der Liebe, in der Schwangerschaft und Geburt, Freundschaft, Rivalität, Politik, Macht oder Spiritualität. Die Göttinnen wurden bildhaft dargestellt und warenVertreterinnen von typisch weiblichen Eigenschaften. Es sind die gleichen Merkmale damals wie heute und ein großartiges Geschenk für jede Frau, diese Eigenschaften durch eine Göttin dargestellt zu bekommen.'

'Weibliche Identität' Als Mädchen geboren und zur Frau geworden, hat jede Frau aus ihrem eigenen Lebensweg eine Identität entwickelt. Aus einer Mischung von Veranlagung, Schicksal und Wahl sind wir zu der Frau geworden, die wir heute sind. Unser Körper ist das Merkmal, mit dem wir zuerst identifiziert werden. Zuerst als sinnlich und lustvoll erlebt, ist der Körper der Teil, der von der Frau und dem Mann mit zunehmendem Alter abgelehnt wird. Die überall präsenten Vorzeigebilder des weiblichen Körpers suggerieren der Frau permanent einen Mangel an ihrem Körper und damit auch an ihrer Identität. Viele Frauen geben eine Menge Geld aus, um diesem Pseudomangel und der Entwürdigung zu entgehen und hungern sich halb krank. Es gibt zu viele wirtschaftsfördernde Vorbilder, die sich in unserer Gesellschaft etabliert haben. Mit dem Jugend und Schönheitsideal verlieren wir die Werte, die unserer Seele Frieden und Ruhe schenken und unserem Leben Sinn geben.“

 

Bericht:

 

Gleich zwei durch den Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. organisierte Veranstaltungen fanden dieses Wochenenende in der Riesstraße 4 (Lörrach) statt. Am 4. Februar sprach Anna Luise Laissue über das Thema "Weiblichkeit" und versuchte insbesondere ein Gefühl der Ehrfurcht vor dem Weiblichen, gleichsam der Göttin in jeder Frau zu wecken. Am anschließenden Samstag stellte Herbert Vetter von der Kleinodienschule Eimeldingen die Wirkung der Metalle auf Körper, Seele und Geist des Menschen dar. In einem unterhaltsamen Vortrag, der auch in die Tiefe ging, gelang es ihm, diese Zusammenhänge anschaulich zu entwickeln. Beide Veranstaltungen waren - trotz der "Konkurrenz" durch die vielfältigen Fasnachtsaktivitäten - sehr gut besucht.

 

 

29. Januar 2005, Vortrag

Eurythmie

Andrea Fitzlaff/Gudrun Genkinger

(Eurythmiebühne Freiburg-St.Georgen):

 (Kurzfristige Alternativveranstaltung für den wg. Krankheit ausgefallenen Vortrag von Dr. med. Ulrich Speidel)

[Archiviert: Video-Mitschnitt]

 

Bericht:

 

Am 29. Januar hatte der Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V. einen Vortrag zum Thema "Anthroposophische Medizin" angesetzt. Trotzdem die Veranstalter erst am Nachmittag davon erfuhren, dass der Referent, Dr. med. Ulrich Speidel, an der Grippe erkrankt sei und wegen Heiserkeit nicht sprechen könne, gelang es, für die Erscheinenden noch eine alternative Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Gudrun Genkinger von der Eurythmiebühne Freiburg erklärte sich bereit, einzuspringen und sprach nahezu ohne jede Vorbereitungszeit über die von Rudolf Steiner entwickelte Bewegungskunst, die ihre Kollegin Andrea Fitzlaff durch eindrucksvolle Demonstrationen veranschaulichte. Die Veranstalter erhielten eine sehr positive Resonanz, der Vortrag wurde als "Glanzleistung" bezeichnet und sogar von anfangs der Eurythmie gegenüber eher kritisch eingestellten Zuhörern dahingehend gewürdigt, dass er ihnen einen ganz neuen Zugang erschlossen habe. Er wird seine Fortsetzung finden. Die ausgefallene Veranstaltung zur "Anthroposophischen Medizin" wird voraussichtlich am 26. Februar nachgeholt werden.

 

 

15. Januar 2005, Seminar

Wirkung und Anwendung der vier Elemente

Ralf Greiner, Ulrich Lacher, Karin Suyter, Markus Wursthorn

(alle Lörrach):

 

Informationen:

 

Dargestellt werden die Wirkungen der Elemente: Feuer Luft, Erde, Wasser auf  Körper (Gesundheit), Seele (Wohlbefinden) und Geist (Spiritualität)

Der Workshop wird geleitet von: Ulrich Lacher

(Ninjutsu-Trainer, Lehrer für Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Percussion,

Rhythmik- und Harmonielehre an der eigenen Privat-Musikschule in Lörrach,

freischaffender Musiker und Komponist)

Mitwirkende:

Karin Suyter (Eurythmie und Pädagogik)

Ralf Greiner (Experte für indianisches Wissen und Workshopleiter)

Markus Wursthorn (Sprachwissenschaftler und Keltologe)

 

Bericht:

 

Am 15. Januar wurde in der Kulturwerkstatt Dreiländereck (Riesstraße 4, Lörrach) unter Leitung des Lörracher Musiklehrers Ulrich Lacher ein Seminar zu den vier Elementen begonnen. Mitwirkende waren Ralf Greiner, der als Experte für indianisches Wissen auch viele praktische Hinweis, zum Beispiel für das Überleben in der Natur geben konnte. Der Keltologe und Sprachwissenschaftler Markus Wursthorn brachte linguistische und mythologische Beiträge, während die Eurythmistin Karin Suyter die Qualitäten der Elemente durch Bewegungsübungen erfahrbar zu machen suchte. In regen gesprächsrunden wurden die Elemente unter geistigen, seelischen und physischen Aspekten behandelt. Aufgelockerte wurde die Veranstaltung zusätzlich durch musiklaische Beiträge. Auf Wunsch der Teilnehmer findet nun an Ort und Stelle ab 18 Uhr eine Fortsetzung am Samstag, den 22. Januar, statt. Schwerpunktmäßig sollen die Elemente Luft und Erde behandelt werden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der Eintritt ist in freier Höher. Der Gesamterlös soll für die Flutopfer gespendet werden.

 

 

18. Dezember 2004, Vortrag

Heilsteine und die menschliche Aura

Andrea Spiegelhalter

(Heilpraktikerschule Verimeer, Schopfheim)

 

Informationen:

 

Die 1968 geborene Referentin ist seit ihrer Kindheit hellsichtig und absolvierte eine 2-jährige Ausbildung in der Auraschule in Mattsee (Österreich). Sie ist in folgenden Bereichen tätig: Gesprächspsychologie, Reiki, Aura- und Edelstein-Beratung, Edelstein-Massagen, Edelstein-Vorträge, Edelstein-Verkauf, Dozentin an der Heilpraktiker-Schule "Verimeer" (Schopfheim) für Aura- und Edelstein-Seminare. Bei dem Vortrag wird die Praxis der Auraphotographie demonstriert, wie auch das Finden des richtigen Edelsteins.

Das Wahrnehmen der Aura geht weit in unsere Vergangenheit zurück. Naturvölker, die christliche Mystik des Mittelalters, Maler und Bildhauer aller Zeiten zeigen die Aura als einen strahlenden, glänzenden Lichterschein um den Menschen. Das, was hellsichtige oder sensitive Menschen wahrnehmen können, wurde nun wissenschaftlich untersucht und bewiesen. Moderne Forscher messen die Aura als ein elektromagnetisches Feld um jedes lebende Wesen. Das erste Aura-Photo wurde von dem Wissenschaftler Nicola Tesla aufgenommen und geht auf das Jahr 1891 zurück. Die Sowjetunion hat in den 60er Jahren in verschiedenen Studien diese Untersuchungen erweitert. Die neueste Entwicklung der 90er Jahre brachte die "Auraphotographie" hervor, die erstmals die Sichtbarmachung dieses Energiefeldes ermöglicht. Jede Farbe in der Aura deutet auf unterschiedliche Eigenschaften und Qualitäten hin, auch die Form der Aura spielt eine wesentliche Rolle. Diagnosemöglichkeiten, die sich ergeben sind: den Gesundheitszustand und das psychisch-seelisches Befinden zu erkennen. Resultate können darin liegen, Klarheit zu gewinnen, das Selbstvertrauen zu stärken, Energiemängel zu beheben, neue Impulse und Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Hierzu können auch Edelsteine eingesetzt werden. Ein Mosaiksteinchen im Bereich der Naturheilkunde ist das Wissen um die Schwingungen der Edelsteine, die die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers wecken und anregen. Es gilt, Körper, Seele und Geist in Einklang zu bringen und ein harmonisches Zusammenspiel aller Organe untereinander zu erreichen. Die Edelstein-Medizin ist nicht Rivalin der Schulmedizin und anderer Naturheilverfahren; sie ersetzt auch nicht den Arzt, sondern könnte als ideale Ergänzung angesehen werden und bei jeder Therapie unterstützend eingesetzt werden.

 

Bericht:

 

Andrea Spiegelhalter (Heilpraktikerschule Verimeer, Schopfheim) sprach auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck eV. in der Riesstraße 4, (Lörrach) über das Thema: "Die menschliche Aura und heilende Edelsteine". Indem sie die Anwesenden aktiv miteinbezog, erklärte sie auf unterhaltsame und frische Weise anschaulich die Wirkung der einzelnen Edelsteine, welche den Heilungsprozess unterstützen können. Anschließend wurde praktisch die Auraphotographie demonstriert, die auf einer graphischen Umsetzung gemessener Daten beruht. Sie konnte sich hierbei auch auf Erfahrungen aus eigenen Wahrnehmungen stützen. Bei allem legte sie großen Wert auf die Seriosität in der Behandlung dieser Fragen und zeigte sich taktvoll in der Behandlung der angesprochenen Themen.

 

 

11. Dezember 2004, Vortrag

Island – Naturgewalten und menschliche Schicksale

Dr. med. Lisa Schroeter Bieler

(Freiburg)

 

Informationen:

 

Gedicht der Referentin:

„Versinke denn, du Insel meiner Sehnsucht,

im Nebel, wie du mir erstanden!

Du hast mit deinem ganzen Wesen an mich dich selber hingegeben.

Ich danke dir!

Was bleibt? Was wird?

Ich weiß es nicht; ich hoffe nur.

Aus deinen Stürmen wächst mir Mut,

Aus deinen Winden wird mir Wort.

Aus deinen Wässern fließen mir Gefühle, Töne, Farben.

Aus Deinen Felsen kommen mir Gedanken-Schwerter.

Aus Deiner Firne Glänzen strahlt mir Leuchtkraft.

Aus Deinen Feuern brechen die Gewalten

Und wandeln sich in mir zu lodernder Begeisterung.

So werd ich Eiland in dem Strom der Zeit.“

 

Zum Vortragsthema:

Wie kaum ein anderes Land fasziniert Island die Menschen. Mitten im Meer gelegen und durch vulkanische Aktivitäten entstanden, ist diese Insel ein Ort, an dem sich die Naturgewalten auf einmalige Weise begegnen. In welcher Wechselwirkung diese zu den Menschen standen und stehen, die Island besiedelten und heute bewohnen, greift tief in die Schicksalsfragen hinein. Sagen und vielfältige Überlieferungen zeugen hiervon. Auch gegenwärtig ist z.B. für einen Großteil der Isländer die Existenz einer geistigen Welt und deren Bewohner, wie den Elementarwesen, eine Selbstverständlichkeit. Während des Vortrags werden eindrückliche Dia-Aufnahmen gezeigt.

Die Referentin, Dr. Lisa Schroeter-Bieler, hat jüngst ein bemerkenswertes Buch vorgelegt: „Leben durch Islands Vermächtnis“ (Maienstein 2004), dem ihre links zu lesenden Verse entnommen sind. Allgemeine und durch eigene Reisen selbst gewonnene Kenntnisse und Erfahrungen werden hier, in einem künstlerischen Aufbau und mit reichem Bildmaterial versehen, vorgebracht, immer auch unter Einbezug spiritueller Aspekte Die Verfasserin ist bekannt durch eine Publikation über bronzezeitliche Felsbilder 'Skandinavien, der Himmel über Europas Wiege', sowie die Herausgabe erstmals ins Deutsche übersetzter Erzählungen von Selma Lagerlöff mit dem Titel „Gustav Adolfs Traum“. Sie ist als homöophatische Ärztin in Freiburg tätig.

 

 

4. Dezember 2004, Vortrag

(Was ist) Anthroposophische Medizin?

Dr. med. Ulrich Speidel

(Therapeutikum Hochrhein, Laufenburg)

 

Bericht:

 

Am 4. Dezember sprach Dr. med Ulrich Speidel vom Therapeutikum Hochrhein in Laufenburg auf Einladung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck eV. in der Riesstraße 4 (Lörrach) über die Frage: "Was ist anthroposophische Medizin?". Er begann mit einer grundlegenden Darstellung des naturwissenschaftlichen Weltbildes und den daraus folgenden Konsequenzen für das Menschenbild in der Behandlung. Dem stellte er das anthroposophische Menschenbild gegenüber, das verwandt ist mit dem, das sich aus der christlich-humanistischen Tradition ergibt, und demzufolge sich - grob formuliert - das Sein aus dem Bewusstsein entwickelte. Hiervon geht auch die anthroposophische Medizin aus, jedoch unter Einbezug der Naturwissenschaft und nicht im Gegensatz zu den Behandlungsmethoden der Schulmedizin. So war es Dr. Speidel wichtig zu betonen, dass sich die anthroposophische Medizin als eine Erweiterung und Vertiefung der heutigen, universitären Medizin versteht. Der Vortrag war energisch, schwungvoll und sehr humorvoll, so dass die Anwesenden den Wunsch äußerten, den Referenten zu weiteren Informationsveranstaltungen einzuladen, die von diesen allgemeinen Voraussetzungen ausgehend, nun konkretere Fragestellungen behandeln.

 

 

27. November 2004, Tag der offenen Tür/Konzert

„Imagine – Songs For A Better World“

Ulrich Lacher And Friends (U. Lacher-Musikschule, Lörrach)

 

Bericht:

 

Offizielle Eröffnung der "Kulturwerkstatt" (Vorstellung des Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck, der Frauengruppe LebensArt und des Ateliers Künstlerischer Freiraum)

Am 27. November wurde das neue, in der Riesstraße 4 zentral gelegene Lörracher Veranstaltungszentrum, genannt Kulturwerkstatt, um 17 Uhr nun offiziell eröffnet, nachdem hier schon seit geraumer Zeit Vorträge, Kurse und künstlerische Darbietungen abgehalten wurden. Diejenigen, die diesen Raum noch als ehemalige Werkstatt kennen, zeigten sich begeistert von dem neuen Ambiente, das als sehr ästhetisch gewürdigt wurde. Manche äußerten, dass sie das Flair des im Innenhof gelegenen Areals als geradezu "italienisch" empfanden.   Begleitet von virtuosen Cello-Einlagen der Künstlerin Bettina Thiersch-Bauer  mit Stücken von Paul Hindemith, stellten sich vor einem größeren Publikum zunächst die mit dieser Initiative verbundenen Personen vor. Beteiligt an der Kulturwerkstatt sind drei unabhängige Einrichtungen, nämlich die aus sieben Frauen bestehende Gruppe LebensArt, der gemeinnützige Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck eV und das Atelier Künstlerischer Freiraum.

Die erste Rednerin, die Eurythmistin Karin Suyter, erklärte, wie sie schon seit langem mit diesem besonderen Ort verbunden ist. In warmen Worten, die auch einen Dank an den Vermieter Gerhard Weis für seine Unterstützung und an die "guten Geister des Hauses" beinhalteten, schilderte sie, wie sich Alles von den Anfängen her entwickelte. Gegen Ende der Vorstellungsrunde vermittelte sie den Anwesenden einen kurzen Eindruck davon, was es praktisch heißt, Eurythmie als Bewegungskunst zu treiben. Ihre Darstellungen gaben dem Abend einen würdigen und auch menschlich sehr schönen Rahmen.   Sie berichtete, wie zunächst die Künstlerin Getraude Pemsel hinzustieß, die nun vor Ort arbeitet und im Veranstaltungsraum ausstellt. Diese erklärte, dass es ihr nicht darauf ankomme, gewissermaßen akademische Kenntnisse und Methoden zu vermitteln, sondern in der Praxis den schöpferischen Prozess in Gang zu setzen. Ihre Werke, die auch erwerbbar sind, illustrierten ihre Worte in anschaulicher Weise.

Björn Steiert, der mit Karin Suyter zusammen seit 2001 vor Ort eine Dreigliederungsgruppe aufbaut, sprach als Vorstand des durch Cornelia Steiert angeregten Vereins Kulturwerkstatt Dreiländereck eV, für dessen Programm er verantwortlich ist. Er betonte sein Anliegen, einen kulturellen Freiraum zu schaffen, und Darstellungen einer authentischen und freien Spiritualität mit Vertretern unterschiedlichen Richtungen zu ermöglichen. Ebenso hob er das Ziel hervor, inspirierter Kunst bekannter und weniger bekannter Autoren, Musiker etc. eine Plattform und Möglichkeit der Begegnung zu bieten. Auch finanziell schwächer Gestellten soll die Teilnahme an den Veranstaltungen möglich sein. 

Monika Suyter, die zu den "Frauen der ersten Stunde" gehört und in der "Kulturwerkstatt" Yoga-Kurse anbietet, setzte nach einer kurzen Einführung in ihre Tätigkeit die Vorstellungsrunde mit ein paar praktischen Übungen fort, welche die Anwesenden auf andere Art in Bewegung brachten. Nicht als Therapie will sie ihre Kurse verstanden wissen, sondern als die Vermittlung von Methoden, mit denen die Teilnehmer ganz eigenständig umgehen können.

Es folgte die Schweizerin Anna Luise Laissue, die in berührenden Worten darstellte, wie im Mittelpunkt ihrer Arbeit die Frage nach dem Weiblichen steht, mit dem sie sich schon seit ihrer Mädchenzeit befasst. Sie entwickelte den Gedanken, wie sehr der heutige Jugendwahn und das Streben nach einem bestimmten durch die Medien vorgegebenen Schönheitsideal unser Bild des Weiblichen verzerren. Für sie habe immer der besondere Charakter bestimmter Frauenfiguren in ihrem Leben eine große, vorbildhafte Rolle gespielt.  

Dann folgte Yvonne Wengenroth, die mit einer kleinen, erheiternden Sprechpuppeneinlage auf ihre Tätigkeit als Märchenerzählerin hinwies. Im Dezember wird es die ersten Abende geben, an denen Kinder und Erwachsene die Gelegenheit haben werden, von ihr Märchen zu hören, wie sie Wengenroth als wichtige Ausdrucksmöglichkeit betrachtet. Sie bietet auch das Modellieren von Puppen an.  

Utea Lenzing, die sich im Anschluss vorstellte, machte mit den Gästen einige Übungen, die zur Entwicklung des Körpergefühls und der Wahrnehmung dienen sollten. Dabei konnte der Veranstaltungsraum noch einmal auf eine besondere Weise "erkundet" werden. Sie schilderte, wie sie über Karin Suyter, die ihr schon auf dem Wochenmarkt aufgefallen war, noch ohne sie zu kennen, später zur Kulturwerkstatt fand.

Susanne Jürgens, die vor Ort ebenfalls einige künstlerische Objekte ausstellt, verwies auf ihr Kursangebot in psychologischer Astrologie und im Umgang mit dem PC. Sie erklärte, dass dieser Raum sich seine Leute gesucht habe. In der Tat empfanden alle, wie aus den Redebeiträgen hervorging, das Entstehen der Kulturwerkstatt und das Zueinanderstoßen wie eine Fügung.

Als zuletzt Hinzugekommene sprach die aus Norddeutschland zugezogene und deshalb des Alemannischen, wie sie entschuldigend und gleichsam "augenzwinkernd" vermerkte, nicht mächtige Heinke Steffens, die Stimm- und Sprechübungen lehrt. Diese erprobte sie auch gleich praktisch mit den bereitwilligen Gästen, was für einige Heiterkeit sorgte.

Nach einem weiteren Cello-Stück folgte zunächst die Eröffnung des reichhaltigen und liebevoll zubereiteten Buffets, das Gelegenheit zu vielen anregenden Gesprächen bot. Nun stießen auch wieder die Kinder hinzu, die derweil draußen im Hof gespielt hatten, so dass man wahrlich von einer lebhaften Atmossphäre sprechen konnte ...

Abschließend bot der Lörracher Ulrich Lacher mit einem weiteren Gitarristen das mehrstündige Programm "Imagine - Songs for a better world" dar. Die Spielfreude der Musiker veranlasste einige Besucher spontan dazu, in der Kulturwerkstatt zu tanzen. Mit der Lennon-Hymne Imagine und einigen Zugaben fand der Abend einen stimmungsvollen Ausklang, auf die Markus Wursthorn mit einer humoristischen Einlage als singender Bayer noch einen besonderen Akzent setzte.

Begleitet von einem von dieser Eröffnung mitgenommenem, positiven Grundgefühl, denken die Initiatoren, dass nun ein weiterer, wichtiger Schritt in der Entwicklung dieser noch jungen Initiative getan ist. Man darf gespannt sein, wie sie sich mit ihrem vielfältigen Programm weiter entwickeln wird.

 

 

26. November 2004, Vortrag

Geistige Heilweisen

Marlies Fazis

(Zentrum für Lebensenergie, Weil am Rhein)

 

Informationen:

 

Die Referentin: Marlies Fazis

->Geboren 1952 im Sternzeichen der Fische, Ausbildung zur Arzthelferin.

->Verheiratet, Mutter von 2 erwachsenen Söhnen.

->Heilerin, Lebensberaterin, Trainerin für mentale Fitness,

Reiki-Meisterin/Lehrerin nach dem trad. Usui-System.

weitere Ausbildungen bis zum 8. Grad u. Karuna®Reiki alle Grade; Magnified

Healing®-Ausbilderin; Engl. Medial und Heilerschulung. Dipl.

Lebenserergieberaterin®NH nach Körbler; Radiästhetin und sensitive Radionikerin.

Mitglied im Dachverband für Geistiges Heilen e.V.

„Seit 15 Jahren gebe ich Seminare in der Erwachsenenbildung und begleite Menschen auf ihrem Weg. Meine tiefe Sehnsucht, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen haben mich auf den Weg gebracht, meine eigene Spiritualität und Sensitivität zu erforschen. Dabei lernte ich auch den Umgang mit der universellen Lebensenergie, das göttliche Reiki kennen und die wunderbaren Heilerfolge bei mir selbst, das Wachsen meiner Lebensfreude und Lebenskraft, das Erkennen meiner eigenen Blockaden, ließen mich diesen Weg sehr intensiv und in allen Facetten erforschen. Nach erfolgreicher Selbstheilung stiegen meine Heilkräfte kontinuierlich an, weshalb ich diese 'göttliche Gabe' als meine Lebensaufgabe erkannte. Durch meine natürliche Sensitivität, durch meine intensiven Ausbildungswege, durch Reiki-Ausbildungen, durch englische Medial- und Heilerschulung bin ich in der Lage, wirkliche Unterstützung und Hilfe in Verbindung mit dem Göttlichen zu bringen und habe dies zu meinem Beruf gemacht. In meinem beruf als Heilerin und spirituelle Meisterin und Lehrerin unterstütze ich Menschen, die auf der Suche nach mehr Lebensenergie sind, nach Unterstützung in ihrer spirituellen Entwicklung suchen, Hilfe in Konflikt- Partnerschafts- und Lebensfragen usw. haben, oder Menschen, die einfach nach dem Sinn des Lebens suchen u.v.m. Ich wurde durch meine eigene Sensitivität zum geistigen Heilen geführt und nach dem ich für dieses Wissen offen war, wuchs die Kraft in mir, selbst Kanal für diese göttliche Heilkraft zu sein und sie da einzusetzen, wo Hilfe für Geist und Seele nötig ist. Wenn wir unsere krankmachenden Negativprogramme erkennen, kann sich Heilung auf allen Ebenen einstellen. Ich kann helfen, dies zu erreichen. In meinem Zentrum für Lebensenergie (Läublinstr. 26/1, D-79576 Weil am Rhein) finden täglich Heilsitzungen, radiästhetische Sitzungen, Bewusstseinsarbeit, Seminare und Ausbildungen statt.

 

Bericht:

 

Marlies Fazis (Zentrum für Lebensenergie, Weil am Rhein) hielt am 26. November auf Einladung des Vereins "Kulturwerkstatt Dreiländereck eV" erstmalig in der Riesstraße 4 (Lörrach) einen Vortrag. Thema waren die "Geistige Heilweisen". Sie stellte anschaulich dar, wie der Geistheiler zuerst sich selbst zu heilen habe, ehe er - aus der Verbindung mit Gott - andere Menschen, die dafür bereit wären, gesund machen könne. Als eine Methode hierfür nannte sie z.B. Reiki. In den Vortrag integriert waren eine Meditationsübung und Fragebeantwortungen, die sich zu lebhaften Diskussionen entwickelten. Wie sich an Reaktionen zeigte, hatten die Anwesenden von der Referentin einen sehr symphatischen Eindruck, ebenso von der Ehrlichkeit ihres Anliegens, das sie bewusst in den Mittelpunkt rückte, ohne auf Nebenschauplätze auszuweichen: den Wunsch andere zu heilen, gerade in den zum Teil gravierenden Veränderungen unserer Zeit, die neue Anforderungen stellen, aber auch neue Chancen mit sich bringen.

 

 

20. November 2004, Vortrag

Die Passion Christi als Urbild des hermetischen Einweihungsweges

Willi Seiß

(Freie Hochschule am Bodensee, Taisersdorf)

Nach einem Mitschnitt erschienen als Druck im Achamoth-Verlag, siehe www.valentin-tomberg.com

 

Informationen:

 

Es gibt heute viele Methoden, durch die man Zugang zu übersinnlichen Erlebnissen und Erkenntnissen erlangen kann, unabhängig von weltanschaulichen Vereinigungen. Und doch unterscheiden sich diese Wege grundlegend. Die christlich orientierte Esoterik, die man auch als Hermetismus bezeichnen kann, macht die Tatsache bewusst, dass jeder, der eine Höherentwicklung anstrebt, um nicht nur Zuwachs an Wissen zu erhalten, sondern um seinen Mitmenschen und der Welt um so besser helfen zu können, Stufen durchläuft, die den Erlebnissen Christi während Seines Leidensweges - der Passion - entsprechen, nämlich:

Fußwaschung, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung, Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung.

Diese folgen auf die von Rudolf Steiner beschriebenen Fähigkeiten der Imagination, Inspiration und Intuition. Hier liegt ein Wissen vor, dass dem Einzelnen auf seinem Weg helfen, aber auch den Kirchen Möglichkeiten einer Vertiefung und Stärkung der christlichen Substanz anbietet. Es zeigt auf, wie aus der gelebten Nachfolge Christi schließlich eine Begegnung mit Ihm erfolgen kann, der gegenwärtig im Bereich der Lebenskräfte der Erde wahrnehmbar ist. Zu seiner Wahrnehmung dient jene Kraft, die in der östlichen Weisheit als Kundalini bezeichnet wird. Im Hermetismus wird sie auf eine bestimmte Art erweckt, beherrscht und praktisch angewandt. Von diesem großen Themenkomplex - der Vertiefung des Schulungsweges, wie ihn Rudolf Steiner gab - handelt der Vortrag.

Willi Seiß (Jahrgang 1922) hielt als Referent der von ihm begründeten Freien Hochschule am Bodensee bereits ein Seminar und zwei sehr erfolgreiche Vorträge in der "Kulturwerkstatt" (Lörrach). Auch andernorts ist er als Vortragender tätig und konnte schon vielen Menschen aus geistiger Einsicht mit konkreten Ratschlägen in der Erkenntnis und der Bewältigung ihrer Aufgaben helfen. Bekannt ist er u.a. als derjenige, der die heilpädagogisch arbeitende Camphill Bewegung 1958 nach Deutschland brachte. Er verfügt über reiche Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der christlichen Esoterik, so dass man sagen kann: er weiß, wovon er spricht, und kann dies umsetzen. Dies dokumentieren sein "Chakra-Werk" und auf praktischem Tätigkeitsfeld u.a. sein maßgeblicher Beitrag an der Entwicklung der Helixor-Präparate zur Krebstherapie. So führt er in unserer Zeit das öffentliche Wirken zweier anderer großer Eingeweihter fort: Valentin Tombergs und Rudolf Steiners, über den der erstgenannte sagt: "Rudolf Steiner war ein Nachfolger und Schüler des Christus Jesus. Er stellte Ihn dar in der 'Gruppe' [ = eine Holzplastik], weil er Ihm begegnet war. Er ging Seinen Weg ... Rudolf Steiner ist als Wesenheit nicht in 'höhere Sphären' gegangen, er ist da und klopft an verschlossene Türen. [Man darf] Hoffnung haben, daß eine Wiederbegegnung mit dem lebenden Rudolf Steiner möglich sein wird, wenn man in der ganzen Arbeit der Gegenwart den Blick auf die geistige Welt richtet, wenn man wieder in sich den Mut findet, sich mit der geistigen Welt direkt zu verbinden und zu beschäftigen, wenn man den Blick auf die geistige Welt als Quelle der Antworten auf unsere Fragen richtet". (V. Tomberg: "Sieben Vorträge über die innere Entwicklung des Menschen" Schönach 1993, S. 149-150.)

 

Bericht:

 

Am 20. November sprach Willi Seiß von der Freien Hochschule am Bodensee in der Kulturwerkstatt Dreiländereck (Lörrach) auf Einladung von Björn Steiert über die Bedeutung der Passion Christi. Zu dieser ohnehin gut besuchten Veranstaltung waren noch eigens Gäste von weiter her angereist. Dem Referenten, der vor wenigen Tagen seinen 82. Geburtstag feierte, merkte man sein hohes Alter nicht an. Er sprach insgesamt (einschließlich Fragebantwortung) circa 3 Stunden lang stehend und legte seinen Darstellungen eigene Erkenntnisse und Interpretationen zugrunde, unabhängig von einer bestimmten Glaubensgemeinschaft. Demnach kann man die Stufen der Passion Christi, welche dieses Jahr durch Mel Gibbsons Verfilmung vermehrt Gesprächsthema wurden, tiefer verstehen, wenn man sie so auffasst, dass sie zugleich Erfahrungen sind, die jeder Mensch auf individuelle Weise erlebt und die seine Reifung bedingen. Sie betreffen auch das Zusammenwirken seiner Wesensglieder - Leib, Seele und Geist - die in bestimmten Lebenssituationen auf unterschiedliche Weise geprüft werden. Die detaillierten Beschreibungen des Referenten, die mit warmem Applaus bedacht wurden, wollten als ein Beginn und eine Anregung verstanden sein, dieses an sich unerschöpfliche Thema weiter zu erforschen und zu behandeln.

 

 

5. November 2004, Vortrag

Von den Nibelungen bis Lohengrin … Die okkulte Bedeutung unserer Sagenmotive

Herbert Vetter

(Kleinodienschule, Eimeldingen)

 

Informationen

 

" ... im Grunde genommen müssen wir voraussetzen, dass diejenigen Menschen, mit denen wir [in der Heileurythmie] arbeiten, ihr Geistselbst ausbilden. Denn was heißt 'Geistselbst'? Es heißt, dass der Mensch frei ist von sich, dass er selbst die Geistigkeit des anderen werden kann. ... In der Nibelungensage wird diese Fähigkeit in dem Bild der Tarnkappe bezeichnet. Denn der andere Mensch spürt es nicht, wenn man durch das Geistselbst in ihn eintaucht."

In einem Interview mit der Zeitschrift "Novalis" (Jan. Feb. 2003)

Durch die Wagner-Festspiele beispielsweise sind manche Sagengestalten auch heute noch dem Zeitgenossen ein Begriff. Wer sich tiefer mit den Überlieferungen befasst, erkennt in diesen einerseits noch die Anklänge an die germanische Mythologie, wie sie uns in der Edda tradiert wurde, Einflüsse aus dem keltischen Gut, aber auch bereits Hinweise auf die Entwicklung einer christlichen Spiritualität. Unsere Sagen enthalten tiefere Weisheit, als man sich dessen zunächst bewusst sein mag. Sie entwickeln Bilder, die sich auch auf die Entwicklungen der Gegenwart und Zukunft beziehen. Herbert Vetter, zum zweiten Mal zu Gast in der Kulturwerkstatt, entschüsselt in seinem Vortrag einige dieser Motive auf der Grundlage eigener Geistesforschung.

Herbert Vetter: geb. 1941 in Pforzheim; Ausbildung zum Edelstein- und Juwelenfasser, Diamantfachmann, Goldschmiedemeister; Aufbau und Führung eines Schmuck- und Juwelenateliers mit bis zu 28 Mitarbeitern. Das Atelier belieferte führende Häuser (z.B. Bucherer, Omega, Longines ) und erlangte höchste europäische und internationale Auszeichnungen. Mit 42 Jahren wandelte Herbert Vetter sein Atelier mit voll ausgestatteten Arbeitsplätzen in die Kleinodienschule um. In dieser Kleinodienschule wurden bis jetzt über 40 Goldschmiede mit staatlicher Anerkennung ausgebildet. Weiterhin wurden viele Kurse im Schmieden und Siegelschmieden sowie Seminare gegeben.

Der Referent hält Vorträge über die Nibelungensage bis hin zu Lohengrin, Metalle und ihre Beziehungen zu den Organen, Edelsteine und Edelstein-Meditation/Potenzierung, Anthroposophie als Astrosophie. Geistesforschung über Empfindungs-Klang und Wortformbewegungen als Grundlage der allgemeinen Menschenkunde und der Ätherbewegung.

Mehr Informationen: www.kleinodienschule.de,

Kleinodienschule, Malzholzweg 21, D-79591 Eimeldingen, Tel.: 07621 - 68 96 39, Fax: 07621- 68 62 62, Ausstellung von Kleinodien und Mineralien Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Anfertigung von Kleinodien nach individueller Beratung.)

 

Gehör heisch ich

Heilger Sippen,

Hoher und niedrer

Heimdallssöhne:

Du willst, Walvater,

Daß wohl ich künde,

Was alter Mähren

Der Menschen ich weiß.

 

Weiß von Riesen,

Weiland gebornen,

Die einstmal mich

auferzogen;

Weiß neun Heime,

Neun Weltreiche,

Des hehren Weltbaums

Wurzeltiefen.

 

Halsschmuck und Ringe

Gab Heervater,

Für Zukunftwissen

Und Zauberkunde:

Weit sah ich, weit

Die Welten alle

 

Einen Saal seh ich

Sonnenglänzend,

Mit Gold gedeckt,

Zu Gimle stehn:

Wohnen werden

Dort wackre Scharen,

Der Freuden walten

In fernster Zeit.

 

Der düstre Drache

Tief drunten fliegt,

Die schillernde Schlange,

Aus Schluchtendunkel.

Er fliegt übers Feld;

Im Fittich trägt

Nidhögg die Toten:

Nun versinkt er.

 

Auszüge aus "Der Seherin Gesicht" (Volospá) der "Edda" in der Übertragung von F.

Genzmer (München 1981).

 

 

11. Oktober 2004, Vortrag

Die Zukunft der menschlichen Beziehungen. Gegensätze und Gemeinsamkeiten zwischen Mann und Frau.

Anton Kimpfler

(Freiburg-St-Georgen)

 

Informationen:

 

„Du wirst mir nicht begegnen, so komm ... !“

Der oben zitierte Satz aus Rita Binders Gedichtband "Haus aus Licht" gibt die uns allen vertraute Grundspannung in menschlichen Beziehungen wieder, die zwischen Nähe und Ferne, zwischen Fremdheit und Vertrautsein - auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene - besteht. Zwischen diesen Polen entwickelt sich das, was wir "Liebe" nennen.

„Am Anfang war es doch Liebe ... ?“

Während das Thema "Liebe" in den Medien heute vielfach banalisiert wird, ist es doch so, dass gerade in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen - sogar in den sich ergebenden, alltäglichen Konflikten - ein großes Entwicklungspotential verborgen liegt, wenn eine Ebene gefunden wird, auf der man sich, wenn man für den Anderen gleichsam "erwacht", bewusst begegnen und "erkennen" kann. Aber dies bedeutet, dass die Liebe auf einer tieferen oder höheren Ebene erlebt oder fortgesetzt sein will, als es gewöhnlich geschieht. Psychologie allein hilft hier nicht weiter.

„Eine glückliche Liebe ist ein Kunstwerk aus zwei Menschen.“

Wahre Liebe bedeutet Erkennen, Verstehen. Und nur durch ein tieferes Verständnis des geliebten Menschen kann man sich gegenseitig helfen, sein Schicksal zu leben - dass heißt, gemeinsam das zur Welt zu bringen, was in dem Anderen als dessen Zukunftsbild oder Lebensideal verborgen liegt - sozusagen als "geistige Kinder" einer Beziehung. Man kann diese Beziehungsqualität als einen Aspekt der "Bewusstseinsseelen-Qualität" bezeichnen. In dem Vortrag geht es darum, dieser Eigenschaft nachzuspüren - wie können wir sie miteinander entwickeln?

 

Sind Mann und Frau nicht Hälften einer Welt?

Die beiden richtigen nur ergeben eine Sphäre,

Ergänzen sich in Fülle und in Leere,

Wenn man behutsam sie zusammenhält.

Doch wenn man die leichtfertig, mit Gewalt,

Zusammenpreßt, die sich nicht angehören,

Zerspringt die zarte Fügung der Gestalt.

Wie, wenn wir damit schon die Welt verlören?

Denn wer die Harmonie, die alles Sein beseelt,

Im kleinen Kreis zerstört, zerstört sie auch im All.

Aus Michael Endes „Gauklermärchen“

 

 

8. Oktober 2004, Vortrag

Heileurythmie – ein zukünftiger und moderner Weg zur Gesundheit

Herbert Vetter

(Kleinodienschule, Eimeldingen)

 

Informationen

 

"Es gibt eine sehr große Nachfrage nach Heilung. Da wäre die Heileurythmie, wenn

sie richtig aus der Bewusstseinsseele heraus aufgebaut würde, das Heilprinzip

unserer Zeit und der Zukunft überhaupt."

In einem Interview mit der Zeitschrift "Novalis" (Jan./Febr. 2003)

Von Rudolf Steiner zu Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt, ist die Heileurythmie, eine bestimmte Form der Bewegungstherapie, wie das unten stehende Zitat besagt, ein zukünftiges Heilprinzip, dessen Möglichkeiten bis heute noch lange nicht ausreichend entwickelt, bzhw. angewandt werden. Der Referent selbst hat auf diesem Gebiet in Zusammenarbeit mit Fachärzten Erfolge erzielen können, z.B. bei Kieferfehlstellungen. Geistig wahrgenommene Bewegungsformen, wie sie er sie aufgrund seiner Fähigkeit zur Geistesforschung ermittelt, können, mit dem Körper ausgeführt, Besserung und Heilung bewirken. In einem Interview mit der Zeitschrift „Lazarus“ (4-03) erklärt Vetter, weshalb heute ganz neue Voraussetzungen zur Entwicklung der Heileurythmie gegeben sind: "... für mich war das Ideal der Eurythmie ... noch nicht voll verwirklichbar, bevor eine bestimmte astronomische Konstellation - im Mai 2000 - eingetreten ist, als im Tierkreiszeichen des Stiers jene Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn stattfand. 17 Grad im Stier ist eben gerade die Gegenkonstellation zu derjenigen, die damals da war, als Baldur getötet worden ist. Baldur ist eine Figur aus der nordischen Mythologie, die das alte Ätherhellsehen repräsentiert. ... Heute beginnt wieder die Erweckung des Baldurs im neuen Hellsehen, nun aber durch das Ich-Bewusstsein ... ". Aus einer bewussten Wahrnehmung der Äther oder Lebenskräfte kann die Heileurythmie damit auf einer höheren Stufe fortentwickelt und angewandt werden.

Herbert Vetter, geb. 1941 in Pforzheim; Ausbildung zum Edelstein- und Juwelenfasser, Diamantfachmann, Goldschmiedemeister; Aufbau und Führung eines Schmuck- und Juwelenateliers mit bis zu 28 Mitarbeitern. Das Atelier belieferte führende Häuser (z.B. Bucherer, Omega, Longines ) und erlangte höchste europäische und internationale Auszeichnungen. Mit 42 Jahren wandelte Herbert Vetter sein Atelier mit voll ausgestatteten Arbeitsplätzen in die Kleinodienschule um. In dieser Kleinodienschule wurden bis jetzt über 40 Goldschmiede mit staatlicher Anerkennung ausgebildet. Weiterhin wurden viele Kurse im Schmieden und Siegelschmieden sowie Seminare gegeben.

Der Referent hält Vorträge über die Nibelungensage bis hin zu Lohengrin, Metalle und ihre Beziehungen zu den Organen, Edelsteine und Edelstein-Meditation/Potenzierung, Anthroposophie als Astrosophie. Er betreibt Geistesforschung über Empfindungs-Klang und Wortformbewegungen als Grundlage der allgemeinen Menschenkunde und der Ätherbewegung.

Mehr Informationen: www.kleinodienschule.de,

Kleinodienschule, Malzholzweg 21, D-79591 Eimeldingen, Tel.: 07621 - 68 96 39, Fax: 07621- 68 62 62, Ausstellung von Kleinodien und Mineralien Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Anfertigung von Kleinodien nach individueller Beratung.)

 

 

24. Juli 2004, Seminar

Legasthenie, ADS, Rechenschwäche, Hyperaktivität

Matthias Gradenwitz

(Imago-Haus, Langenhain)

Informationen und Bericht: siehe Vortrag 23. Juli

 

 

23. Juli 2004, Vortrag

Legasthenie, ADS, Rechenschwäche, Hyperaktivität

Matthias Gradenwitz

(Imago-Haus, Langenhain)

 

Johann Wolfgang von Goethe war nach seiner Selbstbeschreibung Legastheniker, Albert Einstein zählte Alles an den Fingern ab. Rechtschreib- und Rechenschwäche sind Indizien für eine besondere Begabung. Hyperaktivität - und deren Gegenteil - deuten auf Kinder mit besonderem Lern- und Aufmerksamkeitsverhalten hin. Zuerst gilt es, ein Verständnis für diese Phänomene zu entwickeln.

Wie aber gehen die Betroffenen, wie gehen Eltern und Lehrer hiermit um?

Es gibt für jüngere und ältere Menschen erprobte Methoden, den sich ergebenden Schwierigkeiten zu begegnen. Zu erwartende Resultate sind u.a.:

 

- die Fähigkeit, die eigene Desorientierung zu kontrollieren

- Steigerung und Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit

- die Reduzierung der ausgebildeten, behindernden Symptome

- die Verbesserung bei: Lesen, Schreiben, Rechnen und Lernen.

- zunehmende Toleranz und Verständnis für bestehende Schwierigkeiten

- größeres Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein

- Klarheit über die persönlichen Fähigkeiten und Eigenheiten

 

Der Referent: Matthias Gradenwitz Matthias Gradenwitz ist gebürtiger Niederländer und lebt seit über 25 Jahren in der BRD. Als Heilpädagoge, Mathematik- und Förderklassenlehrer hatte er viel mit Lernschwierigkeiten zu tun. Nach einer Spezialausbildung zum Lerntherapeuten für Legasthenie, Dyskalkulie und A D S widmet er sich seit fünf Jahren in Vorträgen und Seminaren für Eltern und Lehrer, den Fragen 'Wie können Lernblockaden überwunden werden?' 'Wie entsteht Sehnsucht zum Tun' und trainiert Betroffene im Einzel- und Gruppenunterricht. Er ist tätig im Imago-Haus Langenhain (bei Frankfurt) und für den gemeinnützigen Imago-Verein, der Eltern und Lehrern das Wissen um die Legasthenie, Hyperaktivität etc. in Vorträgen und Einführungen vermittelt.

Kontakt zum Referenten: Hinter den Zäunen 2, D-61239 Langenhain, Tel.: 06002-9920299, Fax: 06002-9920298, Email: Im@ago-BL.de, www.Imago-Haus.de

 

Bericht

 

Am 23. Juli hielt der Lerntherapeut Matthias Gradenwitz (Imago-Haus, Langenhain) in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4) einen Vortrag über Legasthenie und Lernschwierigkeiten. Gradenwitz, der als Heilpädagoge, Mathematik- und Förderklassenlehrer bereits viele praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln konnte, referierte auf eine sehr lebhafte und anschauliche Weise. Anhand von Ergebnissen aus der modernen Hirnforschung, als auch auf der seiner umfangreichen Erfahrung als Lerntherapeut zeigte er, wie neue Behandlungsmethoden entwickelt werden können. Diese Methoden sind in der Lage, zielgerichtet zu wirken, wenn man berücksichtigt, dass Legasthenie sich bei stark bildhaft denkenden Kindern entwickelt, die mit einer stark ausgeprägten Fähigkeit, Alles dreidimensional zu denken, und einer niedrigen Verwirrungsschwelle auf Unterrichtsmethoden treffen die mit dieser Konstitution nicht kompatibel sind. Am folgenden Tag fand ein vertiefendes Seminar statt.

 

 

22. Juli 2004, Seminar

Die Zusammenarbeit mit den Engeln

Inge Sperr (Aalen)

 

Informationen:

 

In dem Seminar, das inhaltlich an einen Vortrag mit der Heilpraktikerin Inge Sperr vom 3. Juli 2004 anschließt, soll versucht werden, sich durch meditative Übungen der Engelwelt anzunähern. Im ersten Teil steht der Engel der Kindheit im Mittelpunkt. Im zweiten Teil der „Bau einer Hütte'in der geistigen Welt“, das heißt der Schaffung eines inneren Raumes für eine Engelbegegnung. Die Kenntnis des Vortrags ist nicht Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar.

 

Bericht:

 

Am 22. Juli hielt die Heilpraktikerin Inge Sperr in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4) ein gut besuchtes Seminar über die Verbindung zwischen Engeln und Kindheit. Dieses schloss an einen Vortrag vom 3. Juli zu einem verwandten Thema an. Durch zwei meditative Übungen wurde versucht, sich der besonderen Erlebnisweise der Kindheit, die man so charakterisieren kann, dass sie in einem Zusammenklang zwischen innerer und äußerer Stimmung besteht, anzunähern. Die Teilnehmer, die sich dabei in eine bestimmte, für sie markante Szene versetzten, tauschten im anschließenden Gespräch interessante biographische Erfahrungen aus und verabredeten sich teilweise zu anschließender Einzelarbeit mit der Referentin.

 

10. Juli 2004, Vortrag

Der Mensch und die Welt der Naturgeister

Anton Kimpfler

(Freiburg-St.Georgen)

 

Informationen:

 

Der Referent: Anton Kimpfler, geboren 1952, lebt in Freiburg im Breisgau, ist als Journalist, Schriftsteller und Verleger tätig.

In verschiedenen Ländern wirkt er mit vielen Menschengruppen zusammen.

Schwerpunkte seiner Arbeit: Neue soziale und spirituelle Wege, Fragen zwischenmenschlicher Beziehungen, aktuelle Zeitprobleme.

Kontakt: Redaktion „Wege“(Verlag&Zeitschrift), Scheffelstraße 53, D-79102 Freiburg

 

Aus den Märchen und aus Werken wie zum Beispiel Goethes „Faust“ kennt man sie noch: die Geister des Feuers, der Luft, des Wassers und der Erde, genannt Salamander, Sylphen, Undinen und Gnome. Man hält sie gerne für Produkte der Phantasie.

Die Art, wie wir sie uns vorstellen, zum Beispiel als Elfen oder Zwerge, mag phantasievoll sein. Diese Wesen, die sogar in der Bibel erwähnt sind, sind aber real, wie die Erfahrungen ernstzunehmender und auch renommierter Menschen durch die Jahrtausende und bis in die Gegenwart hinein bezeugen. In Ländern, deren Bevölkerung einen direkteren Bezug zur Natur hat, wie zum Beispiel Island, ist die Überzeugung, dass es sie gibt, noch weiter verbreitet. Bei uns nimmt sie wieder zu, je mehr Menschen lernen, sie wahrzunehmen und auch mit ihnen zu kommunizieren. Ein ähnliches Phänomen, wie man es auch bei den Engeln erleben konnte. Zeitweilig fast ganz aus dem Bewusstsein weiter Kreise verschwunden, beginnt man nun wieder, von ihnen zu erzählen.

Wie kann man nun die Elementarwesen charakterisieren? Welche Bedeutung haben sie für die Menschen? Und welche Bedeutung haben die Menschen umgekehrt für sie, gerade auch im Zeitalter der Zerstörung ökologischer Grundlagen?

Diese und damit zusammenhängende Fragen werden in dem Vortrag und dem anschließenden Gespräch behandelt.

Zum Thema verfasste Anton Kimpfler auch ein Buch: „Elementarwesen und menschliche Beziehungen“.

 

Bericht:

 

Anton Kimpfler, bekannt als Journalist und Schriftsteller aus Freiburg, sprach in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4) über die Welt der sogenannten Elementarwesen. Der Referent zeigte sich erfreut, dass trotz dieses eher ungewöhnlichen Themas der Vortrag "erstaunlich gut besucht" war. In seinen Darstellungen begann er, nach einleitenden Worten zum Verhältnis von Materie und Intelligenz, mit der Erzählung von aktuellen Erlebnissen mit Elementarwesen in Natur, Städten, aber auch in Verbindung mit der heutigen Technik. Anschließend beschrieb er, welche Verantwortung dem Menschen auch für diese Naturbereiche zukäme, sozusagen im Sinne eines vertieften Ökologieverständnisses. Hierüber gab es einen weiteren Austausch im Gespräch.

 

 

3. Juli 2004, Vortrag

Die Zusammenarbeit mit den Engeln

Inge Sperr

(Aalen)

 

Informationen:

 

Im letzten Jahrzehnt vor dem Jahrtausendwechsel rückte ein bis dahin eher verdrängtes Thema mehr und mehr in den Mittelpunkt des Interesses, was viele Buchtitel und Talkshowdiskussionen belegen. Gemeint sind individuelle Engelerfahrungen. Offenbar versucht sich eine Realität Geltung zu verschaffen, die bislang eher ausgeklammert und allenfalls von kirchlicher, eher noch von esoterischer Seite aufgegriffen wurde.

Von einer vermeintlichen Entrücktheit scheint die Welt der Engel auf natürliche Weise Teil unseres bewussten Erfahrungsspektrums werden zu wollen. Hier stellt sich, abgesehen von spontanen Erlebnissen, die Frage: Wie können wir dieser Entwicklung entgegenkommen? Wie können wir aus eigener Initiative eine bewusste Verbindung mit dem eigenen Engel und der Engelwelt erreichen?

Es gibt Menschen, die sich intensiv hiermit befasst haben und daher aus einem reichen Fundus an Erfahrung schöpfen können. Inge Sperr, die bereits über dieses Thema referierte, wird aus ihrem persönlichen Erleben Wege zur Engelerfahrung aufzeigen und zu deren tieferen Verständnis beitragen. Menschen aus allen Zusammenhängen sind mit ihren Fragen und Erlebnissen willkommen. Vorkenntnisse werden nicht verlangt, da alles aus der zur Darstellung gebrachten Erfahrung hergeleitet und begrifflich anschaulich gemacht werden soll. Auch jüngere Teilnehmer haben so Gelegenheit, einen seriösen, fundierten Einstieg zu erhalten, der praktischen Nutzen im Alltag und in der Meditation, bringen kann

Gegebenenfalls kann, wenn es gewollt wird, auch eine gemeinsame Meditationsübung an Vortrag und Fragebeantwortung anschließen.

 

Zur Referentin:

 

Inge Sperr (geb.6.8.1951) war bis circa Mitte 2003 Realschullehrerin.

„Die Erarbeitung des Hintergrundes für meine jetzige Tätigkeit lief immer parallel dazu. Während meines Studiums beschäftigte ich mich vor allem mit Gruppendynamik, sowie der Psychoanalyse und der Traumdeutung C.G. Jungs. Ab den 80er Jahren erarbeitete ich mir die Astrologie mit psychologischem und geistigem Hintergrund und begann mit der Erarbeitung meiner vergangenen Leben (Reinkarnationstherapie). In den 90er Jahren machte ich den Heilpraktiker und begann mit der Erforschung geistiger Hintergründe von Zeitproblemen, (kritische Gesichtspunkte zu Scientology, Organtransplantation). Seit 2000 beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit der sogenannten 3. Hierarchie, vor allem mit den Engeln).“

 

„Sie verspürte plötzlich einen luftigen Zug im Nacken, etwas wie der warme Atemhauch eines Menschen. Im gleichen Moment hörte sie jemanden ihren Namen sagen. Dann noch einmal. Sie konnte sich unmöglich täuschen.“

Robert Schneider, “Die Unberührten“

 

Bericht:

 

Die Heilpraktikerin Inge Sperr (53) sprach am 3. Juli in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4, Lörrach) über die Verbindung zwischen Menschen und Engeln. Sie stellte dar, wie die Entwicklung der Zivilisation dazu geführt habe, dass die Wahrnehmungen der Engel nach und nach aus dem Erleben geschwunden seien, und wie sich nun die Möglichkeit eröffne, mittels neuer Fähigkeiten bewusst wieder zu diesen zu gelangen. Darauf aufbauend stellte sie ihren besonderen Ansatz vor, der über ein inneres Bild-Erleben führt. Wichtig war ihr dabei vor Allem zu betonen, dass nicht nur die Fragen gestellt würden, wie wir die Engel auf individuelle Weise und "gefärbt" durch unsere momentane Stimmung wahrnehmen oder wie sie uns helfen können, sondern umgekehrt auch, wie die Engel uns wahrnehmen und was wir für sie tun können, so dass sich ihre Wirkung und eine Zusammenarbeit letzlich positiv für beide Seiten entfalten könne. Während des klar strukturierten Vortrags, der über die Evolution der Engel zu ihrer Bedeutung für die Natur, Kultur und das Individuum führte und, wie die anschließenden Reaktionen zeigten, einen kompetenten Eindruck bei den Anwesenden hinterließ, gab es für die Zuhörer, die aus unterschiedlichen Zusammenhängen kamen, immer wieder die Möglichkeit, Fragen zu stellen. So konnten traditionelle Standpunkte des christlich-konfessionellen Glaubens mit konkreten seelisch-geistigen Erfahrungen der Gegenwart in einen Dialog gebracht werden, der konstruktiv fortführbar wäre. Dankbar aufgenommen wurde auch, dass die Referentin zum Schluss ihres Vortrags aus ihrem unmittelbar persönlichen Erleben ihres Kindheits-Engels sprach, woran die Zuhörer eigene Erfahrungen anschließen konnten.

 

 

12. Juni 2004, Vortrag

Der Weg zum Wesen der Sophia

Willi Seiß

(Freie Hochschule am Bodensee, Taisersdorf)

 

Informationen:

 

Nach einer Vortragsveranstaltung mit Willi Seiß am 22. Mai 2004, die auf starke Resonanz stieß und ´Die Schaffung eines neuen Christentums als Aufgabe der Anthroposophischen Bewegung`zum Thema hatte, ist der Referent wiederum zu Gast im Zentrum für Kulturimpulse.

Willi Seiß (geb. 1922) verfügt über die ausgebildete Fähigkeit geistigen Forschens. In der schriftlichen und mündlichen Darstellung seiner Erkenntnisse ist er unabhängig von jeder Institution oder weltanschaulichen Vereinigung. Inhaltlich und begrifflich baut er auf den Arbeiten Rudolf Steiners und Valentin Tombergs auf.

Gegenstand seiner Ausführungen, an die sich eine Fragebeantwortung anschließen wird, ist die Sophia, ein geistiges Wesen, das für die Menschheit eine große Bedeutung hat. Obwohl sich in Philosophie und Religion immer wieder Hinweise auf die Sophia und Schilderungen von Begegnungen mit ihr finden, ist doch bis zum heutigen Tag wenig über sie bekannt geworden.

In seinen ´Anthroposophischen Betrachtungen über das Neue Testament`charakterisiert Tomberg die Sophia, die er auch in seinem Muttergebet anspricht, so: ´... sie ist eine inspirierende Wesenheit, welcher das aufsteigende Denken des Menschen begegnen kann.` Vereinfacht gesagt: ein von der Sophia inspiriertes Denken verbindet das in der Welt Existierende wieder mit seinem himmlischen Ursprung. Es vermag den Zusammenhang herzustellen zu den Prinzipien des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

In Willi Seiß` aktueller Schrift ´Okkulte Erkenntnisse über die Anthroposophische Bewegung`heißt es: ´Damit erkannt wird, wer Sophia ist, ist sie zuerst im Zentrum des Herzens zu erkennen. Dann überträgt dieses ihre Kräfte auf alle sieben Chakren.`

 

 

Das Muttergebet

 

Unsere MUTTER,

die Du bist in der Finsternis der Unterwelt,

es leuchte auf die Erinnerung

an die Heiligkeit DEINES NAMENS.

 

Es erwärme

der Atem des Erwachens DEINES REICHES

alle Wanderer, die ohne Heimat sind.

 

Es belebe

die Auferstehung DEINES WILLENS

ewige Treue

bis in die Tiefen der Leiblichkeit.

 

Empfange heute das lebendige Gedenken DEINER

aus Menschenherzen,

 

die DICH um Vergebung flehen

der Schuld des Vergessens DEINER

 

und bereit sind zu kämpfen gegen die VERSUCHUNG in der Welt, die DICH zum Sein in der Finsternis geführt hat

 

um durch die Tat des SOHNES den maßlosen Schmerz

des VATERS zu beschwichtigen,

durch die Erlösung alles Seienden vom ÜBEL DEINES Scheidens.

 

Denn DEIN ist die HEIMAT,

die FREIGEBIGKEIT

und ALLERBARMEN

 

für Alles und für Alle

Im Kreise des Seins.

 

AMEN.

(Nach Valentin Tomberg)

 

 

Bericht:

 

Am 12. Juni sprach Willi Seiß (geb. 1922) in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4) vor über 90 Zuhörern aus allen Altersgruppen über das Thema: "Der Weg zum Wesen der Sophia". In seinen Begrüßungsworten sagte Björn Steiert, dass es für die Organisatoren immer etwas Besonderes sei, den Referenten von der "Freien Hochschule am Bodensee" zu Gast zu haben, und erwähnte die geplante Gründung eines gemeinnützigen Vereins um die "Kulturwerkstatt" dauerhaft zu mieten und als lokales Veranstaltungszentrum nach und nach auszubauen. Willi Seiß stellte in seinem von Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit getragenen, doch immer wieder durch Humor aufgelockerten Vortrag dar, welche charakterlichen Qualitäten seinen Erkenntnissen nach über die Lebenserfahrung zu entwickeln wären, um sich mit der sogenannten "Sophia" (grch. Bezeichnung für Weisheit) zu verbinden. Die Sophia sei ein im Christentum, vor allem in der griechisch-orthodoxen Kirche bekanntes Wesen, das die Entwicklung von Erde und Mensch seit Anberinn begleitet habe und Mittlerin zur Trinität (Vater, Sohn und Heiliger Geist) sei. Sie wirke über die Inspiration. Der Vortragende wurde mit lang anhaltendem Applaus bedacht und schloss eine ausführliche Fragebantwortung an.

 

22. April 2004. Vortrag

Die Schaffung eines neuen Christentums als Aufgabe der ‚Anthroposophischen Bewegung’

Willi Seiß

(Freie Hochschule am Bodensee, Taisersdorf)

 

Informationen:

 

Willi Seiß ist einer der ganz wenigen, die Rudolf Steiners Hauptanliegen - die seriöse und freie geistige Forschung - fortführen konnten. Jüngst hat er das Buch "Okkulte Erkenntnisse über die Anthroposophische Bewegung" (77 S., Rbd. A5, ISBN 3-923 302-22-3, EUR 12,50) veröffentlicht. Über diese Publikation heißt es in einer Ankündigung des Verlags: "Dieses Buch legt geistige Forschungsergebnisse offen über die Entstehung der Anthroposophischen Bewegung, - das Werk hierarchischer Wesen - mit dem Ziel der Schaffung eines - nach Rudolf Steiner erforderlichen 'neuen Christentums' (1924) und den an ihn gegebenen Auftrag, die Inhalte der Bewegung auf die Erde zu bringen." Die beiden Vorträge schließen thematisch hieran an. Sie zeigen die dringlichsten Forderungen auf, die Gegenwart und Zukunft uns stellen, wie auch die Möglichkeiten und Bedingungen für den Einzelnen, sie zu erfüllen. Im zweiten Vortrag wird der Weg zur Sophia beschrieben, die in West- und Mitteleuropa kaum bekannt ist, in der Ostkirche - wie für den meditativen Schulungsweg - aber eine große Bedeutung hat.

Bereits im November 2003 fand in Lörrach ein Seminar mit Willi Seiß zum Thema "Der Zusammenhang des Menschen mit den Kräften des Erdinneren" statt, auf welches die Veranstalter außerordentlich positive Resonanz erhielten.

 

Bericht:

 

Am 22. Mai fand in der Kulturwerkstatt (Riesstraße 4) der Vortrag "Die Schaffung eines neuen Christentums als Aufgabe der Anthroposophischen Bewegung" statt, der gute Resonanz fand - es kamen etwa 70 Interessierte. Der Referent, Willi Seiß (geb. 1922) betonte, dass seine Worte nicht gegen irgendeine bestehende Kirche gerichtet seien. Ihm ging es vor Allem darum, Wege zu einem individuellen Zugang zum Christentum aufzuzeigen, dass sich aus Erkenntnis begründen lässt und schließlich auch zur Erweckung moralischer Kräfte im Menschen führt. In einer anschließenden Fragebeantwortung wurden besondere Aspekte weiter vertieft. Am Samstag, den 12. Juni, wird um 20 Uhr am gleichen Ort eine Folgeveranstaltung zum Thema "Der Weg zum Wesen der Sophia" sich mit der Frage beschäftigen, was man unter der Sophia - die in Philosophie, Religion und Gnosis zwar oft erwähnt, doch nach wie vor kaum bekannt ist - überhaupt versteht und wie man sich mit ihr verbinden kann.

 

8./9. November 2003, Seminar

Der Zusammenhang des Menschen mit den Kräften des Erdinneren

Willi Seiß

(Freie Hochschule am Bodensee, Taisersdorf)

[Ausführlicher Bericht siehe unter Downloads]

 

Informationen:

 

„... Es wird in der Medizin bislang nicht beachtet, dass Krankheiten mit den Einflüssen der kränkenden Kräfte der Sphären des Erdinneren zu tun haben. Denn der Mensch ist sowohl in die übersinnliche, als auch in die untersinnliche Welt eingebunden. Es sind einerseits diese Sphärenkräfte des Erdinneren zu diagnostizieren, andererseits werden die Mittel und Wege genannt, die zur Überwindung dieser untersinnlichen Einflüsse aus eigener Kraft erforderlich sind, um Selbstheilung und karmische Ordnung zu ermöglichen. ...“

Zum Inhalt des Kurses:

Die im Menschen wirkenden untersinnlichen Kräfte des Erdinneren, von denen Rudolf Steiner sagte, dass sie ununterbrochen in ihn hineinstrahlen, und er die Kraft zu entfalten habe, sie zu überwinden, sind Teil des Programms des Instituts für geistige Forschung der vom Referenten gegründeten Freien Hochschule am Bodensee. Ergebnisse aus solchen Forschungen sind bislang kaum in die Öffentlichkeit gedrungen. Untersuchungen darüber wurden wesentlich in Kreisen der Rosenkreuzer vorgenommen und finden sich zusammenhängender im Werk Valentin Tombergs, der Steiners wenige Angaben vervollständigte. Der Hinwies von Rudolf Steiner, dass es dem Menschen obliegt, gegen die ununterbrochenen Einstrahlungen aus den 9 Sphären des Erdinneren in die menschlichen Wesensglieder die Gegenkräfte zu entwickeln, liegt im Aufgabenbereich des christlichen Okkultismus. Die ausführlichsten Mitteilungen und Erkenntnisse über die Sphären des Erdinneren sind bislang im „Chakra-Werk“ des Referenten publiziert, wobei diese als noch nicht abgeschlossen bezeichnet werden.

Es sind einerseits diese Sphärenkräfte des Erdinneren zu diagnostizieren, andererseits werden die Mittel und Wege genannt, die zur Überwindung dieser untersinnlichen Einflüsse aus eigener Kraft erforderlich sind, um Selbstheilung und karmische Ordnung zu ermöglichen. Entscheidend für die Erkenntnis dieser Sphären, als auch für die Entwicklung der Gegenkräfte gegen die untersinnlichen Einwirkungen auf die Bewusstseinsschichten des Menschen, ist die höhere Entwicklung derer Wesensglieder, insbesondere durch die 9 Übungen der Bergpredigt.

Es wird in der Medizin, auch in der sogenannten 'erweiterten Heilkunst', bislang nicht beachtet, dass Krankheiten - auch Infektionskrankheiten - mit den Einflüssen der kränkenden Kräfte der Sphären des Erdinneren zu tun haben. Denn der Mensch ist sowohl in die übersinnliche, als auch in die untersinnliche Welt eingebunden. Klarheit und damit Hilfe in diese Zusammenhänge zu bringen ist eine wesentliche Aufgabe des Instituts für geistige Forschung.

Zum Referenten:

Willi Seiß, Jahrgang 1922, lebt als Verleger, freier Schriftsteller und Initiator der Freien Hochschule am Bodensee (1997) in Taisersdorf. Er war zunächst Kaufmann, machte aber später eine heilpädagogische Ausbildung in Schottland und begründete zusammen mit seiner Frau Gisela die Heimsonderschule Brachenreuthe, die erste Camphill-Niederlassung in Deutschland. 1970 wurde durch ihn der Verein für Leukämie und Krebstherapie ins Leben gerufen. Willi Seiß war an der Entwicklung der Helixor-Präparate maßgebend beteiligt. Die Herstellungsprozesse dieses Mistelpräparates wurden zur Zeit seines Laborbaues in Österreich durch konkrete geistige Angaben vollzogen. (Diese umfangreichen Mitteilungen, sowohl für die Maschinenentwicklung, deren Steuerung und meditative Begleitung, wie auch für die gesamten Mistelpräparate, könnten einem hierfür interessierten Kreis in einer besonderen Arbeit zur Einsicht offengelegt werden.) Ein Schwerpunkt seiner geistigen Arbeit ist die Chakra-Kunde, über die er seit Anfang der 90er Jahre Unterrichtsbriefe herausgibt.

 

 

Von der Dreigliederungsgruppe Zeitreif organisiert fanden seit 2003 in der Kulturwerkstatt einige Vorträge mit dem Lörracher Bürger Ulrich Rösch, Mitarbeiter der sozialwissenschaftlichen Sektion des Goetheanums, zu Themen wie Joseph Beuys, assoziatives Wirtschaften etc. statt. Diese liefen aber außerhalb des eigentlichen Programms der Kulturwerkstatt mit ihrem spezifisch-künstlerisch-spirituellen Profil. Die Kurse und sonstigen Veranstaltungen, die von Privatleuten angeboten werden, laufen getrennt vom Verein Kulturwerkstatt Dreiländereck e.V.